Seminar: 4.03.223 Aufklärung und Frömmigkeit. Spinozas Theologisch-Politischer Traktat - Details

Seminar: 4.03.223 Aufklärung und Frömmigkeit. Spinozas Theologisch-Politischer Traktat - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: 4.03.223 Aufklärung und Frömmigkeit. Spinozas Theologisch-Politischer Traktat
Untertitel
Veranstaltungsnummer 4.03.223
Semester SoSe2018
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 8
erwartete Teilnehmendenanzahl 30
Heimat-Einrichtung Institut für Philosophie
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Montag, 09.04.2018 16:00 - 18:00, Ort: (Karl Jaspers Haus)
Art/Form Seminar
Lehrsprache deutsch

Räume und Zeiten

(Karl Jaspers Haus)
Montag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (12x)

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Inhalt:
Baruch de Spinoza (1632-1977) gehört zu den wichtigsten politischen Philosophen der Neuzeit. Sein Theologisch-politischer Traktat ist ein klassischer Text, der die Freiheit des Einzelnen verteidigt, sich mit Hilfe seiner Vernunft in Dingen der Religion und der Philosophie ein eigenes Urteil zu bilden.
Es wurde geschrieben, nachdem Spinoza aus der Gemeinschaft der Amsterdamer Juden aufgrund seiner kritischen Aussagen zur dogmatischen Tradition verbannt worden war. Die Erstveröffentlichung erfolgte wenige Jahre vor seinem Tod anonym.
Im Traktat untersucht Spinoza mit beeindruckender Genauigkeit die Schriften des Alten Testaments im historisch-kritischen Sinne und wendet dabei Perspektiven an, die später in Historie, Soziologie, Psychiatrie und Philosophie erst entwickelt werden. Ziel Spinozas ist es, die jüdische Bibel als historisches Dokument zu lesen, an dem die geschichtlichen Spuren der Autoren nachzuweisen sind. Diese radikale Kritik eines für „heilig“ erklärten Textes geschieht aber nicht, um ihn als solchen zu diskreditieren. Sondern der Versuch, über die durch menschliche Mängel und Machtgelüste bewirkten Widersprüche, Fehler und Irrtümer der biblischen Schriften aufzuklären, verfolgen das Ziel, auf deren positiven Kern hinzuweisen. Den Impuls, Gottesfurch und Nächstenliebe in den Gläubigen zu wecken.
Spinoza beansprucht in dem Traktat, dass auch der Mensch, der philosophiert, wie auch Menschen ganz unterschiedlicher Konfessionen, sich in diesem Anliegen treffen können. Es verwundert nicht, dass Lessing mit dem Gedanken der Toleranz zu den großen Verehrern Spinozas gehörte und dass die Anhänger einer dogmatischen Religiosität ihn deshalb nicht schätzten.
Die gedankliche Klasse und Schönheit von Spinozas Gedankenführung sowie das ebenso heute Anliegen, an die tieferen Gründe für religiöse und weltanschauliche Toleranz zu erinnern, machen den Traktat zu einer lohnenden Lektüre.
Voraussetzungen:
Es wird vorausgesetzt, dass man wöchentlich zur Vorbereitung ein oder zwei Kapitel (rund 25-30 Seiten) genau liest und sich gegebenenfalls Gedanken notiert, die man ins Gespräch bringen könnte. In jeder Seminarstunde wird eine halbstündige Einleitung gegeben, um anschließend ausgewählte Stellen gemeinsam zu lesen und zu besprechen.
Prüfungsleistungen:
Nach Rücksprache können auch von einzelnen Studierenden Einleitungen geleistet werden, die mit einer entsprechenden Ausarbeitung als Prüfungsleistung angerechnet werden können. Ebenso besteht die Möglichkeit, eine Hausarbeit zu schreiben.
Literatur:
Zur Lektüre empfohlen wird die neu übersetzte Ausgabe des Theologisch-politischen Traktats, die 2012 im Meiner-Verlag erschien.

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