sow922 - Einführung in die Arbeitsmarkt- und Organisationsforschung (Vollständige Modulbeschreibung)

sow922 - Einführung in die Arbeitsmarkt- und Organisationsforschung (Vollständige Modulbeschreibung)

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Modulbezeichnung Einführung in die Arbeitsmarkt- und Organisationsforschung
Modulkürzel sow922
Kreditpunkte 6.0 KP
Workload 180 h
Einrichtungsverzeichnis Institut für Sozialwissenschaften
Verwendbarkeit des Moduls
Zuständige Personen
  • Heidenreich, Martin (Modulverantwortung)
  • Lehrenden, Die im Modul (Prüfungsberechtigt)
Teilnahmevoraussetzungen
Kompetenzziele
In dem Modul sollen zunächst die Besonderheiten der mo¬der¬nen Arbeitsgesellschaft erarbeitet werden. Anschließend werden zentrale Fragen der Organisations- und Ar¬beitsmarktforschung analysiert. Auf diese Weise wird der Wandel der heutigen Ar¬beitsgesellschaft zu einer innovationszentrierten, grenzüber¬greifend organisier¬ten Organisations- und Beschäftigungsgesellschaft heraus¬gearbeitet.
Modulinhalte
Im Zentrum der innovationszentrierten, tendenziell globalen Arbeits- und Wissensgesellschaft der Gegen¬wart stehen nicht mehr die industrielle Fertigung standardisierter Güter durch vollzeitbeschäftigte männliche Industriearbeiter, sondern die flexible und vernetzte Bereitstellung wissensbasierter Produkte und kommunikationsintensiver Dienstleistungen durch flexibel, manchmal auch prekär beschäftigte Personen.

Auf betrieblicher Ebene geht dieser Wandel einher mit organisatorischen Veränderungsprozessen. Flexible, vernetzte, grenzüberschreitend operierende Organisationen gewinnen an Bedeutung. Um diesen Wandel theoretisch verorten zu können, werden einleitend die zentralen Merkmale von Organisationen herausgearbeitet. Anschließend wird ein Überblick über neuere organisationstheoretische Ansätze vermittelt und aktuelle organisationssoziologische Analysen vorgestellt.

Auf der gesellschaftlichen Ebene geht der Wandel der Arbeitsorganisationen mit einem Wandel der bisherigen, vorwiegend nationalstaatlich regulierten Arbeitsmarktstrukturen einher. Die standardisierten Normalarbeitsverhältnisse der industriellen Vergangenheit und ihre Regulationsstruk¬turen (Ausbildung, Interessenvertretung, soziale Absicherung, private Lebensformen) geraten an Grenzen. Die Bedingungen sowohl auf der Angebots- als auch auf der Nachfrageseite des Arbeitsmarktes verändern sich – etwa aufgrund technischer Veränderungen, einer verstärkten Erwerbsbeteiligung der Frauen, flexiblerer Arbeits- und Organisationsformen und einer stär¬keren Wissensbasierung der Wirtschaft. Die Diskrepanzen zwischen diesen neuen Heraus¬forderungen und den bisherigen Arbeitsmarktinstitutionen haben zu zahlreichen Arbeitsmarktreformen geführt (Aktivierung, Flexicurity ...) und gehen oftmals mit einer Dualisierung der Beschäftigungsverhältnisse und neuen biographischen Risiken einher.
Literaturempfehlungen
Emmenegger, P., Häusermann, S., Palier, B. and Seeleib-Kaiser, M. (eds) (2012) The Age of Dualization: The Changing Face of Inequality in Deindustrializing Societies. Oxford: Oxford University Press.
Heidenreich, Martin, 2003. Die Debatte um die Wissensgesellschaft. In: Stefan Böschen und Ingo Schulz-Schaef-fer (Hg.): Wissenschaft in der Wissensgesellschaft. Opladen: Westdeutscher Verlag, S. 25-51.
Heidenreich, M. (2014). Europäische Beschäftigungsordnungen in der Krise. Die Rückkehr segmentierter Arbeitsmärkte. In: Heidenreich, M. (Hg.): Krise der europäischen Vergesellschaftung? Wiesbaden: Springer, S. 281-309.
Links
Unterrichtsprachen Deutsch, Englisch
Dauer in Semestern 1 Semester
Angebotsrhythmus Modul jährlich
Aufnahmekapazität Modul unbegrenzt
Hinweise
6 KP | Pflicht | 1S: 231+ 1AG: 232 | 1. FS | Martin Heidenreich
Modulart Pflicht
Modullevel MM (Mastermodul)
Lehr-/Lernform 6 KP | Pflicht | 1S: 231+ 1AG: 232 | 1. FS | Martin Heidenreich
Lehrveranstaltungsform Kommentar SWS Angebotsrhythmus Workload Präsenz
Seminar 2 28
Arbeitsgruppe 2 28
Präsenzzeit Modul insgesamt 56 h
Prüfung Prüfungszeiten Prüfungsform
Gesamtmodul
Als Prüfungsleistung ist während der Veranstaltung ein Referat (ca. 15-20 Minuten) über ein ausgewähltes Thema zu halten. Weiterhin ist bis zum Semesterende eine schriftliche Ausarbeitung (ca. 20 Seiten) über dieses Thema mit einer eigenen Fragestellung und unter Hinzuziehung weiterführender Literatur zu verfassen.