biw040 - Inklusion - Interdisziplinäre Zugänge (Vollständige Modulbeschreibung)
Modulbezeichnung | Inklusion - Interdisziplinäre Zugänge |
Modulkürzel | biw040 |
Kreditpunkte | 9.0 KP |
Workload | 270 h
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Einrichtungsverzeichnis | Institut für Sonder- und Rehabilitationspädagogik |
Verwendbarkeit des Moduls |
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Zuständige Personen |
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Teilnahmevoraussetzungen | Erfolgreich absolvierte Praxisphase im M.Ed. G/HR. |
Kompetenzziele | – Erwerb historisch-kritischen und theoretischen Wissens über den Zusammenhang von Macht und Differenzverhältnissen – Aneignung der Grundsätze der Inklusion, der inklusiven Schule und des inklusiven Unterrichts – Erwerb der für die Gestaltung einer inklusiven Lehre, Erziehung, Diagnostik, Beratung, Schulentwicklung und Kooperation notwendigen Wissensbestände – Vermittlung von Handlungskompetenzen für die Gestaltung von Bildungsprozessen unter Bedingungen von Vielfalt aus einer pädagogisch-didaktischen und einer sonderpädagogisch-psychologischen Perspektive – Erwerb und Reflexion von Einstellungen und Handlungspraxis bezüglich der Gestaltung schulischer Inklusion |
Modulinhalte |
Für Studierende, die vor WiSe 2020/21 bereits Teilleistungen erbracht haben, gilt: In dem Modul sind die Vorlesung „Grundlagen inklusiver Bildung“ sowie zwei Seminare zu besuchen. Die Vorlesung vermittelt einen Überblick über die wissenschaftlichen Grundlagen inklusiver Bildung, die für die Tätigkeiten des Unterrichtens, Erziehens, Diagnostizierens, Beratens, der Schulentwicklung und Kooperation für Lehrkräfte allgemeiner Schulen hohe Relevanz besitzen. Der kritisch-reflexive Umgang mit den Kategorien Behinderung, Heterogenität und Diversität wird angeleitet. Wesentliche Vorlesungsinhalte sind: · Historische Entwicklung, gesellschaftlicher Auftrag und rechtliche und begriffliche Grundlagen von Inklusion (Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen, Beschlüsse und Empfehlungen der KMK, Schulgesetze und Verordnungen in Niedersachsen, unterschiedliche Förderorte und -konzepte international und in Deutschland, Feststellung des Bedarfs an sonderpädagogischer Unterstützung) · Empirische Befunde sowie Praxiskonzepte und -beispiele zur inklusiven Bildung · Personenkreis der Schülerinnen und Schüler mit Behinderungen bzw. einem Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung (z.B. Klassifikation, Ätiologie, Phänomenologie, Entwicklung, Prävention und Intervention) · Feststellungsverfahren, lernbegleitende Diagnostik und Förderplanung (z.B. Verfahren zur Feststellung eines Bedarfs an sonderpädagogischer Unterstützung, Mitwirkung in der Förderkommission, Verfahren zur Erstellung von Gutachten und Förderplan, diagnostischer Prozess und diagnostische Verfahren, kompetenzorientierte und lernbegleitende Diagnostik, dimensionale und kategoriale Diagnostik, hierzu werden inhaltliche Verbindungen z.B. bzgl. der Instrumente zum Modul Inklusion, Prävention und Intervention hergestellt) · Personen- und organisationsbezogene Maßnahmen zur Ermöglichung der Teilnahme aller Schülerinnen und Schüler am Unterrichtsprozess (z.B. Umsetzung einer inklusiven Bildung und Erziehung, Umgang mit heterogenen Lerngruppen, zielgleicher und zieldifferenter Unterricht, Materialien- bzw. Aufgabengestaltung und Hilfestellungen, Leistungsmessung und -beurteilung sowie Nachteilsausgleich) · Präventive und intervenierende Unterstützungsangebote, Schwerpunkt evidenzbasierte Konzeptionen (z.B. evidenzbasierte Strategien und Verfahren der Prävention und Intervention, insbes. Mehrebenen-Präventionskonzepte wie z. B. Response-to-Intervention, School-Wide Positive Behavior Support, unterrichtsimmanente Sprachmodellierung, präventive und rehabilitative Maßnahmen) · Multiprofessionelle Beratung und Kooperation sowie fachliche Reflexion (z.B. Diskussion der Lehrerolle und -haltungen, Co-Teaching) · Intersektionale Aspekte von Exklusionsprozessen sowie Beeinträchtigungen und Benachteiligungen (z.B. exemplarische Verschränkung unterschiedlicher Differenzlinien und Exklusionsdynamik)
