In der Frühen Neuzeit ist die Theaterbühne ein prominenter Ort der Inszenierung von Wissen aller Art: Das Spektrum reicht von anatomischen Sektionen und Präsentationen technischer Erfindungen über die Quacksalbervorführung und den Seiltanz bis hin zu Geschichtsschauspiel. Im Zuge der Ausdifferenzierung der Wissenschaften und Künste verliert das Theater diesen Bezug zum universalen Wissen. Seit dem 18. Jahrhundert bedeutet Theater vor allem das szenische Spiel auf der Vorlage eines literarischen Texts. Das Literaturtheater reflektiert Wissen(schaft) zunächst auf der Ebene fiktionaler Handlung, etwa in der Form der „Gelehrtentragödie“ (Goethe, „Faust“), im sozialen Drama (Büchner, „Woyzeck“) oder in Brechts Theater für ein ‚wissenschaftliches Zeitalter‘. Das geplante Seminar soll die historischen Konzeptionen theatraler Repräsentation von Wissen von der Frühen Neuzeit bis in das 20. Jahrhundert untersuchen. Dazu werden sowohl programmatische Texte (Leibniz, „Drôle de Pensée“, 1675) als auch literarische Dramentexte gelesen und auf ihre Reflexion von Wissen befragt. Prüfungsart: Hausarbeit, Referat mit Ausarbeitung
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