hls012 - Grundlagen des Rechts II (Vollständige Modulbeschreibung)

hls012 - Grundlagen des Rechts II (Vollständige Modulbeschreibung)

Originalfassung Englisch PDF Download
Modulbezeichnung Grundlagen des Rechts II
Modulkürzel hls012
Kreditpunkte 5.0 KP
Workload 150 h
Einrichtungsverzeichnis Department für WiRe (VWL)
Verwendbarkeit des Moduls
  • Fach-Bachelor Comparative and European Law (Bachelor) > Module
Zuständige Personen
Teilnahmevoraussetzungen
Kompetenzziele
Die Studierenden werden befähigt, politische und rechtliche Grundideen der Rechtsentwicklung nachzuvollziehen. Die mündliche und schriftliche Präsentation von Arbeitsergebnissen sowie die eigenständige Recherche und das Zeitmanagement werden vertieft.
Modulinhalte
Das Modul vertieft die Grundlagen des rechtwissenschaftlichen Studiums an der Hanse Law School und ergänzt diese durch interdisziplinäre Bezüge. Es ist in zwei Vorlesungen geteilt.
Die Vorlesung Recht und Politik rekonstruiert das Verhältnis Politik und Recht an Hand klassischer Konfliktszenarien der deutschen Geschichte (Weimarer Republik, Drittes Reich, Bundesrepublik) und den Herausforderungen und Krisen der Integration Europas. In dieser Vorlesung wird darüber hinaus ein breiter Bogen gespannt von den allgemeinen Funktionen von Recht und der Struktur des deutschen (Verfassungs-)Rechts, über die zunehmende Bedeutung des Europarechts und des Europäischen Gerichtshofes hin zum Völkerrecht, internationalen Gerichtshöfen und der WTO. Dabei wird insbesondere thematisiert, was passiert, wenn wachsende internationale und supranationale Rechtsbestände nationales Recht überlappen und einige Akteure alternative Rechtspositionen erhalten.
Die Veranstaltung zur europäischen Rechtsgeschichte behandelt Genese und soziale Funktion von Recht auf der Grundlage von ausgewählten Quellen, die in einem Reader zusammengestellt sind; beginnend mit der Frühgeschichte des Rechts und seiner Entwicklung von der Antike bis zur Neuzeit geht es hierbei um folgende Themen: Ursprung rechtlicher Regelungen im archaischen Recht (Codex Hamurapi, Totengericht und Jenseitsglauben im alten Ägypten); Recht und Mythos in der griechischen Antike (Δημοκρατεία und Πoλιτεία, Ursprung des Völkerrechts in Olympia, Rechtsprechung der Polis, Scherbengericht, Prozess Sokrates); Ursprünge des römischen Rechts (XII-Tafeln, Gerichtsredner und frühe Juristen, das Recht als Instrument imperialer Politik, Kodifikation des römischen Rechts unter Justinian: Corpus Iuris Civilis); germanische Volksrechte und deutschnationale Legenden; Wiederentdeckung des römischen Rechts im Hochmittelalter und die Heranbildung eines Juristenstandes an den oberitalienischen Rechtsschulen; der Sachsenspiegel und die mittelalterlichen Stadtrechte; Common Law und der angelsächsische Rechtskreis; Rechtsleben in der frühen Neuzeit: Folter, Inquisition und Hexenprozesse; Strafgewalt und Entstehung des Gefängniswesens, Hugo Grotius und die Ursprünge des modernen Völkerrechts; Territorialherrschaft und
Absolutismus, Naturrechtslehre und Aufklärung; der Kodifikationsgedanke im bürgerlichen Zeitalter: Code civil und BGB; Recht und soziale Frage; Recht, Krieg, Belagerungszustand: Zusammenbruch und Verfassung nach dem Ersten Weltkrieg; Rechtsfortschritte in der Republik; Juristen als Wegbereiter des Terrors im „Dritten Reich“; Neubeginn nach dem Zweiten Weltkrieg: "Vom ewigen Frieden"? - Europarecht auf dem Wege. Die Entwicklung des Rechts wird bei alledem nicht als „Verwirklichung der Rechtsidee in der Geschichte“ (H. Mitteis) angesehen, sondern als mühsamer Prozess der Domestizierung von Gewalt. Im Vordergrund steht die Frage nach der Rechtsbindung von politischer Herrschaft, nach der Garantie von Menschenrechten, nach dem rechtlichen Schutz des Schwachen gegenüber dem Starken und nach den Irrwegen, die unter Berufung auf „das Recht“ auch in der europäischen Geschichte immer wieder eingeschlagen worden sind.
Literaturempfehlungen
Larenz, K./ Canaris, C.-W. (1995): Methodenlehre der Rechtswissenschaft, 3. Auflage, Springer, Berlin [u.a.]
Zweigert, K./ Kötz, H. (1996): Einführung in die Rechtsvergleichung, 3. Auflage, Mohr Siebeck, Tübingen
Reimann, M./ Zimmermann, R. (Hrsg.) (2008): The Oxford Handbook of Comparative Law, Oxford University Press, Oxford
Links
Unterrichtssprache Deutsch
Dauer in Semestern 1 Semester
Angebotsrhythmus Modul jährlich
Aufnahmekapazität Modul unbegrenzt
Modulart Pflicht / Mandatory
Lehr-/Lernform Seminar
Prüfung Prüfungszeiten Prüfungsform
Gesamtmodul
Ende des Semesters
i.D.R. Kurzklausur (60min) in der Vorlesung Recht und Politik und Kurzhausarbeit (7-10 S.) mit Kurzvortrag (10min). Leistungen werden im Verhältnis 1:1 verrechnet.
Lehrveranstaltungsform Seminar
SWS 4
Angebotsrhythmus --
Workload Präsenzzeit 56 h (
56 h (28+28)
)