kum840 - Kunstvermittlung, ihre Institutionen und Medien (Veranstaltungsübersicht)

kum840 - Kunstvermittlung, ihre Institutionen und Medien (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Kunst und visuelle Kultur 15 KP
Modulteile Semesterveranstaltungen Sommersemester 2022 Prüfungsleistung
Seminar
  • Kein Zugang 3.06.401 - Biennale Venedig 2022 + Exkursion Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Tobias Vogt

    Mittwoch: 16:15 - 17:45, wöchentlich (ab 20.04.2022)
    Termine am Donnerstag, 28.04.2022 14:15 - 15:45

    Die seit 1895 in der Regel zweijährlich stattfindende „Biennale di Venezia“ ist die älteste aller Biennalen für zeitgenössische Kunst. War sie ursprünglich nur den Bildkünsten gewidmet, sind im Laufe ihrer Erfolgsgeschichte weitere Formen hinzugekommen, neben Architektur, Musik und Theater vor allem die bekannten Filmfestspiele. Schauplatz der Kunstbiennale sind traditionell die „Giardini“, die Gärten im östlichen Stadtteil Castello. In den dortigen Länderpavillons spiegelt sich nicht nur über ein Jahrhundert Architekturgeschichte, sondern sie dienen auch der Machtrepräsentation einzelner Nationalitäten und folgen damit dem Beispiel der sich im 19. Jahrhundert etablierenden Weltausstellungen. Neben den Einzelpräsentation der Länder, deren Sinnfälligkeit die Künstler*inenn wie Kurator*innen schon seit geraumer Zeit vor dem Hintergrund von Kolonialismus und Nationalismus problematisieren, bilden die nahe gelegenen Hallen der „Arsenale“ seit den 1990er Jahren einen weiteren Ausstellungsort. Hier bieten thematische Ausstellungen einen Einblick in die Gegenwartskunst. Die 59. Biennale 2021 wurde pandemiebedingt auf 2022 verschoben, Cecilia Alemani kuratiert in diesem Jahr die Ausstellung „The Milk of Dreams“ – in Anlehnung an einen Buchtitel der Surrealistin Leonora Carrington. Das Seminar widmet sich zum einen schlaglichtartig der Geschichte der Biennale Venedig, zum anderen ausgesuchter künstlerischer Werke der diesjährigen Ausgabe. Im Fokus stehen also nicht nur ein besonderes Kapitel der internationalen Ausstellungsgeschichte, sondern auch die Frage nach der Gegenwartskunst. Diese Aspekte vertieft eine Exkursion nach Venedig im September 2022, für die 12 Plätze zur Verfügung stehen. Das Seminar kann auch unabhängig von der Exkursion besucht werden, doch bei Interesse an einem Exkursionsplatz wird um die Einreichung eines 1-seitigen Motivationsschreibens als PDF-Datei bis zum 1. April mit der Betreffzeile "Motivationsschreiben" plus Ihrem Vor- und Nachnamengebeten (an: tobias.vogt@uol.de). Die Auswahl erfolgt bis zur ersten Sitzung am 20. April.

  • Kein Zugang 4.02.045 - "S, M, L, XL". Macht und Utopie: Stadtplanung von Hannover bis Wien Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Thomas Etzemüller
    • Dr. phil. Maxi Sabine Berger
    • Priv.-Doz. Dr. Anja Zimmermann

