Tiere sind in der Geschichte der Kunst seit jeher ein relevantes Sujet. Die art animalier als eigenständiges Genre gehört ebenso dazu, wie die Traditionen tierlicher Ikonografien, die Einsetzung von Tieren als Sinnbilder oder Karikierungen menschlicher Charaktereigenschaften oder die Inszenierung von Tieren als Attribute und Insignien menschlicher Macht und Herrschaft. Seit den 1960er Jahren werden auch lebende Tiere im künstlerischen Akt, etwa in der Performance Art eingesetzt. Auf der anderen Seite stehen z.B. Experimente, die Tiere auf Kreativität und künstlerische Befähigung hin testen, oder Praktiken der Interspezies Kollaboration, in denen Tiere gleichberechtigte Akteure eines (künstlerischen) Produktionsprozesses werden. Mit den Animal Studies hat sich in den letzten 25 Jahren ein interdisziplinäres Forschungsfeld entwickelt, das Schnittstellen zwischen Tier und Mensch, zwischen tierlichen und menschlichen Gesellschaften befragt. Das Seminar untersucht den Einsatz und die jeweilige Bedeutung von Tieren in historischen wie aktuellen Zusammenhängen und fragt u.a. auch danach, wie sich Verfahren der kunst- und medienwissenschaftlichen Analyse unter Einbeziehung von Positionen aus den Animal Studies verändern oder verschieben (müssen).
Begleitend zu diesem Seminar können Sie sehr gern an dem Lektüreseminar „Kunst – Medien – Animal Studies“ (3.06.324, kum830, 1 SWS) teilnehmen.