Seminar: 3.06.311 Facebook & Co. - Handlung und Verhandlungen in sozialen Netzwerken - Details

Seminar: 3.06.311 Facebook & Co. - Handlung und Verhandlungen in sozialen Netzwerken - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: 3.06.311 Facebook & Co. - Handlung und Verhandlungen in sozialen Netzwerken
Untertitel
Veranstaltungsnummer 3.06.311
Semester SoSe2015
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 2
erwartete Teilnehmendenanzahl 25
Heimat-Einrichtung Institut für Kunst und visuelle Kultur
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Dienstag, 14.04.2015 16:00 - 18:00, Ort: A08 1-110 (Seminarraum)
Art/Form S, 2 SWS
Lehrsprache deutsch

Studienbereiche

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Dieses Seminar ist für Studierende Integrated Media im ersten oder zweiten Semester verpflichtend. Es wird für Studierende der Kunst- und Medienwissenschaft ab 07. April 2015 zur Anmeldung geöffnet.

Vor gut zehn Jahren haben sogenannte Soziale Medien nicht nur das Internet grundlegend verändert – Web 2.0 –, sondern ebenso auch Informationsflüsse, Kommunikationsstrukturen, Werbe- und Verkaufsstrategien, individuelle und kollektive (Selbst-)Präsentations- und Handlungsmöglichkeiten sowie die Optionen politischer, gesellschaftlicher und kultureller Äußerung. Der Start für Facebook, das bislang die beliebteste und erfolgreichste, zugleich aber auch umstrittenste Plattform ist und gleichsam paradigmatisch für Social Network Sites insgesamt steht, wird auf den 4. Februar 2004 datiert und ist seit Herbst 2006 für das allgemeine Publikum zugänglich. Facebook & Co. sind in die Anforderungen aktueller gesellschaftlicher Formierungen nicht nur komplex eingebunden, sondern an deren Gestaltung zugleich in erheblichem Maß beteiligt. So bewirkt ihre spezifische Struktur und Funktionsweise unter anderem, dass Botschaften, einmal bereitgestellt, sich quasi selbsttätig und in rasantem Tempo verbreiten und darüber in einem potenziell globalen Maßstab Nutzer mit gemeinsamen Interessen, Erfahrungen oder Anliegen zusammengeführt werden können; ein Phänomen, das der US-amerikanische Journalist David Kirkpatrick in seinem gleichnamigen Buch (2010/dt. 2011) im positiv-euphorischen Sinn als "Facebook-Effekt" beschrieben hat. Auf der anderen Seite stehen die Gefahren eines nahezu ausgehebelten Datenschutzes, der totalen Kontrolle, Überwachung und umfassenden Manipulation durch Medienkonzerne und undurchsichtige politische Kräfte.
Das Seminar setzt sich mit den Voraussetzungsbedingungen und den (möglichen) Konsequenzen eines solchen "viral"-Werdens von Informationen auseinander. Zur Diskussion stehen in diesem Spannungsfeld ebenso Veränderungen in der Vorstellung vom (eigenen) Selbst, von Freundschaft und Solidarität, von Authentizität, Ehrlichkeit und Vertrauen, des Verhältnisses von Privatsphäre und Öffentlichkeit, von Politik und Arbeit. Wir unternehmen den Versuch eines "doppelten Blicks": zum einen als Experten, die tagtäglich und ganz selbstverständlich Soziale Netzwerke nutzen und mit ihnen umgehen; und zum anderen schauen wir aus einer gleichsam ethnografischen Perspektive, die genau das, was so vertraut und selbstverständlich ist, behandelt, als wäre es etwas Fremdes und Unbekanntes.
Geplant sind zudem Tagesexkursionen zu Firmen und Verbänden, die Social Network Sites betreiben, damit Geld verdienen oder darüber politisch aktiv sind.