Seminar: 4.03.2304 Johann Wolfgang v. Goethe: Künstler des "erborgten Daseins" und Naturphilosoph der "zarten Empirie" - Details

Seminar: 4.03.2304 Johann Wolfgang v. Goethe: Künstler des "erborgten Daseins" und Naturphilosoph der "zarten Empirie" - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: 4.03.2304 Johann Wolfgang v. Goethe: Künstler des "erborgten Daseins" und Naturphilosoph der "zarten Empirie"
Untertitel
Veranstaltungsnummer 4.03.2304
Semester WiSe22/23
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 48
erwartete Teilnehmendenanzahl 80
Heimat-Einrichtung Institut für Philosophie
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Montag, 17.10.2022 16:15 - 17:45, Ort: A01 0-006
Art/Form Seminar
Lehrsprache --

Räume und Zeiten

A01 0-006
Montag: 16:15 - 17:45, wöchentlich (13x)

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Natur und Kunst sind die beiden Wesensbereiche, die Goethes Betätigung als Forscher, Dichter und Philosoph ausmachen. Das Genre des Reiseberichts, Essays, Gedichts und der Aphorismus sind die Formen, in denen sich seine Natur- und Kunstanschauung als oben genannte Begriffsverzahnung ausdrücken. Es geht u. a. darum, Goethes Spinozismus und seine Entelechie-Vorstellung nachzuzeichnen, das Zusammenspiel von Induktion und Deduktion als methodologisches Gerüst gegenständlichen Denkens festzustellen und die erste und zweite Natur als sich im Kunstwerk wiedererkennende Wirklichkeit poetischer Einbildungskraft zu begreifen. Gelesen und besprochen werden u. a. Goethes „Italienische Reise“ (real: 1786-88, veröffentlicht: 1817, Teil 1/1829, Teil 2), die Gedichte „Weltseele“ (1803), „Dauer im Wechsel“ (1803), „Urworte. Orphisch“ (1817), „Epirrhema“ (1820), „Eins und Alles“ (1824), „Vermächtnis“ (1829), natur- und kunstwissenschaftliche Essays wie „Studie nach Spinoza“ (1784/85), „Der Versuch als Vermittler von Objekt und Subjekt“ (1792), „Einfache Nachahmung der Natur, Manier, Stil“ (1792), „Baukunst“ (1795), „Erfahrung und Wissenschaft“ (1798), „Anschauende Urteilskraft“ (1817), „Schicksal der Handschrift“ (1817), „Antik und Modern“ (1818) oder „Nachlese zu Aristoteles‘ Poetik“ (1827) und ausgewählte „Maximen und Reflexionen“ (posthum 1833, teilweise eingestreut im Bildungsroman „Wilhelm Meister“), die sich auf den Zusammenhang von Denken und Tun, Erkenntnis, Wissenschaft und Religion sowie Kunst und Künstler beziehen.
Voraussetzungen und weitere Absicht: Neugierde und Lust, Goethe und dessen geistesgeschichtliche Kontexte wiederzuentdecken, sich auf ihn vorbehaltlos einzulassen, um die systematische Zusammengehörigkeit von Natur und Kunst, sensitiv-anschaulicher Wahrnehmung der Mitwelt und kognitiv-philosophischer Durchdringung ihrer Gegenständlichkeit als Lebensthema ästhetischer Produktionsphasen kenntlich zu machen. Kurzum: Goethe wird als höchst lebendiger Klassiker nicht stillgestellt, sondern in zeitlos-unzeitgemäßer Bewegung gehalten. Alle Texte (s. Bibliographie und Terminplan) werden im Handapparat der UB (Abteilung: Philosophie) zur Verfügung gestellt. Die Anschaffung von Goethes „Hamburger Ausgabe“, oder einzelner Werkbände, ist zu empfehlen. Zur ersten Sitzung sollten möglichst die beiden Essays „Studie nach Spinoza“, „Die Natur“ und der erste Teil der „Italienischen Reise“ gelesen sein.
Primärliteratur:
Goethe, Johann Wolfgang v.: Wanderers Nachtlied [1776], Ein Gleiches [1780], Grenzen der Menschheit [1781], Das Göttliche [1783], Weltseele [1803], Dauer im Wechsel [1803], Urworte Orphisch [1817], Epirrhema [1820], Eins und Alles [1824], Vermächtnis [1829]. In: Hamburger Ausgabe in 14 Bänden. Band 1. Gedichte und Epen. Textkritisch durchgesehen von Erich Trunz. München: Deutscher Taschenbuch Verlag 1982, S. 142, S. 146 f, S. 147 f, S. 248 f, S. 247 f, S. 359 f, S. 358, S. 368 f, S. 369 f.
Italienische Reise [1817/1829]. Band 11. Autobiographische Schriften III. S. 7-556.
