Seminar: 3.06.301 ‚Ich möchte so gern nach Hause gehen’. Die Funktionalisierung der ‚Color Line’ i(n eine)m bundesdeutschen Nachkriegsfilm - Details

Seminar: 3.06.301 ‚Ich möchte so gern nach Hause gehen’. Die Funktionalisierung der ‚Color Line’ i(n eine)m bundesdeutschen Nachkriegsfilm - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: 3.06.301 ‚Ich möchte so gern nach Hause gehen’. Die Funktionalisierung der ‚Color Line’ i(n eine)m bundesdeutschen Nachkriegsfilm
Untertitel
Veranstaltungsnummer 3.06.301
Semester WiSe18/19
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 6
erwartete Teilnehmendenanzahl 25
Heimat-Einrichtung Institut für Kunst und visuelle Kultur
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Freitag, 16.11.2018 14:00 - 18:00, Ort: A08 1-102 (Seminarraum)
Art/Form 2 SWS
Lehrsprache deutsch

Räume und Zeiten

A08 1-102 (Seminarraum)
Freitag, 16.11.2018 14:00 - 18:00
Samstag, 17.11.2018 10:00 - 14:00
Freitag, 14.12.2018 14:00 - 18:00
Samstag, 15.12.2018 10:00 - 14:00
Freitag, 11.01.2019 14:00 - 18:00
Samstag, 12.01.2019 10:00 - 14:00

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Ein einziger Film steht im Zentrum dieses Seminars. Ein Film, entstanden 1952 in der Bundesrepublik Deutschland, begleitet von einem Zeitschriftencomic und umfangreichen politischen Debatten. Dieser Film ist es eines der wenigen Beispiele der Nachkriegszeit, in dem eine person of colour Hauptprotagonistin ist, keine Nebenfigur. Versuchte man hier die Erfahrung von Exklusion einer Mehrheitsgesellschaft im Wiederaufbau zu vermitteln? Der Film galt als ein vermeintlich antirassistisches re-education Projekt. Und perpetuiert doch mit seiner Darstellung, seinem ‚commodity racism’ und der dramaturgischen Konklusion die Vorstellung von ‚Deutschsein’ als Weißsein. Die ‚dominante Fiktion’ der bürgerlichen Familie fungiert hier als Metapher für monokulturelles nationbuilding. Dem immens erfolgreichen Film mit seinen Inklusionsverwerfungen und der melodramatischen Tränendrüsigkeit wurde schon damals Eskapismus vorgeworfen. Ein Beispiel für die ‚rassistische[n] und sexualisierte[n] Auslassungen, Verschiebungen und Umdeutungen, [welche] die nationalen Selbstentwürfe bis heute grundieren.’ (Maja Figge)
Im Seminar wollen wir diesen Film einem close reading unterziehen, mit weiteren Filmen in einen größeren repräsentationspolitischen Kontext stellen, sowie den Zusammenhang zur Selbstorgansation der afrodeutschen community seit den 1980er Jahren herstellen – inspiriert von den Treffen mit black lesbian feminist mother poet warrior, wie sie sich selbst bezeichnete: der Schriftstellerin Audre Lorde.

May Opitz, Dagmar Schultz, Katharina Oguntoye: Farbe bekennen. Berlin 1986
Madeleine Bernstorff, Yara Colette Lemke de Faria: Toxi. Eine Broschüre, Berlin 1996
Yara-Colette Lemke Muniz de Faria: Zwischen Fürsorge und Ausgrenzung: afrodeutsche "Besatzungskinder" im Nachkriegsdeutschland, Berlin 2002
Tobias Nagl: Die unheimliche Maschine. Rasse und Repräsentation im Weimarer Kino, München 2005
Heide Fehrenbach: Race after Hitler. Black Occupation Children in Postwar Germany and America, Princeton 2007
Angelica Fenner: Race under Reconstruction in German Cinema. Robert Stemmle’s TOXI, Toronto 2011
Marion Kraft (Hg): Kinder der Befreiung. Transatlantische Erfahrungen und Perspektiven Schwarzer Deutscher der Nachkriegsgeneration, Berlin 2015
Maja Figge: Deutschsein (wieder-)herstellen. Weißsein und Männlichkeit im bundesdeutschen Kino der fünfziger Jahre, Berlin 2015

Umfangreiches Online-Dossier mit Texten u.a. von Grada Kilomba, Peggy Piesche, Tobias Nagl, 2004: http://www.bpb.de/gesellschaft/migration/afrikanische-diaspora/

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