kum230 - Kunst- und Mediengeschichte II (Veranstaltungsübersicht)

kum230 - Kunst- und Mediengeschichte II (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Kunst und visuelle Kultur 9 KP
Modulteile Semesterveranstaltungen Sommersemester 2024 Prüfungsleistung
Vorlesung oder Seminar (2 Veranstaltungen)
(
2 Veranstaltungen: 1 SE oder 1 VL; 1 SE;
)
  • Eingeschränkter Zugang 3.06.131 - Class matters. Intersektionale Perspektiven in Kunst und visueller Kultur. Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Friederike Nastold

    Mittwoch: 18:00 - 20:00, wöchentlich (ab 03.04.2024)

    Das Thema soziale Klasse ist aufgrund gesellschaftlicher Konflikte und Herausforderungen gegenwärtig omnipräsent, was sich auch in unterschiedlichen Ausstellungen in den letzten Jahren widerspiegelt. Klasse, Klassenverhältnisse und Klassismus erfahren in queer/enden Kontexten dabei oft eine besondere Zuspitzung. Von daher gilt es, Klassenfragen per se intersektional aufzufassen. Im Seminar wollen wir uns mit folgenden Leitfragen gemeinsam beschäftigen: Was ist aus der historisch-politisch wichtigen feministischen Trias von gender, race und class geworden? Wie wurde die Kategorie Klasse aus dem Wissenschafts- und Alltagsdiskurs verdrängt? Welche Klassennarrative und -ästhetiken sind in Kunst und visueller Kultur zu beobachten? Welche Formen nehmen künstlerische Praktiken an und geben diese Auskunft darüber, wie und warum sie entstanden sind? Die Analyse von künstlerischen Positionen und Ausstellungen und die gemeinsame Lektüre insbesondere theoriegeleiteter Texte stehen im Zentrum des Seminars. Erweitert werden die Schwerpunkte durch Vorträge von Gastwissenschaftler*innen, die im Rahmen einer kleinen, in das Seminar integrierte Vortragsreihe, eingeladen sind.

  • Eingeschränkter Zugang 3.06.132 - Der Garten als Ort der Gewalt in der Visuellen Kultur (LA Dr. des Thari Jungen) Lehrende anzeigen
    • Thari Jungen

    Termine am Montag, 06.05.2024 15:00 - 16:00, Freitag, 24.05.2024 - Samstag, 25.05.2024, Freitag, 05.07.2024 - Samstag, 06.07.2024 10:00 - 18:00
    Dozentin: Dr. des Thari Jungen Einführung in die Literatur und Vergabe der Referate/Präsentationen: 06.05. von 14.-15.00 online. Termine für das Block-Seminar: 24.05. & 25.05 jeweils von 10 - 18 Uhr incl. Pausen sowie wie aktive Teilnahme am Workshop am 05.& 06.07.2024 (weiter Infos fogen demnächst) In der Kunstgeschichte werden Gärten häufig als Bühnen der Herrschaft und Politik verstanden. Orte, wie die Gärten der Nationalsozialisten, in denen u.a. Pflanzen zur Sterilisation von Menschen gezüchtet wurden, oder botanische Gärten, die im engen Zusammenhang mit Kolonialverbrechen stehen, zeigen darüber hinaus, dass Gärten auch Orte physischer, rassistischer und epistemischer Gewalt sind. Anhand der Untersuchung von Kunstwerken, die sich diesem Zusammenhang widmen, fragen wir im Seminar nach dem zugrundeliegenden Natur/Kulturbegriff, nach der zeitgenössischen Auseinandersetzung mit der Gewalt und nach ihren Repräsentationen in der visuellen Kultur. Das Seminar mündet in einem Workshop mit Gastwissenschaftler*innen, zudem sind während des ersten Blocks Kurz-Exkursionen z. B. in den botanischen Garten geplant. Das Material wird, wenn möglich, bereits vor der Einführungsveranstaltung im Netz zugänglich sein. Das bezieht sich auf notwendige Literatur, aber ebenso auf die Präsentationen.

