Seminar: 4.03.117 Paradoxien. Eine Einführung - Details

Seminar: 4.03.117 Paradoxien. Eine Einführung - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: 4.03.117 Paradoxien. Eine Einführung
Untertitel
Veranstaltungsnummer 4.03.117
Semester Wise19/20
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 17
erwartete Teilnehmendenanzahl 30
Heimat-Einrichtung Institut für Philosophie
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Dienstag, 22.10.2019 16:00 - 18:00
Art/Form Seminar
Lehrsprache deutsch

Räume und Zeiten

A14 0-030
Dienstag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (12x)
Keine Raumangabe
Dienstag: 16:00 - 18:00, wöchentlich(1x)

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

„Dieser erste Satz (meines Kommentars zum Seminar „Paradoxien") ist falsch.“ Tatsächlich? Wenn der Eröffnungssatz wahr ist, dann stimmt es, was er sagt. Er sagt aber, dass er falsch ist. Dann ist er also falsch. Wenn der Eröffnungssatz aber falsch ist, dann stimmt es nicht, was er sagt. Er sagt aber, dass er falsch ist, mithin ist er dann nicht falsch. Er ist demnach wahr. Kann er jedoch, was sich logisch ergibt, zugleich wahr und falsch sein? Das scheint nicht akzeptabel zu sein. Es handelt sich hier also um eine Paradoxie. Paradoxien sind (scheinbar) unakzeptable Schlussfolgerungen, die man aus (scheinbar) akzeptablen Prämissen mithilfe (scheinbar) akzeptabler Methoden abgeleitet hat. Aus akzeptablen Prämissen darf mithilfe akzeptabler Methoden aber nichts Unakzeptables folgen. Also sind entweder die Prämissen oder die Methode nicht so akzeptabel, wie sie zunächst schienen, oder aber die Schlussfolgerung ist – entgegen dem ersten Anschein – doch akzeptabel. Wie steht es mit dem Eröffnungssatz?
Zu Ihrer Warnung: Die dem Eröffnungssatz zugrundeliegende Paradoxie, die sogenannte Lügnerparadoxie (englisch: the Liar), ist nicht ungefährlich. Glaubt man antiken Berichten, kostete das Nachdenken über sie Philetas von Kos das Leben. Die Gefahr, die zumindest von einigen der interessanteren Paradoxien ausgeht, darf also nicht unterschätzt werden. Ebenso wenig zu unterschätzen ist aber auch der Gewinn, der denjenigen winkt, die sich dieser Herausforderung stellen. Denn wer über Paradoxien nachdenkt, kann möglicherweise einige ernste Probleme der theoretischen Philosophie – deren Symptome eben die Paradoxien sind – verstehen und sogar lösen. Zu diesen ernsteren Problemen gehören die Begriffe des Wissens, der Klasse, der Selbstreferenz und der Wahrheit.
Wir werden u.a. die folgenden Paradoxien kennenlernen und untersuchen: 1. Russells Paradoxie, 2. die Lügnerparadoxie, 3. die Verstärkte Lügnerparadoxie, 4. Milnes Wahrmacherproblem, 5. Grims Paradoxie der Allwissenheit, 6. Fitchs Paradoxie der Wissbarkeit.
Grundkenntnisse im Bereich der Aussagen- und Prädikatenlogik sowie der englischen Sprache sind von Vorteil.

Brogaard, Berit/Salerno, Joe (2013): „Fitch’s Paradox of Knowability“, in: Stanford Encyclopedia of Philosophy (https://plato.stanford.edu/entries/fitch-paradox/).
Grim, Patrick (1984): „There is No Set of All Truths“, in: Analysis 44, 206–208.
Milne, Peter (2005): „Not Every Truth Has a Truthmaker“, in: Analysis 65, 221–24.
Milne, Peter (2013): „Not Every Truth Has a Truthmaker II“, in: Analysis 73, 473–481.
Sainsbury, R. M. (Richard Mark) (2010): Paradoxien, aus dem Englischen übersetzt von Vincent C. Müller und Volker Ellerbeck, 4. durchgesehene und erweiterte Auflage, Reclam: Stuttgart.
Sorensen, Roy (2011): „Epistemic Paradoxes“, in: Stanford Encyclopedia of Philosophy
(https://plato.stanford.edu/entries/epistemic-paradoxes/#KnoPar).
Weitere Literatur wird im Laufe des Seminars genannt.

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