Übung: 4.02.181b Computergeschichten: Historiographische und museale Fassungen eines flüchtigen Mediums - Details

Übung: 4.02.181b Computergeschichten: Historiographische und museale Fassungen eines flüchtigen Mediums - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Übung: 4.02.181b Computergeschichten: Historiographische und museale Fassungen eines flüchtigen Mediums
Untertitel
Veranstaltungsnummer 4.02.181b
Semester WiSe22/23
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 7
erwartete Teilnehmendenanzahl 20
Heimat-Einrichtung Institut für Geschichte
Veranstaltungstyp Übung in der Kategorie Lehre
Erster Termin Donnerstag, 27.10.2022 14:15 - 17:45, Ort: V03 0-C003
Art/Form
Leistungsnachweis Portfolio mit folgenden Bestandteilen:
1) Intro-Referat und Diskussionsleitung zu einem der Seminartexte (30%);
2) je nach ECTS-Anzahl 2-4 Expert:innentexte (je ca. 4 Seiten) zu jeweils anderen Lektüren aus dem Seminarprogramm, inkl. Formulierung von 3 Fragen für die Seminardiskussion (50%);
3) Vorbereitung von Diskussionsfragen für den Museumsbesuch ODER Protokoll der maßgeblichen ‚Take-Aways‘, die sich aus dem Besuch ergeben haben (ca. 1-2 Seiten) (20%)
Lehrsprache deutsch
ECTS-Punkte 6 (gesamtes Modul)

Räume und Zeiten

V03 0-C003
Donnerstag, 27.10.2022 14:15 - 17:45
A11 0-014
Montag, 13.02.2023 - Dienstag, 14.02.2023, Mittwoch, 22.02.2023 - Donnerstag, 23.02.2023 10:15 - 15:45

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

HINWEIS: Die Veranstaltung startet mit einem vierstündigen Auftakttreffen (s. Ablaufplan; ggf. sind hier noch kurzfristige Änderungen am Termin möglich). In den ersten beiden Wochen der vorlesungsfreien Zeit werden dann Blocksitzungen stattfinden (je 2 Tage pro Woche plus Exkursion). Die konkrete Termine werden zu Beginn der Veranstaltung in Absprache mit den Teilnehmenden festgelegt.

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“Never trust a computer you can’t throw out of a window.” (Steve Woszniak)
Kaum eine Technologie steht so paradigmatisch für ständige Innovation, permanenten Wandel und exponentielle Entwicklungen, ja pflegt gar das Narrativ radikaler ‚Disruptionen‘ wie die Computertechnologie. Computer als technische Geräte, aber auch die sie umgebenden Praktiken des Computings stellen daher in ganz exemplarischer Weise Fragen an die historische Erschließung unserer Epoche der Digitalität und an die Entwicklung historiographischer Zugänge. Denn so permanent das Paradigma ständiger Neuerungen prolongiert wird, so unhintergehbar sind dessen Grundierung durch die Definition langfristig gültiger Standards und technischer Schnittstellen, sind Atavismen aus der Vergangenheit, die sich hartnäckig in neuen Hard- und Softwaregenerationen halten, oder sind Fragen nach der Archivierung und Zugänglichkeit digitaler Daten und ihrer Formate. Und dies gilt bis zu jenem historiographisch interessanten Paradox, dass die US-amerikanische Medienwissenschaftlerin Wendy Chun als einen ihrer Buchtitel verwendete: „Updating to remain the same.“

Dieses Blockseminar widmet sich der Thematisierung von Computern und Praktiken des Computings in historischer Perspektive. Dabei geht es in einem ersten Schritt um einen – zumindest groben – Überblick über historisch einschneidende Szenen der Computer-Hardware-Geschichte: Wie wandelte sich ‚der‘ Computer vom ‚Electronic Brain‘ zum Medium? Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede finden sich zwischen frühen Mainframes, Personalcomputern, Spielkonsolen, und aktuellen Formen des ‚Ubiquitous Computing‘? Diese diskontinuierliche Hardware-Geschichte muss jedoch zweitens flankiert werden von einer ebenfalls diskontinuierlichen Software-Geschichte: Wie korrespondieren Arten und Weisen der Programmierung mit den jeweiligen hardwaretechnischen Paradigmen (oder tun dies eben nicht)? Und wie präfiguriert das Zusammenspiel von Hard- und Software jeweils distinkte Leitbilder dazu, wie ‚der‘ Computer zu historisch unterschiedlichen Zeiten zu verstehen sei? Beide Themenbereiche werden mittels einschlägiger Texte zur Computer- und Software-/Programmiergeschichte erschlossen, für die kein informatisches Fachwissen vonnöten ist.

Auf Basis dieser gegenstandsbezogenen Grundlegung wollen wir uns dann aber in einem dritten und übergeordneten Schritt fragen, in welch‘ unterschiedlicher Art und Weise Computermedien zum Gegenstand historischer Narrative geworden sind. Hierbei wollen wir in komparativer Hinsicht prüfen, auf welche Weise frühere ‚objektgetriebene‘ Narrative oder ‚Erfinder- und Heldengeschichten‘ nach und nach durch alternative Geschichtsschreibungen ergänzt (oder gar überschrieben) wurden – etwa im Hinblick auf die Rolle von Frauen in der frühen Computergeschichte, auf die Bedeutung der Counterculture für die spätere Silicon-Valley-Mentalität, oder auf die emanzipatorischen Potenziale von Hacking-Initiativen und Open-Source-Bewegung. Auch hier werden wir exemplarische Texte als Grundlage unserer Analysen verwenden.

Im vierten Schritt widmen wir uns schließlich im Rahmen einer Exkursion ins Oldenburger Computermuseum vor Ort und im Gespräch mit dortigen Mitarbeiter:innen der aus den oben genannten Aspekten hervorgehenden Herausforderungen für die Archivierung und museale Präsentation von Computern und ihrer Geschichte(n) – oder anders: Was macht ein Computermuseum?

Anmelderegeln

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