Seminar: 1.07.231 Einführung in die Arbeitsmarktsoziologie - Details

Seminar: 1.07.231 Einführung in die Arbeitsmarktsoziologie - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: 1.07.231 Einführung in die Arbeitsmarktsoziologie
Untertitel
Veranstaltungsnummer 1.07.231
Semester WiSe21/22
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 12
erwartete Teilnehmendenanzahl 25
Heimat-Einrichtung Institut für Sozialwissenschaften
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Dienstag, 19.10.2021 14:15 - 15:45, Ort: A01 0-004
Art/Form S 2SWS
Teilnehmende Masterstudierende Sowi
Voraussetzungen Keine
Lernorganisation Seminar
Leistungsnachweis Als Prüfungsleistung ist während der Veranstaltung ein Referat (ca. 15-20 Minuten) über ein ausgewähltes Thema zu halten. Weiterhin ist bis zum Semesterende eine schriftliche Ausarbeitung (ca. 20 Seiten) über dieses Thema mit einer eigenen Fragestellung und unter Hinzuziehung weiterführender Literatur zu verfassen.
Lehrsprache deutsch
Sonstiges Im Zuge des gesellschaftlichen Wandels hin zu einer postindustriellen, globalisierten Arbeits- und Wis-sensgesellschaft haben sich auch die Beschäftigungsformen und Arbeitsmarktstrukturen vieler OECD-Staaten in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Das Normalarbeitsverhältnis verliert neben atypi-schen und teilweise prekären Beschäftigungsformen zunehmend an Bedeutung und auch die Zeiten annähernder Vollbeschäftigung scheinen vorbei zu sein – soziale Ungleichheiten sind die Folge.

In diesem Seminar werden zunächst ökonomische sowie soziologische Arbeitsmarkttheorien vorgestellt, die Erklärungsansätze für die zentralen Arbeitsmarktentwicklungen unserer Zeit bieten können. Da Arbeitsmärkte eine wichtige Rolle für die Entstehung und Verfestigung sozialer Ungleichheiten in unserer Gesellschaft spielen, werden anschließend ausgewählte ungleichheitsrelevante Themen der Arbeitsmarktforschung vertieft behandelt, wie Arbeitslosigkeit, atypische Beschäftigung und die Preka-risierung von Arbeit sowie Lohnungleichheiten. Anschließend werden zentrale Entwicklungstendenzen in Bezug auf Arbeitsmarktreformen in Deutschland und Europa sowie deren Auswirkungen besprochen. Ein Fokus wird dabei auf die Umsetzung und die Effekte der Hartz-Reformen in Deutschland gelegt.
ECTS-Punkte 3

Räume und Zeiten

A01 0-004
Dienstag: 14:15 - 15:45, wöchentlich (11x)
(online)
Dienstag: 14:15 - 15:45, wöchentlich (3x)

Kommentar/Beschreibung

Ziele des Moduls/Kompetenzen:

In dem Modul sollen zunächst die Besonderheiten der modernen Arbeitsgesellschaft erarbeitet werden. Anschließend werden zentrale Fragen der Organisations- und Arbeitsmarktforschung analysiert. Auf diese Weise wird der Wandel der heutigen Arbeitsgesellschaft zu einer innovationszentrierten, grenzübergreifend organisierten Organisations- und Beschäftigungsgesellschaft herausgearbeitet.

Inhalte des Modules:
Im Zentrum der innovationszentrierten, tendenziell globalen Arbeits- und Wissensgesellschaft der Gegenwart stehen nicht mehr die industrielle Fertigung standardisierter Güter durch vollzeitbeschäftigte männliche Industriearbeiter, sondern die flexible und vernetzte Bereitstellung wissensbasierter Produkte und kommunikationsintensiver Dienstleistungen durch flexibel, manchmal auch prekär beschäftigte Personen.
Auf betrieblicher Ebene geht dieser Wandel einher mit organisatorischen Veränderungsprozessen. Flexible, vernetzte, grenzüberschreitend operierende Organisationen gewinnen an Bedeutung. Um diesen Wandel theoretisch verorten zu können, werden einleitend die zentralen Merkmale von Organisationen herausgearbeitet. Anschließend wird ein Überblick über neuere organisationstheoretische Ansätze vermittelt und aktuelle organisationssoziologische Analysen vorgestellt.
Auf der gesellschaftlichen Ebene geht der Wandel der Arbeitsorganisationen mit einem Wandel der bisherigen, vorwiegend nationalstaatlich regulierten Arbeitsmarktstrukturen einher. Die standardisierten Normalarbeitsverhältnisse der industriellen Vergangenheit und ihre Regulationsstrukturen (Ausbildung, Interessenvertretung, soziale Absicherung, private Lebensformen) geraten an Grenzen. Die Bedingungen sowohl auf der Angebots- als auch auf der Nachfrageseite des Arbeitsmarktes verändern sich – etwa aufgrund technischer Veränderungen, einer verstärkten Erwerbsbeteiligung der Frauen, flexiblerer Arbeits- und Organisationsformen und einer stärkeren Wissensbasierung der Wirtschaft. Die Diskrepanzen zwischen diesen neuen Herausforderungen und den bisherigen Arbeitsmarktinstitutionen haben zu zahlreichen Arbeitsmarktreformen geführt (Aktivierung, Flexicurity ...) und gehen oftmals mit einer Dualisierung der Beschäftigungsverhältnisse und neuen biographischen Risiken einher.

Literatur:
Abraham, M., & Hinz, T. (Hg.). (2008). Arbeitsmarktsoziologie. 2. Auflage: Probleme, Theorien, empirische Befunde. Wiesbaden: Springer.
Emmenegger, P., Häusermann, S., Palier, B. and Seeleib-Kaiser, M. (eds) (2012) The Age of Dualization: The Changing Face of Inequality in Deindustrializing Societies. Oxford: Oxford University Press.
Heidenreich, Martin, 2003. Die Debatte um die Wissensgesellschaft. In: Stefan Böschen und Ingo Schulz-Schaef-fer (Hg.): Wissenschaft in der Wissensgesellschaft. Opladen: Westdeutscher Verlag, S. 25-51.
Heidenreich, M. (2014). Europäische Beschäftigungsordnungen in der Krise. Die Rückkehr segmentierter Arbeitsmärkte. In: Heidenreich, M. (Hg.): Krise der europäischen Vergesellschaftung? Wiesbaden: Springer, S. 281-309.
Sesselmeier, Werner, Lothar Funk und Bernd Waas. 2010. Arbeitsmarkttheorien. Eine ökonomisch-juristische Einführung. Berlin: Physika

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