Eine inklusive Kunstdidaktik fußt primär auf einer Kultur der Anerkennung und Wertschätzung von Vielfalt, die in Verbindung zu bringen ist mit der Anerkennung und Stärkung der Potenziale von Kindern und Jugendlichen sowie der kritischen Reflexion ihrer Differenzierungsprozesse, d.h. der gedanklichen Herstellung von Unterschiedlichkeit zwischen Kindern und Jugendlichen auf der Basis ungleichheitsrelevanter Kategorien wie etwa ihrer sozialen Herkunft, ihrem Geschlecht (Kaiser, 2019). Hierin drückt sich das sozial-konstruktivistische Verständnis einer inklusiven Kunstdidaktik aus, nach welchem Ein- und Ausschluss durch eben solche gedanklichen Zuschreibungsprozesse von spezifischen Unterscheidungsmerkmalen Normalität und Abweichung erst entsteht. Ausgehend von dieser Sichtweise erweist es sich als besonders bedeutsam, auf der Folie welcher gedanklicher Herstellung Kindern und Jugendlichen im Kunstunterricht entsprechend Normalität bzw. Abweichung im Unterricht zugeschrieben wird und inwiefern dies mit hegemonialen und in diesem Sinne mit mehrheitlich verbreiteten Normalitätsvorstellungen verknüpft ist. Denn durch die gedankliche Herstellung von Normalität und Abweichung und die Orientierung an diesen Konzepten unterliegen Kinder und Jugendliche in der unterrichtlichen Praxis solchen hegemonialen Verständnissen. Es wird im Seminar somit gefragt, inwiefern sich dies in aktuellen kunstpädagogischen Konzeptionen und deren historischer Entwicklung sowie praktischer Umsetzung widerspiegelt. Hierzu wird in diesem Seminar eine historische und theoretische Einordnung vorgenommen, während im Anschluss daran Konzeptionen der Kunstpädagogik selbst und deren Bildungspotenziale für die Kunstdidaktik sowie Überlegungen zur Umsetzung eines inklusiven Kunstunterrichts vorgestellt werden.
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