· Überblick und pädagogischer Umgang mit unterschiedlichen Formen von Beeinträchtigungen und Behinderungen, alterstypischen Problemkonstellationen und Vulnerabilität (z.B. Grundkenntnisse der Entwicklung, Prävention und Intervention im Kontext spezifischer Beeinträchtigungen und Behinderungen) · Sonderpädagogische und psychologische Diagnostik und Förderplanung · Diagnose von Lernschwierigkeiten (z.B. Sprachentwicklungsstörungen, Lernstörungen, Lese-Rechtschreib-Schwäche, Lese-Rechtschreib-Störungen, Rechenschwäche, Rechenstörungen, Konzentrationsstörungen) · Vermittlung und Umsetzung von allgemeinen Förder- und Unterstützungsangeboten (z.B. sonderpädagogische und psychologische Präventions- und Interventionskonzepte, Trainings- und Therapieverfahren) · Vermittlung und Umsetzung von spezifischen Förder- und Unterstützungsangeboten (z.B. kommunikative und rehabilitative Maßnahmen zur Ermöglichung der Teilnahme am Unterrichtsprozess, Hilfsmittel zur Unterstützten Kommunikation, Kenntnis von intensiven Unterstützungsmaßnahmen für spezifische Beeinträchtigungen, Mehrebenen-Präventionsansätze (z. B. Response-to-Intervention, School-Wide-Positive Behavior Support) als Gesamtkonzepte schulbasierter sonderpädagogischer Förderung) · Interdisziplinäre Kooperation (z.B. Co-Teaching, Kooperation in multiprofessionellen Teams u.a. zwischen Fachkräften der Schulpädagogik und Sonderpädagogik, kollegiale Fallarbeit, kooperative Erstellung eines Fördergutachtens und kooperative Förderplanarbeit)
Für Studierende, die vor WiSe 2020/21 noch keine Teilleistungen erbracht haben, gilt: In dem Modul sind die Vorlesung „Grundlagen inklusiver Bildung“ sowie eine Vorlesung zu Differenzverhältnissen und Heterogenität zu besuchen. Vorlesung zu Differenzverhältnissen und Heterogenität Folgend Inhaltsbereiche werden exemplarisch in der Vorlesung behandelt: · Theorien zur sozialen Konstruktion von Differenz (disability studies, postcolonial studies, gender studies, critical race studies, Intersektionalität etc.) · Institutionelle und strukturelle Diskriminierung · Schule und Machtverhältnisse; Praktiken der Subjektivierung · Schule als Spiegel, Produzentin und Ort gesellschaftlicher Differenz- und Ungleichheitsverhältnisse und ihrer Veränderung · Sprachverhältnisse und Bildungssprache · Auseinandersetzungen mit Heterogenitätsorientierungen in der Schulpädagogik · Pädagogik der Anerkennung, dekonstruktive Pädagogik, Kritische Pädagogik · Diversity Education · Umgang mit Widersprüchen, Antinomien im Kontext von Differenzverhältnissen |
Literaturempfehlungen | Bielefeldt, H. (2010): Menschenrecht auf inklusive Bildung. Der Anspruch der UN-Behindertenrechtskonvention. In: Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete, 79, 66–69 Biewer, G. et al. (Hrsg.) (2015). Handbuch Inklusion und Sonderpädagogik. Bad Heilbrunn: Klinkhardt Döbert, H. & Weishaupt, H. (Hrsg.) (2013). Inklusion professionell gestalten. Münster: Waxmann. Felder, F. (2018). Zwei Kritikpunkte und ein Vorschlag für ein anderes Verständnis von Inklusion. Sonderpädagogische Förderung heute 62 (2017) 3, S. 301 – 311 Mitchell, D. (2014). What really works in special and inclusive education. Using evidence-based teaching strategies. 2. Auflage, London: Routledge Nilhom, C./ Göransson, K. (2017). What is meant bei inclusion? An Analysis of European and North American journal articles with high impact. European Journal of special needs education, 32, S. 1- 15. Hagen, T.; Hillenbrand, C. (2012): Effektive Lernförderung in der Schuleingangsphase. In: Zeitschrift für Heilpädagogik 63 (8), S. 323–334. Heimlich, U., Kahlert, J. (Hrsg.) (2012): Inklusion in Schule und Unterricht. Stuttgart: Kohlhammer Hillenbrand, C. (2014): Inklusive Bildung: Programmatik – Empirie – Umsetzung. In: Zeitschrift für Individualpsychologie 39, S. 281–297 Huber, C.(2009): Gemeinsam einsam? Empirische Befunde und praxisrelevante Ableitungen zur sozialen Integration von Schülern mit Sonderpädagogischem Förderbedarf im Gemeinsamen Unterricht. In: Zeitschrift für Heilpädagogik, 60, 242–248 Huber, C. & Grosche, M. (2012): Das response-to-intervention-Modell als Grundlage für einen inklusiven Paradigmenwechsel in der Sonderpädagogik. Zeitschrift für Heilpädagogik, 63 (8), 312-322 Jimerson, S. R., Burns, M. K. & VanDerHeyden, A. M. (2015): Handbook of Response to Intervention: The Science and Practice of Multi-Tiered Systems of Support: Second Edition. Springer US. Koller, H.