Seminar: 3.06.115 »BOTH, BEYOND, AND IN-BETWEEN« Kunstwissenschaft trifft auf abinäre Theorien - Details

Seminar: 3.06.115 »BOTH, BEYOND, AND IN-BETWEEN« Kunstwissenschaft trifft auf abinäre Theorien - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: 3.06.115 »BOTH, BEYOND, AND IN-BETWEEN« Kunstwissenschaft trifft auf abinäre Theorien
Untertitel
Veranstaltungsnummer 3.06.115
Semester WiSe22/23
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 11
erwartete Teilnehmendenanzahl 40
Heimat-Einrichtung Institut für Kunst und visuelle Kultur
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Mittwoch, 19.10.2022 12:15 - 13:45, Ort: A08 1-110 (Seminarraum)
Art/Form 2 SWS
Voraussetzungen Die Bereitschaft zur regelmäßigen Lektüre und eigenständigen Auseinandersetzung mit den Seminarinhalten wird erwartet.
Lehrsprache deutsch

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Die binäre Logik bzw. Denkfigur des Dualismus ist Basis der abendländischen Metaphysik: „Der Dualismus ist dem philosophischen Gedanken vorfindlich und so unausweichlich, wie er zum Falschen wird im Fortgang des Denkens.“*1 Dabei sind binäre Oppositionen (z. B. Mann/Frau, Geist/Körper, Sprache/Schrift, Natur/Kultur und aktiv/passiv) niemals neutral, sondern immer schon hierarchisiert – so die poststrukturalistische Kritik am Strukturalismus. Eine wesentliche Errungenschaft der Queer(ing) Theories ist die Entlarvung der uns umgebenen ‚Kultur‘ als zutiefst binär, individualistisch, essentialistisch, identitätsbasiert und universalisierend. Im Seminar wollen wir die von den Visual Cultural Studies beeinflussten Kunstwissenschaften in den interdisziplinären Austausch bringen mit Queer(ing) Studies und hierbei den besonderen Fokus auf abinäre*2 Theorien legen. Eine der Leitfragen, mit der wir uns fallbeispielbezogen auseinandersetzen werden, lautet: Inwiefern birgt Gegenwartskunst queer(end)e, d. h. normativitätskritische und binäre Oppositionen unterlaufende Potentiale? In diesem Zusammenhang ist das Erproben bildanalytischer Verfahren (z. B. dekonstruktive und queer(end)e Lektüre sowie suchBEWEGENDER Bildzugang), die sich maßgeblich für ein abinäres Denken einsetzen, unumgänglich. Demnach geht es im Seminar auch darum, Abinarität und Epistemologie zusammenzudenken: Gibt es ein Jenseits binärer Oppositionen bzw. einer statischen Entweder-Oder-Logik (Widerspruch)? Wodurch lässt sich ein abinäres Denken, Wahrnehmen und/oder (ästhetisches) Erfahren ‚von Kunst aus‘ charakterisieren? Etwa durch ein BOTH, d. h. eine Sowohl-Als-Auch-Logik, ein BEYOND, d. h. eine Weder-Noch-Logik (Paradoxie), und ein IN-BETWEEN, d. h. eine Dazwischen-Logik?
Dem Seminar liegt das didaktische Konzept des Forschenden Lernens zugrunde. D. h. in der Vorlesungszeit sollst du in angeleiteter Form v. a. folgende sieben Schritte in deinem Forschungsprozess durchlaufen: 1) in das Forschungsfeld der kunstwissenschaftlichen Abinary Studies einsteigen, 2) mögliche Forschungsfragen entwickeln, 3) Informationen und theoretische Zugänge erarbeiten, 4) Methoden/bildanalytische Verfahren auswählen und aneignen, 5) Forschungsfrage präzisieren, 6) Exposé entwickeln und 7) fortlaufend den Forschungsprozess reflektieren. Während wir in der ersten Seminarhälfte gemeinsam Grundlagen erarbeiten werden, sollst du in der zweiten Seminarhälfte in angeleiteter Form die einzelnen Exposé-Bestandteile für dein individuelles Forschungsvorhaben bearbeiten. Angedacht ist, dass wöchentlich Arbeitspakete asynchron in Einzel-, Paar- und/oder Gruppenarbeit bearbeitet werden und anschließend im Plenum (in Präsenz/3D) nachbesprochen werden. Damit du möglichst viele Schritte im Forschungsprozesses durchläufst, empfehle ich zum Ablegen einer Prüfungsleistung (Hausarbeit od. Portfolio). Außerdem wird die Bereitschaft zur Lektüre von zum Teil englischsprachigen Texten erwartet.

*1 Adorno, Theodor W. (1984) [1973]: Negative Dialektik. Gesammelte Schriften 6. Frankfurt a. M.: Suhrkamp, S. 142.
*2 Da nicht-binär in der Wortbildung durch das Suffix „nicht-“ die Abweichung von einer binären Norm als Moment des Fehlens oder Mangels zentriert, soll deshalb im Seminar die positive Selbstbezeichnung abinär verwendet werden.

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