Seminar: 4.03.3707 Beunruhigung als Didaktisches Prinzip - Details

Seminar: 4.03.3707 Beunruhigung als Didaktisches Prinzip - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: 4.03.3707 Beunruhigung als Didaktisches Prinzip
Untertitel
Veranstaltungsnummer 4.03.3707
Semester WiSe20/21
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 27
erwartete Teilnehmendenanzahl 30
Heimat-Einrichtung Institut für Philosophie
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Mittwoch, 21.10.2020 12:00 - 14:00
Art/Form Seminar
Lehrsprache deutsch

Räume und Zeiten

Keine Raumangabe
Mittwoch: 12:00 - 14:00, wöchentlich

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Hermeneutisch verstanden sind Philosophie und Didaktik zwei Seiten derselben Medaille. Verstehen (Philosophie) und Lehren und Lernen (Didaktik) verbinden sich innerhalb der unterrichtlichen Praktik des Philosophierens mit Schülerinnen und Schülern (SuS) zu einer Einheit, die aus dem Erlernen des Verstehens der SuS und dem Verstehen lehren und lernen der Lehrerinnen und Lehrer besteht. Der kategoriale Rahmen für die Doppelrolle der zugleich lehrenden und lernenden Lehrenden ist ein sokratischer, der von den beunruhigenden und offenen Dimensionen philosophischen Fragens bestimmt sein sollte, ohne die eine kompetenzorientierte Philosophiedidaktik nicht auskommt.
Das dabei zum Thema Gemachte reduziert sich nicht auf die diskursive Dimension und das begriffliche Resultat der gesprochenen Sprache (Wie sage ich, was ich schon weiß?), sondern dient dem Verstehen: Wie habe ich a) zu verstehen, was ich b) erfahre oder sich mir zeigt? – wobei a) und b) Praktiken sind, bei denen auf der Subjektseite eine sokratische (fragende) Grundhaltung und auf der Objektseite ein verstehendes (die Unterrichtsthemen problematisierendes) Prinzip vorherrschend sein sollte.
Verstehendes Philosophieren verwirklicht sich im schulischen Unterricht über Vorverständnisse (z.B. aus der Lebenswelt der SuS) und in gemeinsamen kommunikativen Vollzügen und benötigt vorab nichts theoretisch und methodisch Vor-, Neben- oder Übergeordnetes, welches sich vielmehr erst im gemeinsamen Gespräch problembezogen schrittweise sowohl konkret wie abstrakt, sowohl praktisch wie theoretisch erschließen soll. Das Verhältnis dieser Vollzüge zur akademischen Philosophie ist voller Spannungen, weil die verstehenden Praktiken niemals vollständig im diskursiven System theoretischer Ausarbeitungen oder philosophischer Deutungen aufgehen können. „Das Spiel möchte man sagen, hat nicht nur Regeln, sondern auch einen Witz.“ (Ludwig Wittgenstein)
Bei diesem Seminar handelt es sich um eine seit dem Sommersemester 2014 durchgeführte gemeinsame Bearbeitung und Erprobung von studentischen unterrichtspraktischen Ideen, Beispielen und Methoden auf der Grundlage einer individuellen Präsentation, bei der sowohl Bachelor- wie Masterstudierende gerne willkommen sind. Wie schon im vergangenen Semester handelt es sich um ein Online-Seminar (BigBlueBotton).
Literatur:
Martin Wagenschein: Verstehen lehren. Genetisch – Sokratisch – Exemplarisch, Weinheim 1999; Horst Rumpf/Ernst-Michael Kranich: Welche Art von Wissen braucht der Lehrer? Stuttgart 2000; Martin Wagenschein: „zäh am Staunen“. Pädagogische Texte zum Bestehen der Wissensgesellschaft, Seelze - Velber 2002; Andreas Gruschka: An den Grenzen des Unterrichts, Opladen 2010; Andreas Gruschka: Verstehen lehren. Ein Plädoyer für guten Unterricht, Stuttgart 2011; Volker Pfeifer: Didaktik des Ethikunterrichts. Bausteine einer integrativen Wertevermittlung, Stuttgart 2013, 3., überarbeitete und erweiterte Auflage; Julian Nida-Rümelin/Irina Spiegel/Markus Tiedemann (Hg.): Handbuch Philosophie und Ethik, 2 Bände, Paderborn 2017, 2. durchgesehen Auflage; Ludwig Wittgenstein: Philosophische Untersuchungen (1958) Frankfurt am Main 1971; Hans Joas: Die Entstehung der Werte, Frankfurt an Main 1999, 6. Auflage 2013; Michael Hampe: Die Lehren der Philosophie. Eine Kritik, Frankfurt am Main 2014.

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