-C.; Casale, R., Ricken, N. (Hrsg.) (2014): Heterogenität. Zur Konjunktur eines pädagogischen Konzepts. Paderborn: Schöningh Kuhl, J. & Hecht, T. (2014): Prävention von Lernschwierigkeiten durch die Implementierung von Diagnostik und Förderung - Ein Praxisbeispiel für das erste Schuljahr. Zeitschrift für Heilpädagogik, 65 (11), 406-415 Kultusministerkonferenz (2013 a): Positionspapier „Pädagogische und rechtliche Aspekte der Umsetzung des Übereinkommens der Vereinten Nationen vom 13. Dezember 2006 über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (Behindertenrechtskonvention - VN-BRK) in der schulischen Bildung” Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 18.11.2010). 2010. Download über: http://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2010/2010_11_18-Behindertenrechtkonvention.pdf (21.02.2013) Kultusministerkonferenz (2013 b): Inklusive Bildung von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen in Schulen (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 20.10.2011). 2011. Download über: http://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse /2011/2011_10_20-Inklusive-Bildung.pdf (03.02.2013) Lindmeier, C. (2011): Bildungsgerechtigkeit und Inklusion. In: Zeitschrift für Heilpädagogik 62, 124–135 Lindsay, G. (2007): Educational psychology and the effectiveness of inclusive education/ mainstreaming. In: British Journal of Educational Psychology, 77, 1–24 Melzer, C.; Hillenbrand, C.; Sprenger, D. & Hennemann, T. (2015). Aufgaben von Lehrkräften in inklusiven Bildungssystemen – Review internationaler Studien. In: Erziehungswissenschaft, 26 (51), S. 61–80. Moser, V., Kuhl, J., Redlich, H. & Schäfer, L. (2014): Beliefs von Studierenden sonder- und grundschulpädagogischer Studiengänge. Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 17 (4), 661-678 Prengel, A. (2006) Pädagogik der Vielfalt. Verschiedenheit und Gleichberechtigung in Interkultureller, Feministischer und Integrativer Pädagogik. Wiesbaden. 3. Aufl. Sailor, W., Dunlap, G., Sugai, G. & Horner, R. (2009): Handbook of Positive Behavior Support. Springer US. Wember, F., Prändl, S. (Hrsg.) (2009): Standards der sonderpädagogischen Förderung. München, Basel: Ernst Reinhardt World Health Organization & World Bank (2011). World report on disability. Weitere Literatur wird in den Veranstaltungen bekannt gegeben. |
Links | |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Dauer in Semestern | 1 Semester |
Angebotsrhythmus Modul | jährlich |
Aufnahmekapazität Modul | unbegrenzt (
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Hinweise | Studierende, die vor WiSe 2020/21bereits Teilleistungen erbracht haben, belegen die Vorlesung „Grundlagen inklusiver Bildung“ und zwei Seminare.
Studierende, die vor WiSe 2020/21 noch keine Teilleistungen erbracht haben, belegen zwei Vorlesungen („Grundlagen inklusiver Bildung“ und „Differenzverhältnisse und Heterogenität“). |
Lehrveranstaltungsform | Kommentar | SWS | Angebotsrhythmus | Workload Präsenz |
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Vorlesung | 2 | WiSe | 28 | |
Seminar (Sonderpädagogisch-psychologisch) | Es muss ein Seminar besucht werden |
2 | WiSe | 28 |
Seminar (pädagogisch-didaktisch) | Es muss ein Seminar besucht werden. |
2 | WiSe | 28 |
Präsenzzeit Modul insgesamt | 84 h |
Prüfung | Prüfungszeiten | Prüfungsform |
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Gesamtmodul | Studierende, die vor WiSe 2020/21 bereits Teilleistungen erbracht haben: 1 Klausur (ca. 60 Min., benotet) oder 1 schriftliche Überprüfung im Antwort-Wahl-Verfahren (ca. 60 Min., benotet) zur Vorlesung „Grundlagen inklusiver Bildung“ und pro Seminar eine aktive Teilleistung (Referat (5 Seiten), Protokoll, Hausarbeit, Moderation der Auswertungsphase o.ä.) (unbenotet)
Studierende, die vor WiSe 2020/21 noch keine Teilleistungen erbracht haben: 1 Klausur (ca. 80 Min., benotet) oder 1 schriftliche Überprüfung im Antwort-Wahl-Verfahren (ca. 80 Min., benotet) zur Vorlesung „Grundlagen inklusiver Bildung“ |