In der westlichen Ideengeschichte kann man seit Sokrates besondere Wendepunkte ausmachen, an denen einzelne Denker neue Perspektiven öffneten. Das Bewußtsein des individuellen Gewissens und der persönlichen Freiheit ist bei allen Unterschieden in der weltanschaulichen Kontextualisierung jeweils zentral. Die erhaltenen Texte lassen die Dynamik ahnen, die neue Ideen und Horizonte des Selbstbewußtseins in den krisenhaften Zusammenhängen auslösten.
Das Seminar verfolgt in diesem Sinne wichtige Wendepunkte des abendländischen Denkens entlang exemplarischer Texte von Sokrates bis Luther. In der ersten Sitzung werden die Denker und ihre Zeit meist vorgestellt und diskutiert. In der zweiten, zugehörigen Sitzung die Texte dann nochmals genauer studiert und besprochen.
Es stehen zur Diskussion: 1. Sokrates und die platonische „Apologie“; 2. Paulus mit neutestamentlichen Briefen; 3. Marc Aurel mit den „Selbstbetrachtungen“; 4. Augustinus und seine „Bekenntnisse“; 5. Dante mit „Die göttliche Komödie“, 6. Petrarca mit „Die Besteigung des Mont Ventoux“ 7. Martin Luther und seine frühreformatorischen Schriften.
Im Sommersemester 2019 gibt es ein zweites Seminar zum Thema „Wendepunkte des Geistes“, die bei Montaigne einsetzt und bei Nietzsche schließt.
Literatur: Folgende Reclam-Ausgaben werden im Seminar benutzt:
Sokrates: Apologie (zweisprachig) E.P. Sanders: Paulus. Eine Einführung Marc Aurel: Selbstbetrachtungen Augustinus: Bekenntnisse (Buch X u. XI, zweisprachig) Dante Alighieri: Göttliche Komödie Petrarca: Die Besteigung des Mont Ventoux Martin Luther: An den christlichen Adel der deutschen Nation. Von der Freiheit eines Christenmenschen. Sendbrief vom Dolmetschen
Bei Wunsch kann zu Anfang des Seminars zum Reclam-Autoren-Rabatt eine Sammelbestellung einzelner Bände aufgegeben werden, deren Ladenpreis fast durchgängig bei 5 Euro liegt.
Das Seminar findet im Karl Jaspers Haus statt - Unter den Eichen 22
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