Seminar: 3.06.024 Orientalismus - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: 3.06.024 Orientalismus
Untertitel
Veranstaltungsnummer 3.06.024
Semester SoSe2018
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 9
erwartete Teilnehmendenanzahl 40
Heimat-Einrichtung Institut für Kunst und visuelle Kultur
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Dienstag, 03.04.2018 10:00 - 12:00, Ort: A08 1-110 (Seminarraum)
Art/Form 2 SWS
Lehrsprache deutsch

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Edward Said konstatierte in seiner diskurstheoretischen Analyse Orientalism (1978), dass der Orientalismus den Orient selbst erst herstelle. Unter Orientalismus versteht man seitdem eine umfassende, Wissen produzierende Maschinerie, die Orient und Oriental*innen als stereotype ‚Produkte’ entwirft. Neben literarischen Quellen, wie sie Edward Said untersucht hat, ist es vor allem die europäische Malerei des 19. Jahrhunderts, die das westliche Bild des Orients bis heute prägt. In Gemälden von Eugène Delacroix, Jean-Léon Gérôme oder Jean-Auguste Dominique Ingres oszilliert der Orient zwischen exotischem Sehnsuchtsort und dekadenter Fremde. Zugleich wird der Okzident als unhinterfragtes Gegenbild hervorgebracht. Die von Gabriele Dietze formulierte Okzidentalismuskritik (2009) fordert daher zu einem kritischen Blickwechsel auf, der den Fokus auf die unsichtbare Norm dieser bis heute wirksamen Othering-Prozesse richtet.
Das Seminar möchte im ersten Teil Hauptwerke orientalisierender Malerei, Architektur und Fotografie exemplarisch vorstellen, um das Nachleben dieser Vorstellungswelten in aktuellen migrationskritischen oder islamfeindlichen Debatten zu diskutieren. Im zweiten Teil des Seminars sollen künstlerische Positionen im Mittelpunkt stehen, die tradierte Macht- und Blickkonstellationen sowie die damit verknüpften kulturellen und geschlechtlich codierten Zuschreibungen problematisieren. Insbesondere Künstlerinnen aus dem arabischen, persischen oder türkischen Raum, wie Bahia Shehab, Mounira Al Solh, Parastou Forouhar oder Gülsün Karamustafa, setzen sich in ihren Arbeiten kritisch mit dem durch den westlichen Blick hervorgebrachten Orientbild auseinander und thematisieren dessen Konstruktionscharakter im Sinne einer Okzidentalismuskritik.

Literatur zur Einführung:
Edward W. Said: Orientalism, London 1978 (Frankfurt a. M. 2009)
Christine Peltre: Orientalisme, Paris 2004
Gabriele Dietze u.a. (Hg.): Kritik des Okzidentalismus. Transdisziplinäre Beiträge zu (Neo-)Orientalismus und Geschlecht, Bielefeld 2009

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