Seminar: 4.02.021b Karl der Große und die Welt des frühen Mittelalters im Spiegel der Gesta Karoli Magni Notkers des Stammlers | online - Details

Seminar: 4.02.021b Karl der Große und die Welt des frühen Mittelalters im Spiegel der Gesta Karoli Magni Notkers des Stammlers | online - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: 4.02.021b Karl der Große und die Welt des frühen Mittelalters im Spiegel der Gesta Karoli Magni Notkers des Stammlers | online
Untertitel
Veranstaltungsnummer 4.02.021b
Semester WiSe21/22
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 23
erwartete Teilnehmendenanzahl 28
Heimat-Einrichtung Institut für Geschichte
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Dienstag, 19.10.2021 10:00 - 12:00, Ort: (Online)
Art/Form
Voraussetzungen Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger wissenschaftlicher Texte
Leistungsnachweis Basismodul: Portfolio aus:
1. Kurzhausarbeit von 5-7 Seiten (75% der Punkte)
2. Test in der Vorlesung 4.02.020 (25% der Punkte)
3. ggf. kleine Hausaufgabe zur Datierung oder Diplomatik (Urkundenlehre)

Profilbildung: Essay von 2-3 Seiten
Lehrsprache deutsch
ECTS-Punkte 6 (gesamtes Modul)

Räume und Zeiten

(Online)
Dienstag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (14x)

Kommentar/Beschreibung

Bitte kombinieren Sie diese Veranstaltung mit der Vorlesung 4.02.020.

Um das Jahr 885 n. Chr. verfasste im Kloster St. Gallen in der Nordschweiz der gelehrte Mönch Notker, genannt der Stammler, eine Sammlung der Taten Kaiser Karls des Großen (747-814) und seiner Nachfolger. Während dem unvollendet gebliebenen Werk in der älteren Forschung aufgrund seiner legendenhaften und scheinbar ungeordneten Erzählweise kaum irgendein Quellenwert für die Zeit Karls des Großen beigemessen wurde, erkannte die neuere Forschung, wie wertvoll die Gesta als Quelle für die Zeit und Vorstellungswelt Notkers des Stammlers Ende des 9. Jahrhunderts sind. Tatsächlich bieten die Gesta sonst kaum zu findende Einblicke in die Gesellschaftsordnung und den Alltag des späten Frankenreiches. In den Gesta lassen sich so unterschiedliche Themen wie die Speisefolge am Hof des Herrschers, das Auftreten von Teufeln und Dämonen, Armut und Reichtum, die frühmittelalterliche Ständeordnung, Sexualtät und Geschlecht, Diplomatie und Patronage, Kirche und Religionspraxis, Musik und Schulbildung, ja sogar ein teils derber, teils höchst intelektueller Humor finden. Als “Juwel” der karolingischen Literatur ernten Notkers Gesta Karoli gewissermaßen die Früchte der von Karl dem Großen angestoßenen karolingischen Bildungsreformen und knüpfen mit ihrer spezifischen anekdotischen Erzählweise sowohl an antike als auch an frühmittelalterliche Hagiographie und Historiographie an. Obwohl Notkers Gesta im Mittelalter kaum wahrgenommen wurden, markieren sie doch die beginnende Rezeption und Glorifizierung Karls des Großen, die in seine spätere Heiligsprechung und Verehrung bis heute mündet. Zugleich sind die Gesta, geschrieben für Kaiser Karl den Dicken, einen Urenkel Karls des Großen, der wenig später abgesetzt wurde, voller zeitpolitischer Anspielungen, ohne die das Werk kaum zu verstehen ist. Wegen ihrer Vielfältigkeit und ihres zugleich literarischen und zeitpolitischen Charakters eignen sich Notkers Gesta hervorragend, um in die Gesellschaft und Geschichte des spätkarolingischen Frankenreichs einzuführen und sich mit den spezifischen Arbeitstechniken der Geschichtswissenschaft vom Mittelalter vertraut zu machen.

Lektüreempfehlung:
-Ubl, Karl: Die Karolinger. Herrscher und Reich. München 2014 (C.H. Beck Wissen).
-Haefele, Hans Frieder: Art.: "Notker I. von St. Gallen", in: Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon, Bd. 6, 1987, Sp. 1187–1210.
-Rau, Reinhold: Einleitung: Notker Gesta Karoli, in: Rau, Reinhold (Bearb.): Quellen zur Karolingischen Reichsgeschichte, Bd. 3 (Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters, Freiherr-vom-Stein-Gedächtnisausgabe, Bd. VII). Darmstadt 2002 (4. Aufl. des Nachdrucks der Ausgabe von 1969), S. 11-17.

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