Eine „innere Notwendigkeit“, so sagt Buber, hat ihn zum Schreiben seines Werkes „Ich und Du“ (1923) angetrieben. Nicht eine Theorie oder eine Lehre will er mit dem Buch entwickeln, sondern etwas an der Wirklichkeit zeigen, das jedem Leser prinzipiell immer schon zugänglich sein muss. Das menschliche Ich ist laut Buber zwiefältig und kann eine Ich-Du- Beziehung sowie eine Ich-Es-Beziehung realisieren. Die Ich-Es-Beziehung eröffnet eine Es- Welt, in welcher berechenbare Gegenstände, vorhersehbare Informationen und die Möglichkeit der instrumentellen Manipulation auftauchen. Die Ich-Du-Beziehung besteht in der Begegnung mit einem anderen Ich, welches die Es-Welt transformieren kann und ein offenes, vielförmiges, unvorhersehbares Gespräch ermöglicht. Das menschliche Leben findet zwischen den Polen der Ich-Du und der Ich-Es-Beziehung statt, wobei die Ich-Es-Beziehung auf gefährliche Weise verführerisch ist: Die Berechenbarkeit der Es-Welt verspricht eine Sicherheit, die in der offenen Begegnung ausgeschlossen ist. Im Seminar werden wir „Ich und Du“ sorgfältig lesen.
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