Seminar: 4.03.194 Einführung in die Naturphilosophie - Details

Seminar: 4.03.194 Einführung in die Naturphilosophie - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: 4.03.194 Einführung in die Naturphilosophie
Untertitel
Veranstaltungsnummer 4.03.194
Semester Wise19/20
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 34
erwartete Teilnehmendenanzahl 60
Heimat-Einrichtung Institut für Philosophie
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Mittwoch, 16.10.2019 14:00 - 16:00, Ort: A01 0-004
Art/Form Seminar
Lehrsprache deutsch

Räume und Zeiten

A01 0-004
Mittwoch: 14:00 - 16:00, wöchentlich (14x)

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Kann die Natur philosophisch erklärt werden und ist es überhaupt erforderlich? Auch wenn durch die Erfahrungen von Krisen in der Gegenwart (z.B. Klima, Umwelt, Energie) ein neues Bedürfnis nach Naturphilosophie spürbar wird, so ist das Bemühen darum durch einen Mangel an Zusammenhang mit der Geschichte dieses Faches gekennzeichnet. So sieht sich gegenwärtige Naturphilosophie sowohl mit einem Überflüssigkeitsverdacht angesichts der Ausdifferenzierung und des Erfolgs von Naturwissenschaften und Technik wie auch eines neuen Bedarfs angesichts bestimmter zukünftiger Befürchtungen gepaart mit Heilserwartungen für eine positive Veränderung der Beziehung des Menschen zur Natur (fridays for future) konfrontiert. In diesem Seminar stehen daher zwei gegensätzliche Motive im Vordergrund: Fluch und Segen des naturwissenschaftlichen Fortschritts und die gleichzeitige Entfremdung des Menschen von der Natur als Teil der Vernunft- und Subjektphilosophie.

Damit lassen sich Naturphilosophie und die anthropologische Dimensionen unseres Umgangs mit der Natur nicht länger voneinander trennen. Im Vordergrund des Seminars steht daher die Frage: Welche Natur brauchen wir überhaupt, um als Individuen wie auch als Gattung überleben zu können oder um uns selbst als Individuen, als Gesellschaften, als kulturelle Gruppen usw. zu konstituieren und zu verstehen? Ist Natur (perspektivisch) nicht nur als Ressource, sondern auch als Sinninstanz und Erfahrungsraum substituierbar? „Menschen“ und „Natur“ sollen in diesem Seminar also von vornherein im Rahmen eines gesellschaftlichen Naturverhältnisses als sich wechselseitig konstituierend begriffen werden. Damit würde unser Verhältnis zur Natur anders als in der funktionalistischen Perspektive der Naturwissenschaften auch für ästhetische, moralische, religiöse und weitere Sinndimensionen zugänglich werden können.

Im Seminar sollen einige Klassiker der Naturphilosophie, die dominierenden naturphilosophischen Streitfragen im 19. Jahrhundert sowie die wichtigsten naturphilosophischen Konzepte im 20 .Jahrhundert vorgestellt und diskutiert werden. Abschließend soll der gegenwärtige Stand des Nachdenkens über Natur samt seiner gesellschaftspolitischen Dimensionen anhand ausgewählter Kapitel aus dem aktuellen Lehr- und Studienbuch Naturphilosophie, Tübingen 2017 vorgestellt und auf die aktuellen Probleme unserer Zeit bezogen werden.



Literatur



Gernot Böhme (Hg.): Klassiker der Naturphilosophie. Von den Vorsokratikern bis zur Kopenhagener Schule, München 1989; Gregor Schiemann: Was ist Natur? Klassische Texte zur Naturphilosophie, München 1996; Karen Gloy: Das Verständnis der Natur, 2 Bände, München 1995 und 1996; Kurt Bayertz, Myriam Gerhard und Walter Jaeschke (Hg.): Weltanschauung, Philosophie und Naturwissenschaft im 19. Jahrhundert, 3 Bände: Der Materialismus-Streit (Bd. 1), Der Darwinismus-Streit (Bd. 2), Der Ignorabimus-Streit (Bd. 3), Hamburg 2007; Gerald Hartung und Thomas Kirchhoff (Hg.): Welche Natur brauchen wir? Analyse einer anthropologischen Grundproblematik des 21. Jahrhunderts, Freiburg/München 2014; Kirchhoff, Thomas et. al. (Hg.): Naturphilosophie. Ein Lehr- und Studienbuch, Tübingen: Mohr Siebeck 2017

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