Pädagogische Praxis ist, genau wie auch Sie eingebunden in gesellschaftliche Verhältnisse. Diese Einbindung in gesellschaftliche Verhältnisse geht weder an "der Pädagogik" noch an Ihnen spurlos vorbei. So kursieren in der Gesellschaft z.B. Vorstellungen von meist binären Differenzen: zwischen "Frauen und Männern", zwischen "Homosexuellen und Heterosexuellen", zwischen "Deutschen und Türken", zwischen "…."… Von klein auf lernen wir in diesen Entweder-Oder-Ordnungen zu unterscheiden und lernen auch spezifische Erwartungen an Personen entsprechend Ihrer Positionierung zu richten und diese auf spezifische Weise zu adressieren. Diese Praktiken der Wahrnehmungen, der Erwartung und der Adressierung wird dabei als Normalität erlebt und auf diese Weise meist unhinterfragt fortgeführt. Dabei bringen diese Unterscheidungen Hierarchisierungen mit sich, die praktische Konsequenzen für Menschen haben. Sie ermöglichen oder verunmöglichen Zugriff auf Ressourcen, prägen Biographien und führen zur (Re-)Produktion gesellschaftlicher Ungleichheitsverhältnisse. Wenn wir die zentrale Aufgabe der Pädagogik darin sehen, gleiche Teilhabe und Handlungsvermögen Aller zu ermöglichen, dann unterminiert jene inkorporierte gesellschaftliche Struktur die Erfüllung dieser Aufgabe. Daher erscheint es notwendig, sich selbstkritisch mit der Verwicklung in diese Differenzverhältnisse zu beschäftigen, um eine Reproduktion dieser zu verhindern und der pädagogischen Aufgabe gerechter zu werden. Im Seminar soll daher vermittelt durch die Auseinandersetzung mit pädagogischen Theorien unteranderem ein Blick auf Popkultur geworfen werden. Popkultur lässt sich zum einen als Spiegel der Mehrheitsgesellschaft verstehen und zum anderen als einflussreiches Medium der Reproduktion gesellschaftlicher Verhältnisse, wie auch als Fenster zu anderen Zukünften. Dadurch soll eine reflektiertere Selbstverortung und pädagogische Praxis in den gegebenen gesellschaftlichen (Differenz-)Verhältnissen ermöglicht werden.
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