Seminar: 4.05.811 Zukunft des Körpers - Körper der Zukunft - Details

Seminar: 4.05.811 Zukunft des Körpers - Körper der Zukunft - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: 4.05.811 Zukunft des Körpers - Körper der Zukunft
Untertitel Sport und Soziologie
Veranstaltungsnummer 4.05.811
Semester SoSe2020
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 9
erwartete Teilnehmendenanzahl 25
Heimat-Einrichtung Institut für Sportwissenschaft
beteiligte Einrichtungen Institut für Kunst und visuelle Kultur, Institut für Materielle Kultur
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Mittwoch, 15.04.2020 10:00 - 12:00, Ort: S 2-205
Art/Form S, 2 SWS
Lehrsprache deutsch

Räume und Zeiten

S 2-205
Mittwoch: 10:00 - 12:00, wöchentlich (14x)

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

In der gegenwärtigen „Corona-Krise“ dringen Diskurse über zukünftige Entwicklungen der Gesellschaft – über Risiken, die es zu vermeiden, Herausforderungen, die es zu bewältigen und Chancen, die es zu nutzen gilt – in besonderer Schärfe an die Oberfläche. Mit dem neuartigen Virus und den auf Prognosen seiner Verbreitung gründenden Maßnahmen verbinden sich Dystopien wie Utopien, Narrative einer göttlichen Lehre in Demut oder einer Rache der Natur am menschlichen Vordringen in immer weitere Gebiete, die nicht für den Menschen „bestimmt“ seien ebenso wie Beschwörungen einer (wieder) entdeckten menschlichen Solidarität oder eines längst überfälligen „Digitalisierungsschubs“. Solche Diskurse produzieren, wie insbesondere Foucault in seinem Werk deutlich gemacht hat, Ein- und Ausschlüsse von Körpern und sie wirken bis in unsere Alltagserfahrungen hinein: Wenn von „Risikopersonen“ die Rede ist, so werden damit Unterscheidungen zwischen alten und jungen, gesunden und (potentiell) kranken Körpern getroffen; das staatlich verordnete „Social Distancing“ und „Stay at home“ (das jene, die „homeless“ sind, gar nicht erst adressiert) verändert den Alltag der meisten von uns spürbar: Leibhaftig sehen wir unsere Familie und Freunde weniger bis gar nicht (siehe: Risikopersonen), aber vielleicht immerhin via Skype oder Zoom; im Supermarkt drehen wir eigentümliche Pirouetten umeinander; in der Nachbarschaft machen Menschen plötzlich „Fenstertheater“ oder sie singen und klatschen nach italienischen und spanischen Vorbildern; manche tragen im Home Office oben Jackett und unten Jogginghose, beim Rausgehen selbst genähte Gesichtsmasken, die modisch zum Rest des Outfits passen; Fitnessvideos für die Matte zu Hause ersetzen das Studio, im Extremfall (Frodeno) findet gar der Triathlon zu Hause statt; und schließlich: wir treffen uns am kommenden Mittwoch nicht von 10 bis 12 Uhr in S2-205, sondern sitzen – auf bislang unbestimmte Zeit – an unseren Rechnern zu Hause und schicken uns stattdessen Texte und Emails hin und her.
Vor dem Hintergrund solcher Alltagserfahrungen und Diskurse um die gegenwärtige Pandemie soll der Körper in diesem Seminar als Medium und ‚Austragungsort’ von Kämpfen um erstrebenswerte oder zu verhindernde individuelle wie gesellschaftliche Zukünfte in den Blick genommen werden. Wie verändern sich derzeit unsere körperlichen Alltags- und Sportpraktiken, welche routinierten Bewegungsmuster und Berührungsformen geraten ins Stocken, welche etablieren sich möglicherweise neu? Markiert das aktuell enorm ausgeweitete digitale Arbeiten und Lernen einmal mehr das von manchen gefürchtete und von anderen herbeigesehnte „Ende des Körpers“ oder involviert es unsere Körper weiterhin (aber anders?), welche Subjektivierungsweisen werden dabei ermöglicht?
Ziel des Seminars ist es, dass Sie sich in diesem Themenfeld durch kleine „Fingerübungen“ in einem theoriegeleiteten Umgang mit Empirie üben. Zu diesem Zweck erarbeiten Sie sich anhand von Aufgabenkatalogen ausgewählte theoretische Texte und nutzen diese als Impulse für eine theoretische Reflexion eigener empirischer Beobachtungen, körper-leiblicher Erfahrungen und medialer Diskurse unter den Bedingungen der Pandemie(-Bekämpfung).

Anmelderegeln

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  • Die Anmeldung ist gesperrt.

Anmeldemodus

Die Anmeldung ist verbindlich, Teilnehmende können sich nicht selbst austragen.