Dieses Seminar bietet keine Einführung in die Weltreligionen – seien es drei, fünf, sieben oder auch mehr. „Weltreligion“ ist eine selbstverständlich erscheinende Ordnungskategorie, die auf eine im wörtlichen Sinne oberflächliche Weise dazu beiträgt, geographische Grenzen zu ziehen, soziale Positionen, Symbole und Praktiken zu bewerten, bis hin zu einem auf Religion(en) zurückgreifenden Vorrat an Stereotypen, die dem Rassismus gleich ein unveränderliches „wir“ und „die anderen“ konstituieren. Als Begriff und Konzept ist „Weltreligion“ ein Produkt des 19. Jahrhunderts, in dem parallel zum globalen Markt ein globaler Wettbewerb der Religionen ausgerufen wurde, der ganze Kontinente wie Afrika oder Australien von vornherein ausschloss. Seit gut 20 Jahren wird der Begriff in der Religionswissenschaft zunehmend problematisiert. Wir beschäftigen uns mit einigen Schlüsseltexten der Diskussion, untersuchen die Ordnungsschemata von Religionen im 19. und 20. Jahrhundert und fragen nach möglichen Implikationen für den Umgang mit dem Konzept im Unterricht.
Einführende Literatur: Tomoko Masuzawa: The Invention of World Religions: Or, How European Universalism was Preserved in the Language of Pluralism. Chicago und London: University of Chicago Press 2005.
Das Seminar findet über StudIP online statt. Es wird die Möglichkeit zur Gruppenarbeit an bestimmten Themen geben; der größere Teil der Veranstaltung wird asynchron angeboten – Seminartexte, Kommentare und Präsentationen stehen zu den jeweiligen Terminen bereit. Die Prüfungsformen sind Hausarbeiten, mündliche Prüfungen und Portfolio. Kleine Prüfungleistungen können Form eines Essay erbracht werden.
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