Lecture: 4.03.9998 (online) Ringvorlesung Philosophie: Vom Leben des Geistes: Modernes Bewusstsein - Details

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General information

Course name Lecture: 4.03.9998 (online) Ringvorlesung Philosophie: Vom Leben des Geistes: Modernes Bewusstsein
Subtitle
Course number 4.03.9998 (online)
Semester WiSe24/25
Current number of participants 143
Home institute Institute of Philosophy
Courses type Lecture in category Teaching
Next date Monday, 18.11.2024 14:00 - 16:00, Room: (Online BigBlueButton)
Type/Form
Lehrsprache --

Rooms and times

(Online BigBlueButton)
Monday: 14:00 - 16:00, weekly (13x)
Monday, 03.02.2025 14:00 - 16:00
(Termin entfällt)
Monday: 14:00 - 16:00, weekly (1x)

Comment/Description

Nach Kants Kritik entfaltete sich das moderne Bewusstsein in vielfältigen Konstellationen. Hegel verlieh dem Idealismus eine spekulative Ausrichtung im Anspruch, Geschichte und Vernunft versöhnen zu können. Gegen das Systemdenken entwickelte Arthur Schopenhauer seine metaphysische Resignation. Sören Kierkegaard spitzte das moderne Bewusstsein im Rekurs auf die christliche Existenz zu.
Anders sah Ludwig Feuerbach das Denken der Zeit als anthropologische Projektion. In England beförderte Charles Darwin in einer liberaleren Gesellschaft den empirischen Geist mit seiner Evolutionstheorie. Die materialistische Leidenschaft von Karl Marx schien von dort aus die Philosophie endgültig vom Kopf auf die Füße zu stellen.
Psychologisch entlarvte Friedrich Nietzsche die religiöse Tradition und schuf zugleich einen elitären Enthusiasmus. Im demokratischen Amerika fand das Individuum mit William James zu neuer Religiosität, während Max Weber im alten Europa die Entzauberung der Welt propagierte und das politische Charisma in der Massengesellschaft entdeckte.
Die geistige Situation verstand Karl Jaspers existenziell und im Gedanken der Achsenzeit als weltumspannende Dissidenz. Dagegen ließ Martin Heidegger das menschliche Bewusstsein in spekulativen Volten zwischen Sein und Zeit schweben. Ludwig Wittgenstein schwieg rigoros von
den letzten Dingen und ging analytisch unseren Sprachspielen auf den Grund.
Diesen abendländischen Bogen im Leben des Geistes schließt Hannah Arendt mit einem Denken, das nach dem Zivilisationsbruch die mögliche Freiheit mit den gesellschaftlichen Zwängen kritisch ins Verhältnis setzt.