Bei Descartes ist es das Wachs, bei Russell ein Tisch, bei Moore die eigenen Hände, bei Sartre eine Tasse, bei Hegel ein Baum, ein Haus und “diß Saltz”: Die meisten philosophischen Theorien der Wahrnehmung rekurrieren im Zusammenhang mit der Frage nach unserer Gewissheit von der Außenwelt in irgendeiner Form auf die uns umgebenden Einzeldinge. Doch kann eine Erkenntnis der Wirklichkeit von den bloßen Einzeldingen ihren festen Ausgang nehmen? Welche Prinzipien der Konstitution von Einzeldingen wären dabei schon vorauszusetzen? Was bedeuten die Begriffe Realismus, Nominalismus und (transzendentaler) Idealismus dem Kern nach? Welche Probleme haften “Repräsentations- oder Abbildtheorien der Wahrnehmung” an und wie wären sie methodisch zu umgehen?
Ausgehend von kürzeren Beispieltexten (Descartes, Russell; 2-3 Sitzungen) sollen die Probleme solcher Theorien eröffnet werden. Mit Kants “Widerlegung des Idealismus” aus der B-Auflage der Kritik der reinen Vernunft werden wir uns anschauen, wie derartige Theorien letztlich zu einem “Beweis der Außenwelt” aus reiner Vernunft nötigen (3-4 Sitzungen). Die zweite Hälfte des Semesters werden wir uns maßgeblich Hegels Aufnahme dieser Probleme und seinem veränderten Zugang in der Phänomenologie des Geistes widmen (Einleitung und Kapitel I. und II.; verbleibende Sitzungen).
Eine Kenntnis der Grundaspekte der Kritik der reinen Vernunft ist von Vorteil. Das vorbereitende Lesen der (kurzen) Texte und das Formulieren und Bereithalten einer möglichen diskussionsleitenden Frage zu jeder Sitzung wird vorausgesetzt.
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