Seminar: 4.03.1141 Vertragstheorien: Überkommenes Gedankenkonstrukt oder normative Basis gesellschaftlichen Zusammenlebens? - Details

Seminar: 4.03.1141 Vertragstheorien: Überkommenes Gedankenkonstrukt oder normative Basis gesellschaftlichen Zusammenlebens? - Details

Sie sind nicht in Stud.IP angemeldet.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: 4.03.1141 Vertragstheorien: Überkommenes Gedankenkonstrukt oder normative Basis gesellschaftlichen Zusammenlebens?
Untertitel
Veranstaltungsnummer 4.03.1141
Semester WiSe22/23
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 30
erwartete Teilnehmendenanzahl 30
Heimat-Einrichtung Institut für Philosophie
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Freitag, 11.11.2022 16:15 - 17:45, Ort: (Online - BBB)
Art/Form Seminar
Lehrsprache --

Räume und Zeiten

(Online - BBB)
Freitag, 11.11.2022 16:15 - 17:45
Freitag, 09.12.2022 14:15 - 19:45
Samstag, 10.12.2022 - Sonntag, 11.12.2022 10:15 - 17:45

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Insbesondere die klassischen Vertragstheorien der Engländer Thomas Hobbes und John Locke sowie des Franzosen Jean-Jacques Rousseau gehören zu den meistrezipierten Grundlagentexten der politischen Philosophie. Im Seminar werden wir der Frage nachgehen, welche Elemente konstitutiv für eine Vertragstheorie sind (etwa die Vorstellung eines anarchischen, vorstaatlichen Zustands, der Vertragsschluss zwischen rivalisierenden Parteien selbst und die Überführung eines vorstaatlichen in einen staatlichen Zustand, in dem die Rechte der Individuen gewahrt werden). Zudem werden wir die Frage erörtern, welche Erklärungskraft das Gedankenkonstrukt „Vertragstheorie“ aus dem 17. Jahrhundert für moderne Staatlichkeit tatsächlich besitzt: Sind Theorien, die sich auf einen hypothetischen Vertragsschluss beziehen, in der Lage, moderne Staatlichkeit sowohl auf institutioneller als auch auf moralischer Ebene zu legitimieren? Wir werden vor diesem Hintergrund diskutieren, ob Staatlichkeit sich anhand einer Vertragstheorie überzeugend rechtfertigen lässt oder ob weitere Narrative vonnöten sind, um Staatlichkeit rational zu begründen. Überdies werden wir uns mit Immanuel Kants Traktat Zum Ewigen Frieden aus dem Jahr 1795 beschäftigen und auch hier nach seiner Erklärungskraft für das internationale Völkerrecht als Basis für das friedliche Zusammenleben auf zwischenstaatlicher Ebene fragen. Wir werden erörtern, inwiefern die Vorstellung eines Völkerbundes souveräner Staaten in Kants Traktat überzeugend als Ideal dargestellt ist, dem es sich sukzessive anzunähern gilt. Zum Schluss werden wir ideengeschichtlich ins 20. Jahrhundert springen und uns dem Kontraktualismus John Rawls und damit der berühmtesten „aktuellen“ Vertragstheorie zuwenden, um auch hier nach ihrer legitimierenden Kraft zu fragen.

Empfohlene Literatur:
Hobbes, Thomas: Leviathan, mit einem Nachwort von Malte Disselhorst, Stuttgart 1986: Reclam Verlag.
Kant, Immanuel: Zum ewigen Frieden. Ein philosophischer Entwurf, herausgegeben von Rudolf Malter, Stuttgart 2002: Reclam Verlag.
Locke, John: Zwei Abhandlungen über die Regierung, herausgegeben und eingeleitet von Walter Euchner, Frankfurt/Main 1977: Suhrkamp Verlag.
Rawls, John: Eine Theorie der Gerechtigkeit, Frankfurt/Main 1979: Suhrkamp Verlag.
Rousseau, Jean-Jaques: Vom Gesellschaftsvertrag oder Prinzipien des Staatsrechts, übersetzt und herausgegeben von Hans Brockard, Stuttgart 1986: Reclam Verlag.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Anmeldung gesperrt (global)".
Erzeugt durch den Stud.IP-Support
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist gesperrt.