Von deutscher Baukunst [1772], Einfache Nachahmung, Manier und Stil [1789], Baukunst [1795], Über Wahrheit und Wahrscheinlichkeit der Kunstwerke [1798], Antik und Modern [1818], Über epische und Dramatische Dichtung. Von Goethe und Schiller [1797], Nachlese zu Aristoteles‘ Poetik [1827], Maximen und Reflexionen [posthum 1833]. In: Band 12. Schriften zur Kunst. Schriften zur Literatur. Maximen und Reflexionen, S. 7-15, S. 30-32, S. 35-38, S. 67-73, S. 172-176, S. 249-251, S. 342-345, S. 365-547.
Studie nach Spinoza [1784/85], Der Versuch als Vermittler von Objekt und Subjekt [1792], Erfahrung und Wissenschaft [1798], Einwirkung der Neueren Philosophie [1817], Anschauende Urteilskraft [1817], Bedeutende Fördernis durch ein einziges geistreiches Wort [1823], Die Natur [1783], Schicksal der Handschrift [1817], In: Band 13. Naturwissenschaftliche Schriften I, S. 7-10, S. 10-20, S. 23-25, S. 25-29, S. 30 f, S. 37-41, S. 45-47, S. 102-105.
Sekundärliteratur:
Birus, Hendrik: Gesammelte Schriften. Band 3. Goethe-Studien. Göttingen: Wallstein Verlag 2022 (Münchener Komparatistische Studien, Band 14).
Buck, Theo/Dahnke, Hans-Dietrich/Otto, Regine/Schmidt, Peter/Witte, Bernd (Hrsg.): Goethe-Handbuch. Sonderausgabe (6 Bände). Stuttgart, Weimer: Verlag J. B. Metzler 2004.
Cassirer, Ernst: Goethe und die geschichtliche Welt [1932]. Mit einem Vorwort herausgegeben sowie mit Anmerkungen und Registern versehen von Rainer A. Bast. Hamburg: Felix Meiner Verlag 1995.
Chiarni, Paolo (Hrsg.): Bausteine zu einem neuen Goethe. Frankfurt/Main: Athenäum Verlag 1987.
Conrady, Karl Otto: Goethe. Leben und Werk [1981]. Frankfurt/Main: Athenäum Verlag 1987.
Göres, Jörn (Hrsg.): Goethe in Italien. Eine Ausstellung des Goethe-Museums Düsseldorf. Mainz: Verlag Friedrich von Zabern 1986.
Heller, Erich: Essays über Goethe. Frankfurt/Main: Insel Verlag 1970.
Peschken, Bernd: Goethe, bürgerlicher Schriftsteller, in sozialgeschichtlichem Zusammenhang. In: Von Goethe lernen? Fragen der Klassikerrezeption. Herausgegeben von Hans Christoph Buch. Reinbek b. Hamburg: Rowohlt Verlag 1974, S. 28-48.
Safranski, Rüdiger: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Eine Biographie. München: Carl Hanser Verlag 2013.
Torberg, Friedrich: Dichterfürst oder Fürstenknecht? Überlegungen zu einer falschen Alternative im Umgang mit der deutschen Klassik. In: Von Goethe lernen? Fragen der Klassikerrezeption. Herausgegeben von Hans Christoph Buch. Reinbek b. Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag 1974, S. 14-27.
Vorländer, Karl: Kant – Schiller – Goethe. Gesammelte Aufsätze. Leipzig: Verlag der Dürr’schen Buchhandlung 1907.
Terminplan:
17. 10. 2022 Einführung, Die Natur (1783), Studie nach Spinoza (1784/85)
24. 10. 2022 Italienische Reise (1786/88; 1817/1829)
31. 10. 2022 Reformationstag
07. 11. 2022 Italienische Reise
14. 11. 2022 Von deutscher Baukunst (1772), Baukunst (1795)
21. 11. 2022 Einfache Nachahmung, Manier und Stil (1789), Über Wahrheit und Wahrscheinlichkeit der Kunstwerke (1798)
28. 11. 2022 Der Versuch als Vermittler zwischen Objekt und Subjekt (1792), Erfahrung und Wissenschaft (1798)
05. 12. 2022 Einwirkung der Neueren Philosophie (1817), Anschauende Urteilskraft (1817), Schicksal der Handschrift (1817), Bedeutende Fördernis durch ein einziges geistreiches Wort (1823)
12. 12. 2022 Antik und Modern (1818), Über Epische und Dramatische Dichtung. Von Goethe und Schiller (1797), Nachlese zu Aristoteles‘ Poetik (1827)
19. 12. 2022 Wanderers Nachtlied (1776), Ein Gleiches (1780), Das Göttliche (1783)
09. 01. 2023 Weltseele (1803), Dauer im Wechsel (1803), Urworte. Orphisch (1817)
16. 01. 2023 Epirrhema (1820), Eins und Alles (1824), Vermächtnis (1829)
23. 01. 2023 Maximen und Reflexionen
30. 01. 2023 Maximen und Reflexionen, Abschlussgespräch

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