Seminar: 4.03.114 Ethik der römischen Stoa: Seneca, Musonius Rufus, Epiktet und Neues Testament - Details

Seminar: 4.03.114 Ethik der römischen Stoa: Seneca, Musonius Rufus, Epiktet und Neues Testament - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: 4.03.114 Ethik der römischen Stoa: Seneca, Musonius Rufus, Epiktet und Neues Testament
Untertitel
Veranstaltungsnummer 4.03.114
Semester WiSe15/16
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 17
Heimat-Einrichtung Institut für Philosophie
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Dienstag, 13.10.2015 10:00 - 12:00, Ort: A14 0-030
Art/Form Seminar
Lehrsprache deutsch

Räume und Zeiten

A14 0-030
Dienstag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (13x)

Studienbereiche

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Kracht die römische Welt, wie der Dichter Horaz behauptete, doch nicht an ihren Übeln zusammen („si fractus illabatur orbis, inpavidum ferient ruinae“ – Wenn der Erdkreis einstürzte, träfe er einen Furchtlosen)? Die Trümmer des römischen Reiches trafen durchaus Philosophen, die in post-cäsarischer Zeit von politischen Verschwö-rungen und Gewaltexzessen nicht verschont geblieben waren. Die gängige Praxis der Verbannung setzte beim Philosophieren den produktiven Impuls intellektueller Wider-standskraft als Gegenleiden frei. Stoiker verschafften sich inneren Halt, der sie uner-schütterlich machte gegenüber äußeren Krisen wie Bürgerkriegen, Sklavenaufständen oder höfischen Skandalen. Charakterfeste Persönlichkeiten wie Seneca entwickelten unter diesen schwierigen Gesellschaftsverhältnissen die Sittenideale stoischer Philoso-phie. Zentrale Fragen, die zu diskutieren sind, haben sich auf die praktisch-diagnostische und therapeutische Aufgabe der Philosophie zu beziehen: Was ist Philo-sophie? Wie wird die Lehre der Ataraxia begründet? Gibt es Heilung und Befreiung von den Übeln? Welche Rolle spielt die ältere Stoa (Epikurs Sensualismus)? Wie wird der Selbstmord gerechtfertigt? Was sagt Musonius Rufus zur Rolle der Frau? Darf sie philo-sophieren, oder wird sie an den Kochtopf verbannt? Wie ist die Freiheitslehre des ehemaligen Sklaven Epiktet aufgebaut? Ergibt sich eine ideell-strukturelle Nähe zu den Briefen des Apostel Paulus und der darin begründeten neuen Soziallehre der frühen Christen? Kurzum: Worin besteht der lebensbezogene Nutzen, wenn man heute stoi-sche Philosophen liest, und warum könnten sie für junge Oberstufenschüler interessant sein?
Erwartung: Regelmäßige Teilnahme, Aneignung und diskursive Bearbeitung der Pri-märtexte, Impulsreferate und sketschartige Aufführung einiger Diatriben.
Primärtexte:
Epiket: Handbüchlein der Moral (Griechisch/Deutsch). Aus dem Griechischen übersetzt von Kurt Steinmann. Stuttgart: Philipp Reclam Jun. 2008.
– Wie werde ich wirklich frei? Was ist der Anfang der Philosophie? In: Epiktet, Teles, Musonius. Wege zum Glück, Auf der Grundlage der Übertragung von Wilhelm Capelle neu übersetzt und mit Einführungen und Erläuterungen versehen von Rainer Nickel. München: Deutscher Taschenbuch Verlag 1991, S. 131-159, 176-179.
– Was von ihm erhalten ist. Nach den Aufzeichnungen Arrians. Neubearbeitung der Übersetzung von J. G. Schulthess [1766] von R. Mücke. Heidelberg: Carl Winters Uni-versitätsbuchhandlung 1924.
Seneca: De otio (Über die Muße). In: Ders.: De Otio. De providentia. Latei-nisch/Deutsch. Übersetzt und herausgegeben von Gerhard Krüger. Stuttgart: Philipp Reclam Jun. 1996, S. 3-23.
– De providentia. In: Ebd., S. 25-65.
– De brevitate vitae (Von der Kürze des Lebens). Lateinisch/Deutsch. Übersetzt und herausgegeben von Josef Feix. Stuttgart: Philipp Reclam Jun. 1996.
– Philosophische Schriften. Lateinisch und Deutsch. Herausgegeben von Manfred Ro-senbach. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1974 (Dritter Band. An Lucili-us. Briefe 1-69; Vierter Band. An Lucilius. Briefe 70-124 [1984]).
– [Alternativ]: Briefe an Lucilius. Aus dem Lateinischen übersetzt von Heinz Guner-mann, Franz Loretto, und Rainer Rauthe. Herausgegeben, kommentiert und mit einem Nachwort versehen von Marion Giebel. Stuttgart: Reclam 2014 (dringend zur Anschaf-fung empfohlen).
  • De Otio/Über die Muße (Lateinisch/Deutsch). Übersetzt und herausgegeben von Gerhard Krüger. Stuttgart: Philipp Reclam jun. 2009, S. 5-23.
Rufus, Musonius [Lehrgespräche/Diatriben]: Dass auch die Frauen philosophieren soll-ten; Dass auch die Könige philosophieren sollten; Dass die Verbannung kein Übel ist; Von den Beziehungen der beiden Geschlechter; Ob die Ehe für Philosophen ein Hin-dernis ist? In: Epiktet, Teles, Musonius: Wege zum Glück. Auf der Grundlage der Über-setzung von Wilhelm Capelle neu übersetzt und mit Einführungen und Erläuterungen versehen von Rainer Nickel. München: Deutscher Taschenbuch Verlag 1991, S. 222-226, 238-244, S. 245-251, 259-261, 263-267.
Sekundärliteratur:
Christ, Karl: Geschichte der römischen Kaiserzeit. Von Augustus bis zu Konstantin [1988]. München: Verlag C. H. Beck 2009.
Olligschläger, Uwe J.: Die Gesundheit der Seele: Sokrates – Seneca – Epiktet. Antikes Denken, moderne kognitive Psychotherapie und die Biochemie unserer Gedanken. Münster: LIT Verlag 2011, S. 123-276.
Wöhrle, Georg: Epiktet für Anfänger. Gespräche und Handbüchlein der Moral. Mün-chen: Deutscher Taschenbuch Verlag 2002.

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