Seminar: 3.05.473 Claudio Monteverdi und die Geschichte der Gefühle in der Musik - Details

Seminar: 3.05.473 Claudio Monteverdi und die Geschichte der Gefühle in der Musik - Details

Sie sind nicht in Stud.IP angemeldet.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: 3.05.473 Claudio Monteverdi und die Geschichte der Gefühle in der Musik
Untertitel Verwaltung der Professur Kulturgeschichte der Musik
Veranstaltungsnummer 3.05.473
Semester Wise19/20
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 6
erwartete Teilnehmendenanzahl 25
Heimat-Einrichtung Institut für Musik
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Freitag, 18.10.2019 10:00 - 12:00, Ort: A09 0-017
Art/Form 2 SWS
Lehrsprache deutsch

Themen

Einführung und Seminarorganisation - Orfeo Qual onor, Das 'neue Madrigal' im 16. Jahrhundert - Madrigalbuch II Dolcemente dormiva, Monteverdis II. Madrigalbuch als (erstes) Manifest der„wahrenMusik“, Mantua: Klangwelten–Monteverdi und das Concerto delle Donne / Monteverdis Sänger*innen in Mantua, Mantua II: Schäferdramen und ‚echte Gefühle‘ Il pastor fide und das IV Madrigalbuch, Hörstunde

Räume und Zeiten

A09 0-017
Freitag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (14x)

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Claudio Monteverdi gilt als der Komponist, der die „natürlichen Leidenschaften“ des Menschen erstmals unmittelbar musikalisch hörbar machte. Das Madrigal Cruda amarilli aus seinem fünften Madrigalbuch (1605) löste einen berühmten musikhistorischen Disput darüber aus, ob Regelverstöße zum Zwecke des Ausdruck von Gefühlen in der Musik zu rechtfertigen seien oder aber – so sein Widersacher Giovanni Artusi – das Ende der Kunst bedeuteten (ein Streit der sich an Schnittstellen der Geschichte der europäischen Kunstmusik mehrfach wiederholen sollte). Es erscheint naheliegend, dass eine Musik der Leidenschaften auch eine Musik des Körpers ist: Die Loslösung von den strengen Regeln des Kontrapunktes und die Entwicklung der Monodie, die sich in Monteverdis Musik vollzieht, ist eng mit der Entstehung der Oper verbunden, mit der Verbindung von Musik und Aktion auf der Bühne. Aber auch die Körper der Hörenden geraten in Aktion: Ihre Ohren wurden zuvor ungekannten Dissonanzen ausgesetzt, die sie – zeitgenössischen Berichten zufolge – ihrerseits in innere und äußere Bewegung versetzten. Monteverdis Orfeo, der dieser neuen Gattung 1613 zum Durchbruch verhalf, macht die Rührung, die Musik bei den Hörenden auslöst, selbst zum Gegenstand eines „Dramma per musica“.
Die Lehrveranstaltung wird sich Claudio Monteverdi, seinen Madrigalen, seinen Opern und den gesellschaftlichen Kontexten seines Schaffens über eine Geschichte der Emotionen nähern und die Verbindung von Musik, Emotion und Körper in historischer Perspektive erforschen. In der Lehrveranstaltung werden Methoden der szenischen Interpretation bzw. „spielenden Forschens“ ebenso angewendet wie Methoden der Quellen- und Texterschließung und der musikalischen Analyse.
Literaturempfehlungen:
Michael Heinemann, Claudio Monteverdi. Die Entdeckung der Leidenschaft, Mainz: Schott 2017
Silke Leopold, Monteverdi und seine Zeit, Laaber: Laaber 1993
Silke Leopold, Claudio Monteverdi. Biographie, Stuttgart: Reclam/Carus 2017

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Anmeldung gesperrt (global)".
Erzeugt durch den Stud.IP-Support
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist gesperrt.