Wenn man an die Universität kommt, ist man sich zumindest einer Sache sicher: Hier wird Wissenschaft betrieben. Was aber soll das heißen? Was ist Wissenschaft, wie arbeitet und funktioniert sie und warum? Wer diese Fragen stellt, befindet sich auf dem Feld einer Disziplin der Philosophie: der Wissenschaftstheorie.
In den Schriften des Aristoteles (384–322 v. Chr.) findet sich die erste systematisch ausgearbeitete Theorie der Wissenschaften, ihrer Methoden, Einteilung und Ziele. Während in der frühen Neuzeit oft die Meinung vertreten wurde, die aristotelische Wissenschaftstheorie habe ausgedient und sei unnütz, wird sie in neuerer Zeit wiederentdeckt und als sinnvoller Versuch rehabilitiert, Struktur und Arbeitsweise der Wissenschaft zu analysieren.
In diesem Seminar für Studienanfänger*innen soll in einem größeren ersten Teil in die argumentations- und wissenschaftstheoretischen Grundbegriffe des Aristoteles eingeführt werden (Beweis, Begriff wissenschaftlichen Wissens, Erklärung und Ursachen, Induktion, ›Agrippa‹-Trilemma). In einem zweiten Teil thematisieren wir die aristotelische Einteilung der Wissenschaften, bevor wir im dritten Abschnitt des Seminars Aristoteles‘ Theorie in ihrer Anwendung betrachten, nämlich anhand seiner Ausführungen zur Methodik der Biologie.
Daher ist es das Ziel des Seminars, die Hauptlinien der Wissenschaftstheorie nach Aristoteles einführend und zusammenhängend darzustellen und dabei in Grundprobleme der Wissenschaftstheorie allgemein einzuführen und damit sowohl eine Teildisziplin der theoretischen Philosophie als auch eine konkrete und klassische historische Ausgestaltung kennenzulernen.
Alle Texte werden über Stud.IP zur Verfügung gestellt. Prüfungsleistung ist ein Portfolio, innerhalb dessen Sie wählen können aus Essay, PSBA (Sitzungszusammenfassung) oder Kurzreferat mit Handout.
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