Diese Veranstaltung darf nur dann belegt werden, wenn zugleich das ger771 absolviert wird oder das ger771 bereits zuvor erfolgreich abgeschlossen wurde.
(Einzelheiten zum Anmeldeverfahren unter
a)
http://www.uni-oldenburg.de/germanistik/lehrveranstaltungen-germanistik-anmeldeverfahren/b)
http://www.uni-oldenburg.de/germanistik/lehrveranstaltungen-germanistik-anmeldeverfahren/das-anmeldeverfahren-was-muss-ich-wann-wie-tun)
Ziel des Seminars ist im Sinne der Modulbeschreibung die Entwicklung einer wissenschaftsbasierten Reflexionsfähigkeit. Um dieses Ziel zu erreichen, können Sie sich je nach Seminarwahl entweder für die Entwicklung und Durchführung einer eigenen, selbst gewählten empirischen literaturdidaktischen Untersuchung oder für die Beteiligung an einer größeren empirisch-literaturdidaktischen Studie der Professur (ProFix) entscheiden.
Um die freie Wahl zwischen der Entwicklung eines individuell eigenen Forschungsvorhabens oder der Beteiligung an ProFix zu gewährleisten, haben Sie die Wahl zwischen diesem Seminar und dem zeitgleich stattfindenden Seminar von Frau Susann Willig im selben Modul. In der ersten, gemeinsam stattfindenden Seminarsitzung, die abweichend in Raum V03 0-C002 abgehalten wird, werden wir beide Möglichkeiten gemeinsam umreißen, und es besteht auch die Möglichkeit zum Wechsel des Seminars.
Sollten Sie in diesem Seminar verbleiben, erhalten Sie zunächst eine Einführung in den Forschungsstand zum Phänomen des propositionsfixierten Leseverhaltens: Es handelt sich hierbei um eine rein auf Informationsentnahme zielende Textverarbeitungsweise, die für eine Problemgruppe von Schüler:innen ab der Mitte der Sek. I ein Hindernis für literarisches Lernen und literarische Erfahrung darstellt, da es imaginativem, immersivem, sprachaufmerksamem, perspektivübernehmendem, genrespezifischem, historisch bewusstem und kulturreflexivem Lesen im Wege steht.
Anschließend werden die bei ProFix verwendeten Forschungsmethoden diskutiert und eingeübt: Laut-Denk-Protokolle zur Erfassung des Leseverhaltens; Author Recognition Tests zur Messung der literarischen Sozialisation sowie Fragebögen für diesbezügliche Selbstauskünfte der Schüler:innen, Leitfaden- und problemzentrierte Interviews mit Lehrkräften, das Salzburger Lesescreening sowie Tests zur Literarästhetischen Urteilskompetenz sowie die jeweils dazugehörigen Datenauswertungsmethoden. Parallel dazu entwickeln Sie Ihre eigene Teil-Forschungsfrage und wählen dazu passende Datenerhebungs- und -auswertungsmethoden in Absprache mit mir.
Die einzelnen Teilprojekte und ihre Ergebnisse werden nach der Datenerhebung und -auswertung im Praxissemester in Kleingruppen präsentiert und reflektierend diskutiert. Dafür werden Gruppentermine vereinbart.
Prüfungsart: Präsentation
Grundlegende Literatur:
Boelmann, Jan (2016) (Hrsg.): Empirische Forschungsmethoden für die Deutschdidaktik. 3 Bände. Baltmannsweiler: Schneider Hohengehren.
Carl, Mark-Oliver (2024): Propositionsfixiertes Leseverhalten – Eine Hürde auf dem Weg zu literarischer Bildung verstehen und überwinden. In: Mark-Oliver Carl, Moritz Jörgens & Tina Schulze (Hrsg.): Literarische Texte lesen – Texte literarisch lesen. Heidelberg: Metzler, S. 369-390.