Course or seminar (2 Veranstaltungen)
(2 Veranstaltungen: 1 SE oder 1 VL; 1 SE; ) |
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3.06.131 - Fotografie dekolonialisieren
Wednesday: 12:00 - 14:00, weekly (from 16/10/24)
Das Seminar beschäftigt sich mit dem Zusammenhang zwischen Fotografie und Kolonialismus und fragt gleichzeitig, wie jene dekolonialisiert werden kann. Es bezieht sich dabei sowohl auf theoretische Ansätze der Postcolonial Studies als auch auf aktuelle Ausstellungen und Publikationen. Ausgehend von Walter Mignolos Konzept von Kolonialität und seiner Vorstellung einer ‚Dekolonialisierung des Wissens‘ sollen Perspektiven einer dekolonialen Kritik an historischen sowie gegenwärtigen fotografischen Praktiken ausgelotet werden, die in einen ‚kolonialen Blick’ auf fremde Kulturen und als ‚Andere‘ markierte Menschen eingeübt haben. Durch Lektüren, Bildanalysen und Ausstellungsbesuche soll für die besonderen Herausforderungen dekolonialer Ansätze sensibilisiert werden, die gegenwärtig in Medien- und Kunstwissenschaft entwickelt werden. Das Seminar vermittelt zugleich methodisches Rüstzeug für die Analyse ‚sensibler‘ Bilder und reflektiert die Kontexte ihrer Veröffentlichung und Diskussion. Die Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Texte wird vorausgesetzt.
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3.06.132 - Visuelle Kultur und Kunst im Nationalsozialismus
Thursday: 14:00 - 16:00, weekly (from 17/10/24)
Visuelle Kultur und Kunst spielten in der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland eine wesentliche Rolle in der Verbreitung zentraler Ideologien und in der Herrschaftslegitimation. Das Seminar will in diese komplexe Geschichte einführen. Wir werden uns dafür zum einen mit jüngeren und älteren theoretischen Texten auseinandersetzen, die Analysen der wesentlichen Eigenschaften faschistoider Ästhetiken vornehmen. Zum anderen werden wir Beispiele aus den verschiedenen Bereichen (Architektur, Kunst, Populärkultur) betrachten. Walter Benjamin hat von einer ‚Ästhetisierung des politischen Lebens‘ im NS gesprochen (in seinem Kunstwerk-Aufsatz, 1935). Daran anknüpfend werden wir uns kritisch mit den Inszenierungen des Führerkults, von Gemeinschaftsszenarien und Massenveranstaltungen befassen, mit monumentalen Architekturen, aber auch mit Wohnarchitektur sowie mit den Körper-, Geschlechter- und Nationenvorstellungen, die über Skulpturen, Malereien und andere Medien vermittelt wurden. Im Blick behalten werden wir dabei weiterhin die Frage, inwiefern sich heute noch Tradierungen und Reproduktionen des nationalsozialistischen Bildprogramms finden lassen.
!!! Angedacht ist, am Ende des Seminars (im Januar) eine Exkursion zum ehemaligen Reichsparteitaggelände und Dokumentationszentrum nach Nürnberg vorzunehmen (An-/Abreise mit der Bahn, eine Übernachtung, zu erwartender Eigenanteil an der Finanzierung ca. 80 €). Die Exkursion wird nur bei Interesse und vorbehaltlich finanzieller Mittel durchgeführt.
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3.06.133 - Nude or Naked: Nacktheit und Entkleidung in der Kunstgeschichte
Monday: 10:00 - 12:00, weekly (from 14/10/24)
In der Veranstaltung werden wir uns mit den verschiedenen Bedeutungen und Kontexten von Nacktheit in der Kunstgeschichte befassen. Dabei beginnt unsere Betrachtung bei der „idealen Nacktheit“ der Antike, führt uns über Tabubrüche und Kupferstich-Pornographie bis hin zur vermeintlichen Enttabuisierung nackter Körper in der Gegenwart. Das Seminar nimmt dabei schlaglichtartig einzelne Kunstwerke verschiedenster Epochen in den Fokus und ergänzt diese um entsprechende Theorien und Texte.
Die Übernahme eines Impulsreferates (+Hausarbeit) oder eines Referates (+Ausarbeitung) ist Voraussetzung für die erfolgreiche Teilnahme.
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3.06.134 - Dokumentieren, Aufnehmen, Beschreiben – Einführung in die forschende Kunst der Gegenwart (LA )
Dates on Friday, 10.01.2025 10:00 - 11:30, Monday, 03.02.2025 - Wednesday, 05.02.2025 10:00 - 18:30
Blockseminar vom 03. bis 05. Februar 2025 von 10 – 18. 30 Uhr inkl. Pausen.
Einführungsveranstaltung am 10. Januar 2025 von 10 Uhr – 11. 30 Uhr online.
Gegenwartskunst vor, die mit künstlerisch forschenden Methoden verfahren. Verhandelt und probiert werden ethnografische Methoden, Schrift- und Sound aufzeichnungsverfahren, aber auch körperliche Praktiken. Dabei steht immer auch die Frage im Raum, was theoretische Fragestellungen sind und wie man sie künstlerisch verhandeln, zeigen und ausstellen kann.