  • Eingeschränkter Zugang 3.06.133 - Primitivismen im Kunstfeld - aus postkolonialer/intersektionaler Perspektive Lehrende anzeigen
    • Dr. Kea Wienand

    Dienstag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 02.04.2024)

    Um 1900 setzten sich viele europäische Künstler:innen mit kulturellen Artefakten und Praktiken außereuropäischer Kulturen auseinander. Im Kontext des europäischen Kolonialismus entwickelten sie nicht zufällig ein überwiegend projektives Interesse an den Bewohner:innen der kolonialisierten Länder und Regionen. Von der Kunstgeschichte ist die Referenz auf afrikanische, ozeanische und andere als ‚primitiv‘ geltende Kulturen lange Zeit lediglich als formale Adaption behandelt worden. In den 1980er Jahren etablierte sich für das dabei entstandene Bildvokabular der Begriff des Primitivismus. Schon an diesem Begriff lässt sich aufzeigen, dass auch die Kunstgeschichte dabei eine hierarchische Verortung und Abwertung der Bezugsquellen vorgenommen hat. An den von der Kunstgeschichte somit (re-)produzierten kolonialrassistischen Annahmen (die immer auch mit Annahmen über Geschlecht und Sexualität verknüpft sind) ist in den letzten zwanzig bis dreißig Jahren eine vehemente Kritik laut geworden. Vor allem Künstler:innen und Theoretiker:innen of Color thematisieren und kritisieren mit ihren Arbeiten die Wahrnehmung und Präsentation von Objekten und Kunst außereuropäischer Kulturen im Kunstsystem des globalen Norden, eignen sich diese Bilder aber auch wieder an, durchque(e)ren sie und schreiben sie um. Im Seminar werden wir uns kritisch mit dem Macht-Wissens Komplex des ‚Primitivismus’ in der bildenden Kunst, d.h. mit seinen künstlerischen Umsetzungen, seiner Ausstellungsgeschichte, aber auch der Kritik an diesem auseinandersetzen. Dafür werden im Seminar Arbeiten von Künstler:innen der sog. ‚Klassischen Moderne‘ bis in die Gegenwart (z.B. von Paul Gauguin, Pablo Picasso, Max Pechstein, Hannah Höch bis zu Jimmie Durham, Lisl Ponger, Yuki Kihara u.a.) ebenso wie Ausstellungen und verschiedene kunsthistorische Rezeptionen und Kritiken analysieren und diskutieren.

  • Eingeschränkter Zugang 3.06.134 - Von Abfall bis Marmor: Materialitäten der Kunst Lehrende anzeigen
    • Judith Brachem

    Montag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 08.04.2024)

    Die Perspektive auf das Verhältnis von materieller Ausgestaltung und Idee der Kunst hat sich im Verlauf der Kunstgeschichtsschreibung immer wieder verändert. Und auch Fragen nach Materialhierarchien und -gerechtigkeit ziehen sich durch die theoretischen Texte der Jahrhunderte. Wir wollen im Seminar zunächst einen Blick auf die kunsthistorische Auseinandersetzung mit dem Thema Materialität werfen, bevor wir uns einzelnen Materialien und ihrer Verwendung in der Kunst zuwenden. Dabei betrachten wir auch die Begriffe „Material“ und „Materialität“ und befragen anhand von Theorien ihr Verhältnis. Neben tradierten Stoffen wie Marmor oder Bronze befassen wir uns auch mit dem künstlerischen Gebrauch von Müll, Fett oder Körpern. Die Bereitschaft zum Lesen englischer und längerer Texte ist erforderlich.

  • Eingeschränkter Zugang 3.06.135 - Mediale Machtverhältnisse. Geschichte und Kritik kolonialer Bildproduktion Lehrende anzeigen
    • Jakob Claus, M.A.

