päd022 - Pädagogische Professionalität (Vollständige Modulbeschreibung)

päd022 - Pädagogische Professionalität (Vollständige Modulbeschreibung)

Originalfassung Englisch PDF Download
Modulbezeichnung Pädagogische Professionalität
Modulkürzel päd022
Kreditpunkte 6.0 KP
Workload 180 h
Einrichtungsverzeichnis Institut für Pädagogik
Verwendbarkeit des Moduls
  • Fach-Bachelor Pädagogik (Bachelor) > Basismodule
  • Fach-Bachelor Pädagogisches Handeln in der Migrationsgesellschaft (Bachelor) > Fachmodule
  • Zwei-Fächer-Bachelor Pädagogik (Bachelor) > Basismodule
Zuständige Personen
  • Polat, Ayca (Modulverantwortung)
  • Lehrenden, Die im Modul (Prüfungsberechtigt)
Teilnahmevoraussetzungen
Kompetenzziele
  • Kennenlernen unterschiedlicher professions- und professionalisierungstheoretischer Zugänge und zentraler professions- und professionalisierungstheoretischer Kennzeichnungen pädagogischer Professionalität
  • Aneignung von Positionen zur Frage nach der ‚Einheit pädagogischen Handelns‘
  • Reflexionswissen über unterschiedliche und verwandte strukturelle Anforderungen in pädagogischen Handlungsfeldern
  • Auseinandersetzung mit Widerspruchsverhältnissen und Unbestimmtheit als konstitutiver Dimension pädagogischer Professionalität
  • Reflexionswissen über die Möglichkeiten zu einem angemessenen professionellen Handeln in pädagogischen Arbeitsfeldern
Modulinhalte

Ziel des Studiums der Pädagogik/Erziehungswissenschaft ist es, einen Beitrag zur Professionalisierung von Studierenden mittels Wissensvermittlung, Diskussion und Erfahrungsreflexion zu leisten. Doch worauf verweist der Ausdruck ‚pädagogische Professionalität‘? Was ist das, worauf das Studium zielt? Annäherungen an Antworten auf diese ‚große‘ [und vielleicht auch gar nicht abschließend eindeutig beantwortbare, aber immer wieder (neu) zu stellende] Frage stehen im Mittelpunkt des Moduls.
Neben der Auseinandersetzung mit unterschiedlichen professions- und professionalisierungstheoretischen Zugängen (etwa strukturtheoretischer, systemtheoretischer oder interaktionistischer Provenienz) und der Diskussion klassischer professionstheoretischer Themen und Konzepte [wie „stellvertretende Deutung“ (Oevermann) oder „Technologiedefizit“ (Luhmann/Schorr) oder „Menschenrechtsprofession“ (Bernasconi)] und bedeutsamen Fragestellungen (wie nach dem Verhältnis zwischen pädagogischem Wissen und Können, nach dem Verhältnis zwischen Biografie und professionellem Habitus) wird die grundlegende Frage nach der ‚Einheit pädagogischen Handelns‘ aufgegriffen, also nach der Frage, ob es etwas gibt, das über alle pädagogischen Handlungsfelder und pädagogischen Institutionen (Elementarpädagogik, Erwachsenenbildung, Soziale Arbeit, schulische Bildung, Rehabilitationspädagogik ...) und über alle pädagogischen Handlungsanforderungen, Zielsetzungen und Selbstverständnisse hinweg die Kennzeichnung dieser Phänomene als ‚pädagogisch‘ rechtfertigt.
Hierzu werden Studierende vertraut gemacht mit Differenzen und Gemeinsamkeiten der strukturellen Anforderungen in pädagogischen Handlungsfeldern, daraus resultierenden disparaten und verwandten Anforderungen an pädagogisches Handeln, mit Grundformen pädagogischen Handelns (wie Erziehen, Beraten, Unterrichten,  Anregen, Unterstützen, etc.) und mit der Geschichte und inhaltlichen Akzentsetzungen des Professionalisierungsdiskurses in wichtigen pädagogischen Handlungsfeldern respektive erziehungs-wissenschaftlichen Subdisziplinen (Diskurse in der Sozialpädagogik, der Erwachsenenbildung, der Schulpädagogik).
Ein besonderer Akzent liegt auf der Auseinandersetzung mit professions- und professionalisierungstheoretischen Diskursen, die aus der Unmöglichkeit, pädagogisches Handeln als rezepthafte Anwendung allgemeiner Gesetze zu verstehen, die Auseinandersetzung mit zum Beispiel Ungewissheit, Unbestimmtheit, Widerspruchsverhältnissen, Antinomien und Paradoxien als Kern pädagogischer Professionalität betrachten.

Vorlesung: Führt in zentrale Fragestellungen, bedeutsame Ansätze und Ergebnisse der theoretischen und empirischen Forschung zu Pädagogischer Professionalität ein, vermittelt einen Überblick und stellt unter-schiedliche Perspektiven zur Diskussion.

Seminare: In den Seminaren werden ausgewählte Fragestellungen pädagogischer Professionalität behandelt, die sich – ohne den Gesamtzusammenhang der Professionalitätsdebatte für alle Teildisziplinen und Arbeitsfelder der Erziehungswissenschaft/Pädagogik aus den Augen zu verlieren – auch auf einzelne Arbeitsfelder und Teildisziplinen konzentrieren können. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Auseinandersetzung mit (aktuellen) Studien der Professionalitätsforschung.

Literaturempfehlungen
  • Combe, A./Helsper, W. (Hrsg.) (1996): Pädagogische Professionalität. Frankfurt a.M.: Suhrkamp.
  • Dewe, B./Ferchhoff, W./Radtke, F.O. (Hrsg.) (1992): Erziehen als Profession. Opladen: Leske & Budrich.
  • Heiner, M. (2007): Soziale Arbeit als Beruf. Fälle – Felder – Fähigkeiten. München: Reinhardt.
  • Kraul, M./Marotzki, W./Schweppe, C. (Hrsg.) (2002): Biographie und Profession. Bad Heilbrunn: Julius Klinkhardt.
Links
Unterrichtssprache Deutsch
Dauer in Semestern 1 Semester
Angebotsrhythmus Modul jährlich
Aufnahmekapazität Modul unbegrenzt
Modulart Pflicht / Mandatory
Modullevel BC (Basiscurriculum / Base curriculum)
Lehr-/Lernform 1 VL (2 LVS), 1 S (2 LVS)
Lehrveranstaltungsform Kommentar SWS Angebotsrhythmus Workload Präsenz
Vorlesung 2 SoSe 28
Seminar 2 SoSe 28
Präsenzzeit Modul insgesamt 56 h
Prüfung Prüfungszeiten Prüfungsform
Gesamtmodul

Eine Prüfungsleistung im Seminar in Form:

  • eines Portfolios (3 - 5 Einzelleistungen im Gesamtumfang von ca. 35.000 Zeichen (incl. Leerzeichen)) oder
  • einer Hausarbeit (ca. 35.000 Zeichen (incl. Leerzeichen)) oder
  • eines Referates (ca. 40 Min.) (incl. schriftlicher Ausarbeitung im Umfang von ca. 10.000 Zeichen (incl. Leerzeichen)) oder
  • mündliche Prüfung (ca. 20 Min.).

In der Prüfungsleistung muss ein erkennbarer Zusammenhang mit Themen der Vorlesung hergestellt werden. Eine bestimmte Auswahl dieser Prüfungsformen kann von den Lehrenden in den Veranstaltungen vorgegeben werden.