Aus dem Seminar soll eine Broschüre hervorgehen, die sich mit dem Thema des Forschens, seinen Hürden, Schwellen und Stolpersteinen auseinandersetzt.
Literatur
Bippus, Elke (Hg.): Kunst des Forschens: Praxis eines ästhetischen Denkens. Zürich, Berlin 2009.
Holert, Tom: Künstlerische Forschung: Anatomie einer Konjunktur. In: Texte zur Kunst, Vol. 82, 2011, S. 38-63.
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3.06.135 - Filmen Raum geben: Kuratieren/Programmieren
Tuesday: 16:00 - 18:00, weekly (from 15/10/24)
Wenn Filme fertig produziert sind, müssen sie zu einem Publikum gelangen. Die Filmwirtschaft kennt dafür feste Auswertungsrouten: öffentlichkeitswirksame Premieren (ggfs. auf Festivals), Kinovorführungen über einen bestimmten Zeitraum, anschließend die Weiterverwertung im Home-Video-Bereich, bei Streamingdiensten und TV-Sendern. Bei Filmen, die nicht (oder nicht ausschließlich) auf eine kommerzielle Auswertung angelegt sind, ist die Lage hingegen eine andere. Sie werden vor allem auf Festivals gezeigt, touren als Sonderprogramme durch ausgewählte Kinos, werden an Orten außerhalb des klassischen Kinodispositivs vorgeführt, sind Teil von multimedialen Ausstellungen oder Installationen. Kurz: Die Filme sind auf besondere Räume angewiesen, um von einem Publikum rezipiert zu werden. Das Seminar widmet sich dem Filmkuratieren und -programmieren als einer kulturellen Praxis, solche Räume zu erzeugen.
Die Seminarinhalte sind auf drei Ziele ausgerichtet: Erstens sollen theoretische Positionen zum Kuratieren und Programmieren erarbeitet und, sofern sie aus anderen Kunstsparten und musealen Kontexten stammen, auf das Medium Film übertragen werden. Zweitens lernen die Seminarteilnehmer*innen mit dem Filmkuratieren und -programmieren konkrete Tätigkeitsbereiche kennen, in denen Absolvent*innen der Kunst- und Medienwissenschaften arbeiten können. Drittens sollen die Studierenden selbst kuratorisch tätig werden und zu einem selbstgewählten Thema eigene Kurzfilmprogramme zusammenstellen, die zum Abschluss des Semesters öffentlich präsentiert werden.
Teilnahmevoraussetzungen sind die regelmäßige Mitarbeit in den Sitzungen, vorbereitende Lektüren (teilweise von englischsprachigen Texten) und Filmsichtungen, sowie die Mitwirkung an der geplanten Filmreihe, inkl. der anfallenden organisatorischen Aufgaben (Filmrecherchen, Kontakte zu Filmemacher*innen und Verleihern, Verfassen von Ankündigungstexten, etc.).
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Prerequisites |
Fremdsprachenkenntnisse in Englisch. Für den Professionalisierungsbereich im Bachelor gilt: Bei der Anmeldung zu den Veranstaltungen eines Moduls haben „facheigene“ Studierende grundsätzlich Vorrang, d.h. fachfremde Studierende können nur Veranstaltungsplätze belegen, die nicht von Fachstudierenden benötigt werden. Interessierte fachfremde Studierende müssen vor der (endgültigen) Anmeldung zu einem Modul mit den Modulverantwortlichen klären, ob sie die für den erfolgreichen und konstruktiven Besuch erforderlichen Voraussetzungen erfüllen, d.h. über die erforderlichen Kompetenzen verfügen. Über die Art des Nachweises dieser Kompetenzen entscheidet der/die Modulverantwortliche (Gespräch, Test, o.ä.). |
Reference text |
kum230 | 9 KP | 1 V / 1 S; 1 S; 1 T oder 1 selbstorganisierte stud. Veranst. | 4./6. FS | je nach Studiengang Pflicht oder Wahlpflicht | Nastold |
Module examination |
G |
Skills to be acquired in this module |
Ziel dieses Aufbaumoduls ist die Erweiterung der Kenntnisse in Kunst- und Mediengeschichte sowie von methodischen Ansätzen und ihre Anwendung.
Dabei geht es darum,
- grundlegende Methoden der Beschreibung und Analyse (form-, strukturanalytisch, ikonografisch/ikonologisch, semiotisch, diskursanalytisch) von künstlerischen und medialen Phänomenen aus Geschichte und Gegenwart exemplarisch zu erproben und deren Möglichkeiten und Grenzen auszutesten;
- an unterschiedlichen Gegenstandsbereichen der Kunst- und Mediengeschichte (Gattungen, Genres, „neue“ und „alte Medien“) die Historizität gegenwärtiger visueller Kultur begreifbar zu machen;
- Methoden der Kunst- und Medienwissenschaft exemplarisch in ihren unterschiedlichen Fokussierungen zu vergleichen, abzugrenzen bzw. deren Verbindungsmöglichkeiten zu diskutieren. |
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