    Mittwoch: 14:00 - 18:00, wöchentlich (ab 10.04.2024)
    Termine am Mittwoch, 03.04.2024 14:00 - 16:00

    Die Fotografie als Kulturtechnik ist seit ihrem Aufkommen in der Mitte des 19. Jahrhunderts durch unterschiedliche Paradigmen, Ansprüche und Technologien geprägt und geformt wor-den. Als visuelle Technologie und Praxis westlicher Wissenschaften spielt sie auch in der Ethnologie bzw. Anthropologie eine zentrale wie zugleich ambivalente Rolle. Die Geschichte der Erforschung „fremder“ Menschen, kultureller Praktiken und Verhaltensweisen ist ent-scheidend von der Fotografie und Bildproduktion bestimmt. Praktiken der Bildproduktion im kolonialen Kontext sind so mitunter in gewaltvolle und extraktive Verhältnisse eingebunden. Im Seminar wird dieses Verhältnis näher beleuchtet, wobei der Schwerpunkt auf koloniale Ethnographie und der von kolonialer Herrschaft und Gewalt (mit-)bestimmten Geschichte liegt. Welche Rolle spielt Bildproduktion für koloniale Herrschaft und Ausbeutung? Mit wel-chem „wissenschaftlichen“ Anspruch wurden Menschen fotografiert? Welche Rolle spielen Bilder bei der Aufrechterhaltung von Machtverhältnissen, was waren und sind Strategien des Widerstands?? Wir werden uns mit historischen Texten zur Geschichte kolonialer Fotografie, den Auswir-kungen des Objektivitätsanspruchs auf die visuelle Kultur und mit bildkritischen Ansätzen beschäftigen. Davon ausgehend, wird es auch um kritische Haltungen und Umgangsweisen mit historischer wie gegenwärtiger Fotografie und Bildproduktion gehen. Neben wissenschaftlichen (z.T. englischsprachigen) Texten wird es im Seminar auch gemein-same Filmsichtungen und -diskussionen geben.

Tutorium (oder selbstorganisierte studentische Veranstaltung)
(
1 TU oder 1 selbstorganisierte studentische Veranstaltung
)
Hinweise zum Modul
Teilnahmevoraussetzungen
Fremdsprachenkenntnisse in Englisch. Für den Professionalisierungsbereich im Bachelor gilt: Bei der Anmeldung zu den Veranstaltungen eines Moduls haben „facheigene“ Studierende grundsätzlich Vorrang, d.h. fachfremde Studierende können nur Veranstaltungsplätze belegen, die nicht von Fachstudierenden benötigt werden. Interessierte fachfremde Studierende müssen vor der (endgültigen) Anmeldung zu einem Modul mit den Modulverantwortlichen klären, ob sie die für den erfolgreichen und konstruktiven Besuch erforderlichen Voraussetzungen erfüllen, d.h. über die erforderlichen Kompetenzen verfügen. Über die Art des Nachweises dieser Kompetenzen entscheidet der/die Modulverantwortliche (Gespräch, Test, o.ä.).
Hinweise
kum230 | 9 KP | 1 V / 1 S; 1 S; 1 T oder 1 selbstorganisierte stud. Veranst. | 4./6. FS | je nach Studiengang Pflicht oder Wahlpflicht | Nastold
Prüfungsleistung Modul
2 Teilprüfungsleistungen: 1 Hausarbeit (50 %) und 1 Portfolio, 1 Referat, 1 Klausur oder 1 mündliche Prüfung (50 %)
Kompetenzziele
Ziel dieses Aufbaumoduls ist die Erweiterung der Kenntnisse in Kunst- und Mediengeschichte sowie von methodischen Ansätzen und ihre Anwendung.

Dabei geht es darum,
- grundlegende Methoden der Beschreibung und Analyse (form-, strukturanalytisch, ikonografisch/ikonologisch, semiotisch, diskursanalytisch) von künstlerischen und medialen Phänomenen aus Geschichte und Gegenwart exemplarisch zu erproben und deren Möglichkeiten und Grenzen auszutesten;
- an unterschiedlichen Gegenstandsbereichen der Kunst- und Mediengeschichte (Gattungen, Genres, „neue“ und „alte Medien“) die Historizität gegenwärtiger visueller Kultur begreifbar zu machen;
- Methoden der Kunst- und Medienwissenschaft exemplarisch in ihren unterschiedlichen Fokussierungen zu vergleichen, abzugrenzen bzw. deren Verbindungsmöglichkeiten zu diskutieren.