    Termine am Freitag, 22.04.2022, Freitag, 29.04.2022 09:15 - 10:45, Freitag, 06.05.2022 12:00 - 16:00, Freitag, 13.05.2022 12:00 - 19:00, ...(mehr)
    Um 1900 wurde in verschiedenen Ländern die Frage diskutiert, inwieweit das Design von Gegenständen, Gebäuden oder Stadtplanungen übermächtigend oder ermächtigend wirken kann. Kann man durch Architektur eine gerechtere Gesellschaft schaffen? In den 1970er Jahren war diese Frage erneut virulent, und auch heute wird lebhaft diskutiert, ob man das Leben von Menschen durch Gestaltung ihrer alltäglichen Umgebung („Social Design“) manipulieren kann, soll und darf – um sie z.B. zu einem ökologischen Verhalten zu bringen („Nudging“). Ein besonders radikales Beispiel dieses ethischen Konflikts mag die Stadt Brasilia sein: Durch das neu gestaltete Habitat sollte nichts weniger als die „irrationale“ brasilianische Mentalität zerstört werden. Das Seminar wird dieser Frage interdisziplinär (Geschichte, Kunstgeschichte, Philosophie/Design, Neue Medien) und in Kooperation der Universität Oldenburg mit der Hochschule Wismar nachgehen. Auf diese Weise sollen die Angehörigen von vier Fächern und zwei Hochschultypen ins Gespräch kommen, um das Thema durch zwei Perspektiven – nämlich Praxis (Design/Medien) und Reflexion (Kunstgeschichte, Philosophie, Geschichtswissenschaft) in den Blick zu nehmen. Das Seminar findet nach mehreren Einführungssitzungen in Hannover und Wien statt, um direkt an den Objekten den Zusammenhang zwischen Design und Lebenswelt untersuchen und haptisch erfahren zu können. Das trägt der Tatsache Rechnung, dass Gestaltung auf körperliches Erfahren ausgelegt ist. Geplant sind geführte Besichtigungen sowie Präsentationen und Lektüren des alternativen „Platzprojektes“ und des „Ihme-Zentrums“ in Hannover sowie der Karl Marx-Höfe und der Wohnanlage Alt-Erlaa in Wien. Außerdem wird das „Architekturzentrum Wien“ (AZW) besucht. Projekte wie Brasilia, Le Corbusiers Wohnmaschinen in Marseille oder Berlin, das Aachener Klinikum als durchgestylter medizinischer Fabrik, Schulgebäude wie das MSZ in Berlin usw. werden im Rahmen von Präsentationen, Filmsichtungen und Lektüren in den Seminarsitzungen vergleichend einbezogen, die neben den Besichtigungen vor Ort stattfinden werden. Die Exkursion wird vom Institut für Geschichte bezuschusst; der Eigenanteil wird deshalb voraussichtlich nur 250 Euro für Fahrt, Unterkunft und Führungen betragen. Die Zahl der Teilnehmer:innen ist begrenzt. Dozent:innen sind Maxi Berger (Philosophie, HS Wismar), Thomas Etzemüller (Kulturgeschichte, Univ. Oldenburg), Michael Rudnik (Neue Medien und Kommunikationstechniken, HS Wismar), Anja Zimmermann (Kunstgeschichte, Univ. Oldenburg). Das Seminar deckt ein vollständiges Modul ab.

Übung (bzw. Projekt)
(
1 UE bzw. 1 Projekt
)
  • Kein Zugang 3.06.402 - Partizipation im Kunstfeld Lehrende anzeigen
    • Dr. Kea Wienand

    Donnerstag: 10:15 - 11:45, wöchentlich (ab 21.04.2022)

    Partizipation ist schon seit längerem ein beliebtes Schlagwort, das im Kunstfeld verwendet wird, wenn es um die Teilhabe des Publikums an künstlerischen Projekten und die Öffnung kunstbezogener Institutionen für die gesamte Gesellschaft geht. Verbunden wird mit dem Begriff eine Strategie der Politisierung und eine Neuverhandlung verschiedener Konventionen und Strukturen dieses Feldes. Vor allem die Beteiligung von Vertreter*innen vormals ausgeschlossener oder minorisierter Gruppen und Kulturen wird mit diesem Begriff benannt. In der Veranstaltung werden wir uns mit verschiedenen theoretischen Vorstellungen und praktischen Umsetzungen von ‚Partizipation‘ im Kunstfeld kritisch auseinandersetzen. Dabei wird es darum gehen, partizipative künstlerische Strategien historisch zu verorten, verschiedene Ansätze der Partizipation kennenzulernen und zu befragen sowie eventuell eigene Projekte der Partizipation (z.B. auch für Schulkinder) zu entwerfen.

Hinweise zum Modul
Hinweise
kum840 | 15 KP | 1 S , 1 Ü bzw. Projekt | 1. Semester und/oder 2. Semester und/oder 3. Semester; Wahlpflicht | Vogt

Falls Sie das Modul im Rahmen des Fakultätsbereichs belegen und die Anmelderegeln für die Lehrveranstaltungen nicht erfüllen, melden Sie sich bitte direkt bei den Lehrenden, um in die Lehrveranstaltungen eingetragen zu werden. Es besteht kein Anrecht auf einen Platz in den Lehrveranstaltungen.
Prüfungsleistung Modul
2 Prüfungen je 50 %: 1 Referat mit schriftlicher Ausarbeitung und/oder 1 Hausarbeit und/oder 1 Klausur und/oder 1 Projektauswertung.
Kompetenzziele
Ziel dieses Moduls ist die Entwicklung der Fähigkeiten zur kritischen Reflexion der Bedeutung von Vermittlung in Hinsicht auf Wahrnehmungen und Bewertungen ästhetisch-visueller Phänomene.

Im Einzelnen sollen erarbeitet werden:
- Kenntnisse der Geschichte, der Struktur und der Konzepte kunstvermittelnder Institutionen;
- Fähigkeiten der Analyse institutioneller und medialer Vermittlung unter dem Gesichtspunkt ihrer möglichen Wirkungen und der impliziten Ein- und Ausschlussmechanismen;
- Fähigkeiten zur Entwicklung alternativer und experimenteller Formen der Vermittlung von kunst- und mediengeschichtlichen Wissensgegenständen in und jenseits von tradierten Institutionen;
- Fragen der Kunstvermittlung, ihrer Institutionen und Medien auch praktisch in einer Übung bzw. einem Projekt zu erproben und zu reflektieren.