Heterogenität, Diversität, Vielfalt, Intersektionalität, Differenz, Interkulturalität, Transkulturalität, Transdifferenz – der wissenschaftliche Diskurs hat verschiedene Konzepte hervorgebracht, die versuchen, die Verschiedenheit von Lernenden und Lerngruppen zu fassen. Auf diesen Konzepten bauen wiederum Pädagogiken und Didaktiken auf, die Lehrende für ihre Lerngruppen konzipieren. Insbesondere der Musikunterricht steht in vielerlei Hinsicht vor der Herausforderung, dass Diversität auf verschiedene Arten für den Musikunterricht relevant ist und Aspekte wie Unterrichtsinhalte, Didaktiken, Methoden, Musizierweisen usw. betrifft. Was aber ist Diversität? Und inwiefern lässt sich ein Musikunterricht gestalten, der diversitätssensibel ist und die Diversitätssensibilität der Schülerinnen und Schüler fördert?
In diesem Seminar wollen wir uns genauer damit beschäftigen, was es bedeutet, einen diversitätssensiblen Musikunterricht zu konzipieren und durchzuführen. Das Seminar teilt sich in drei Phasen: Zunächst versuchen wir aufbauend auf der Literatur zu diversitätsbezogener Musikpädagogik (dazu zählen die sogenannte interkulturelle und transkulturelle, aber auch die gendersensible und inklusive Musikpädagogik) zu ermitteln, was einen diversitätssensiblen Musikunterricht ausmachen könnte. In der zweiten Phase nehmen wir an einem Workshop zu einer Musiktradition teil, die den meisten von uns unbekannt oder wenig bekannt sein dürfte: salentinische Volksmusik. Dazu wird am 12. und 13. Januar 2024 ein ganztägiger Workshop mit den italienischen Gastdozent*innen Salvatore Gervasi, Mariella Salierno und Letizia Gervasi vom Centro di Cultura Popolare Melpignano angeboten. In einem dritten Schritt reflektieren wir die Erfahrung des Workshops und ziehen daraus Rückschlüsse für die diversitätssensible Musikvermittlung in unterschiedlichen Kontexten.