Seminar: 4.03.2106 Natur als Relation. Johannes Scottus Eriugena: Periphyseon - Details

Seminar: 4.03.2106 Natur als Relation. Johannes Scottus Eriugena: Periphyseon - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: 4.03.2106 Natur als Relation. Johannes Scottus Eriugena: Periphyseon
Untertitel
Veranstaltungsnummer 4.03.2106
Semester WiSe20/21
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 17
erwartete Teilnehmendenanzahl 36
Heimat-Einrichtung Institut für Philosophie
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Dienstag, 20.10.2020 12:15 - 13:45, Ort: A01 0-004
Art/Form Seminar
Lehrsprache deutsch

Räume und Zeiten

A01 0-004
Dienstag: 12:15 - 13:45, wöchentlich (2x)
(Online)
Dienstag: 12:15 - 13:45, wöchentlich (11x)
Keine Raumangabe
Dienstag: 12:15 - 13:45, wöchentlich

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Das Werk des irischen Philosophen Johannes Scottus Eriugena (ca. 800–870) wird in der Philosophiegeschichtsschreibung oft mit der Metapher eines einsam in der intellektuellen Landschaft des neunten Jahrhunderts emporragenden Berges beschrieben – und dies wohl zu Recht. In seinem als Dialog geschriebenen Hauptwerk ›Periphyseon‹ (Über Naturen) legt Eriugena eine umfassende philosophische Deutung der Wirklichkeit in allen ihren Facetten vor, die im frühen Mittelalter ihresgleichen sucht und dabei nahezu sämtliche Themenfelder der Philosophie von der Erkenntnistheorie über die Ontologie bis hin zur Ethik und Ästhetik berücksichtigt. Dabei ist Eriugena allerdings kein einsiedlerischer, abgeschiedener Denker, sondern wesentlicher Akteur im wissenschaftlich-politischen Feld des (West)Fränkischen Reiches und wichtiger Mitgestalter der sogenannten ›karolingischen Renaissance‹.
Die provokanten Thesen Eriugenas führten noch zu Lebzeiten zur Verwerfung seines Gutachtens über die göttliche Vorherbestimmung (›De divina praedestinatione liber‹) und letztlich 1225 posthum zur Verurteilung von ›Periphyseon‹, dessen Besitz unter Androhung der Todesstrafe verboten wird. Insbesondere nahm man Anstoß an seinen Positionen zur Metaphysik, die den Schwerpunkt des Seminars bilden sollen.
Nach einer kurzen Einführung in Eriugenas Leben und Werk sowie den philosophiehistorischen Kontext des frühen Mittelalters (bes. Augustinus, Boethius und Dionysius Ps.-Areopagita) soll anhand zentraler Auszüge aus den Büchern I und III von ›Periphyseon‹ Eriugenas neuplatonisch inspirierte Relations- oder Prozessontologie dargestellt, analysiert und diskutiert werden: In dieser ist die Wirklichkeit Selbsterscheinung oder gar Selbstwerdung Gottes, der in sich selbst ein Nichts (nihil) ist. So kommt Eriugena mitunter zu der erstaunlichen Feststellung: »Gott war also nicht, ehe er alles schuf? – Er war nicht (Non erat).« (P I 73, 517C)
Thema das Seminares soll es sein, die philosophischen Argumente für eine solche relationale Metaphysik gegenüber einer substanzontologischen Position herauszuarbeiten und zu reflektieren. Dadurch dient das Seminar der Erweiterung von Kenntnissen über verschiedene metaphysische Grundkonzeptionen sowie einen zentralen Abschnitt der Philosophie im frühen Mittelalter. Dabei soll auch die Lektüre und Bearbeitung von Forschungstexten geübt werden.

Das Seminar richtet sich an fortgeschrittene Studierende im Bachelor sowie Master und findet als Hybridveranstaltung statt: Der Kurs wird in zwei Gruppen aufgeteilt, die in zweiwöchentlichem Rhythmus in Präsenz teilnehmen; zur jeweils anderen Woche gibt es Lektüre- und kleinere Bearbeitungsaufgaben im Sinne eines Selbststudiums. Zur Vorbereitung auf die jeweiligen Präsenzsitzungen sollen die zu besprechenden Texte gelesen und kleinere hinführende Aufgaben bearbeitet werden. Die Texte werden über Stud.IP zur Verfügung gestellt.
Mögliche Prüfungsleistungen sind a) Hausarbeit, b) Referat mit Ausarbeitung oder c) mündliche Prüfung (dabei sind b) und c) ggf. auch online möglich).

Anmelderegeln

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