Foucaults Werk „Überwachen und Strafen“, das Mitte der siebziger Jahre erschien, gehört zu seinen einflussreichsten Büchern. Es wurde nicht nur kontrovers und produktiv innerhalb der Philosophie, sondern auch innerhalb anderer Disziplinen (bspw. Soziologie, Erziehungswissenschaft, Genderstudies, Kunst- und Kulturwissenschaften) besprochen. Im Mittelpunkt von Foucaults Analysen steht die Frage danach, wie Subjekte gebildet werden. In „Überwachen und Strafen“ wird die historische Entwicklung von verschiedenen Straf- und Disziplinarmaßnahmen nachgezogen. Foucault versucht hierbei aufzudecken, dass es eine Verschiebung im Laufe des 18ten Jahrhunderts gab. Wurden Strafmaßnahmen zuvor in aller Härte in der Öffentlichkeit ausgeführt, verschwinden diese gewaltvollen öffentlichen Vergeltungsakte und es entwickeln sich subtilere Disziplinarmaßnahmen, die auf das Individuum abzielen. Diese Disziplinarmaßnahmen richten sich nicht mehr auf einzelne Übeltäter, sondern werden tief in Institutionen (Gefängnis, Militär, Schule) verankert. Das Individuum steht einem komplexen Macht- und Wissensapparat gegenüber, welcher durch Maßnahmen der Regulierung und Normierung versucht, das Individuum zu unterwerfen.
Admission settings
The course is part of admission "Anmeldung gesperrt (global)".
Erzeugt durch den Stud.IP-Support The following rules apply for the admission: