Bitte kombinieren Sie dieses Seminar mit der Vorlesung 4.02.020.
Während der Frankenkönig und spätere erste Kaiser des lateinischen Mittelalters Karl der Große das Langobardenreich und Bayern fast im Handstreich erobern konnte, gestaltete sich die Unterwerfung des Stammes der Sachsen auf dem Gebiet des heutigen Nordwestdeutschland deutlich schwieriger. Was als Grenzstreitigkeiten und Raubzüge begonnen hatte, entwickelte sich zu einem über dreißig Jahre andauernden, religiös aufgeladenem Guerillakrieg, mit größeren Schlachten und kleinen Scharmützeln, mit Überfällen, und verbrannter Erde, mit Massakern und Massenhinrichtungen, Deportationen und Zwangstaufen, drakonischen Strafen und der Zerstörung von Heiligtümern und Kirchen. Erst nach der Unterwerfung und Taufe des sächsischen Anführers Widukind, einer modifizierten Gesetzgebung und Kodifizierung des sächsischen Rechts, anhaltender Missionsbemühungen und dem militärisch-diplomatischen Vordringen bis zu den Slawenstämmen jenseits der Elbe gelang es den Franken, die Sachsen dauerhaft unter Kontrolle zu bringen. Warum Karl ausgerechnet mit den wirtschaftlich, politisch und kulturell vergleichsweise schwach entwickelten Heiden jenseits der ehemaligen römischen Grenzen so große Probleme hatte, soll in diesem Seminar geklärt werden. Außerdem stellt sich die Frage, wieso kaum hundert Jahre nach der Eroberung mit Heinrich I. ausgerechnet ein sächsischer Adeliger den Thron des ostfränkischen Reiches besteigen und seine Dynastie, die Ottonen, das mittelalterliche Kaisertum fortführten konnte. Zugleich bietet das Thema eine hervorragende Gelegenheit, in die Vielfalt mittelalterlicher Quellengattungen einzuführen und sich einen Überblick über Grundlagen frühmittelalterlicher Geschichte zu verschaffen.
Admission settings
The course is part of admission "Anmeldung gesperrt (global)".
Erzeugt durch den Stud.IP-Support The following rules apply for the admission: