Seminar: 4.03.2301 Die kopernikanische Wende (Kant) - Details

Seminar: 4.03.2301 Die kopernikanische Wende (Kant) - Details

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General information

Course name Seminar: 4.03.2301 Die kopernikanische Wende (Kant)
Subtitle
Course number 4.03.2301
Semester WiSe24/25
Current number of participants 16
maximum number of participants 40
Home institute Institute of Philosophy
Courses type Seminar in category Teaching
Next date Tuesday, 15.10.2024 16:00 - 18:00, Room: A01 0-004
Type/Form
Lehrsprache deutsch

Rooms and times

A01 0-004
Tuesday: 16:00 - 18:00, weekly (14x)

Module assignments

Comment/Description

Kant verweist auf die Unterscheidung zwischen Erscheinung und Ding an sich, um die kritische Methode zur „Entdeckung der wahren Beschaffenheit der Dinge, als Gegenstände der Sinne“ zu demonstrieren. Diese wahre Beschaffenheit sinnlicher Gegenstände ist die Objektivität der Realität. Anders als im naiven Realitätsverständnis positivistischer Naturwissenschaft sind im Begriff der Realität bei Kant durch die kopernikanische Wende intelligible und empirische Welt notwendig miteinander vermittelt. Empirische Realität ist die Welt der Erscheinungen. Eine ‚absolute Realität‘ , unabhängig von den konstitutiven Bedingungen unseres Erkenntnisvermögens, welches den Objekten ihre sinnliche und logische Form a priori vorschreibt, wäre ein bloßes Nuomenon im negativen Verstande. Entgegen der häufigen Darstellung in gängigen Sekundärliteraturen folgt aus der kopernikanischen Wende nicht die konstruktivistische These, dass es eine unerkennbare ‚absolute Realität‘ jenseits der menschlichen Erkenntnisfähigkeit gäbe. Im Gegenteil: Wie das Ding an sich, welches nur durch Reflexion auf die Grenzen der Erkenntnis erschlossen werden kann als unerkennbares Zugrundeliegendes der Erscheinungen, als Reflexionsbegriff ganz ins Denken fällt, so auch die Vorstellung einer vom Prozess der Erkenntnis losgelösten Realität. Schon in der transzendentalen Ästhetik besitzen die reinen Formen der Anschauung, Raum und Zeit, notwendig beides: sowohl transzendentale Idealität wie empirische Realität . Raum und Zeit sind – wie die Kategorien – nicht als empirische Gegenstände real, aber als deren notwendig a priori vorauszusetzende Form sind alle Gegenstände nur durch sie real – als Gegenstände in Raum und Zeit. Die Gleichzeitigkeit von transzendentaler Idealität und objektiver Realität der Erscheinungen gibt uns einen Begriff der Realität als Welt der Erscheinungen, der nur dialektisch über die Einheit seiner kontradiktorischen Momente begriffen werden kann. Realität umfasst somit das Spezifische des sinnlich gegebenen Gegenstandes ebenso notwendig, wie die konstitutiven Bedingungen seiner Erkenntnis.
Literatur: Kant, Kritik der reinen Vernunft

Admission settings

The course is part of admission "Begrenzung fachwissenschaftliche Seminare (WiSe 2024/25)".
The following rules apply for the admission:
  • Enrolment is allowed for up to 8 courses of the admission set.
  • A defined number of seats will be assigned to these courses.
    The seats will be assigned in order of enrolment.
  • The enrolment is possible from 25.08.2024, 16:00 to 10.11.2024, 23:59.
Assignment of courses: