ges114 - Geschichte des antiken Mittelmeerraumes (Veranstaltungsübersicht)

ges114 - Geschichte des antiken Mittelmeerraumes (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Geschichte 9 KP
Modulteile Semesterveranstaltungen Sommersemester 2016 Prüfungsleistung
Vorlesung
  • Kein Zugang 4.02.010 - Hellenismus: von Alexander bis Actium Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Michael Sommer
    • Dr. phil. Alexandra Eckert

    Dienstag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 05.04.2016), Ort: A11 1-101 (Hörsaal B)
    Termine am Dienstag, 12.07.2016 16:00 - 17:00, Ort: A11 0-018

    333 - bei Issos Keilerei. Jedes Kind lernt diesen Merksatz in der Schule. Doch was bedeutete Issos? Welche historischen Umwälzungen trat Alexander der Große mit seinem Eroberungszug durch den Orient los? Welche Auswirkungen hatten die Veränderungen auf Politik, Kultur, Wirtschaft und Weltbilder der Epoche? Vielleicht in keiner Periode der Antike wurden die Karten so gründlich neu gemischt wie in den knapp 300 Jahren zwischen Issos und dem Zusammenbruch des Ptolemäerreiches 31 v. Chr. Die Vorlesung fragt nach dem Sinn hinter dem Epochenbegriff "Hellenismus", den Johann Gustav Droysen im 19. Jahrhundert für diese Zeitspanne prägte und zeichnet die Entwicklungen der langen Dauer nach - vom Schlachtfeld von Issos bis zu den langen Nachwirkungen des Hellenismus unter römischer Herrschaft.

Seminar
  • Uneingeschränkter Zugang 4.02.013 - Lucius Cornelius Sulla - ein Römer im griechischen Osten Lehrende anzeigen
    • Dr. phil. Alexandra Eckert

    Dienstag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 05.04.2016)

    Im Jahr 87 v. Chr. setzte der römische Feldherr Sulla mit seinen Legionen im Rahmen des ersten Mithridatischen Krieges nach Griechenland über. Er nahm mit Athen nach mehrmonatiger Belagerung im März 86 v. Chr. eine der bedeutendsten Metropolen des griechischen Ostens ein. Während der Belagerung war es zu einer Hungersnot mit Kannibalismus unter den Athenern gekommen. Sulla verwüstete nach dem Einmarsch bedeutende Bauwerke in der Stadt und richtete unter den überlebenden Einwohnern ein Blutbad an. Auch vor den religiösen Gefühlen der Griechen zeigte er wenig Respekt, denn er ließ die panhellenischen Heiligtümer von Olympia, Delphi und Epidauros zur Auffüllung seiner Kriegskasse plündern. Nach dem Friedensschluss mit König Mithridates VI. von Pontos im Jahr 85 v. Chr. erlegte er den Städten Kleinasiens, die sich gegen die Römer gestellt hatten, eine sofort fällige Strafsteuer auf, die den Bewohnern das Nötigste zum Leben nahm. In Griechenland ließ er Siegesdenkmäler (Tropaia) errichten, die noch Jahrhunderte später seine militärischen Erfolge feierten. Den Griechen gegenüber verwendete er einen speziellen Beinamen – Epaphroditos (wörtlich: im Naheverhältnis zur Göttin Aphrodite stehend) – während er sich in Rom den Beinamen Felix, der Glückliche, gab. Für die Zeit Sullas verfügen wir über einen reichen Quellenbestand , der von archäologische Zeugnissen, Inschriften, Münzen bis zur literarischen Überlieferung reicht. Im Seminar werden wir uns anhand von Quellen und ausgewählter Sekundärliteratur der Person Sulla nähern, die nicht nur in der Antike umstritten war, sondern auch in der modernen Forschung immer noch Gegenstand intensiver Diskussionen ist. Die Prüfungsleistung beinhaltet ein Portfolio bestehend aus zwei Kurztests, einer Impulspräsentation (5-10 min) und einem Essay. Weiterführende Informationen zu den Kurztests erhalten Sie in der ersten Sitzung der Vorlesung „Hellenismus: Von Alexander bis Actium“ von Professor Michael Sommer. Zu den weiteren Portfolioleistungen erhalten Sie nähere Informationen in den ersten beiden Seminarsitzungen. Bitte kombinieren Sie dieses Seminar mit der Vorlesung 4.02.010. Literatur: Assenmaker, Pierre, De la victoire au pouvoir. Développement et manifesta-tions de l'idéologie impératoriale à l'époque de Marius et Sylla, Académie Royale de Belgique 2014; Christ, Karl, Sulla. Eine römische Karriere, Mün-chen 2002; Fündling, Jörg, Sulla, Darmstadt 2010; Habicht, Christian, Athen, München 1995; Keaveney, Arthur, Sulla. The last Republican, Lon-don 2005; Wolfram Letzner, Sulla. Versuch einer Biographie, Münster 2000; Linke, Bernhard, Die römische Republik von den Gracchen bis Sulla, Darm-stadt 2015; Santangelo, Federico, Sulla, the Elites and the Empire, Leiden, Boston 2007; Scholz, Peter/Walter, Uwe, Fragmente römischer Memoiren, Heidelberg 2013 (weitere Monographien und Aufsätze in Auswahl)

  • Uneingeschränkter Zugang 4.02.014 - Das Verhältnis von Römern und Griechen - Geschichte einer ambivalenten Beziehung von Cato dem Älteren bis in die Zeit Vergils Lehrende anzeigen
    • Dr. phil. Alexandra Eckert

    Mittwoch: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 06.04.2016)

    Ab den 2. Jahrhundert v. Chr. hatten die Römer nach einer Reihe von militärischen Erfolgen einen immer größer werdenden politischen Einfluss in Griechenland. Gleichzeitig kamen sie in zunehmenden Kontakt mit griechischer Bildung. Söhne aus der römischen Elite erhielten Unterricht von griechischen Hauslehrern, Reden griechischer Philosophen in Rom wurden von jungen Römern begeistert aufgenommen. Diese Begeisterung für griechische Bildung blieb jedoch nicht ohne Gegenreaktionen: Römer wie der konservative Cato fürchteten um den Verlust traditioneller römischer Werte, wenn der griechische Einfluss zu stark werden würde. So kennzeichnen ambivalente Gefühle das römische Verhältnis zu den Griechen bis in die Zeit Vergils. Diesem Spannungsverhältnis werden wir uns im Seminar sowohl anhand von ausgewählten Quellen wie auch der Forschungsliteratur nähern. Die Prüfungsleistung beinhaltet ein Portfolio bestehend aus zwei Kurztests, einer Impulspräsentation (5-10 min) und einem Essay. Weiterführende Informationen zu den Kurztests erhalten Sie in der ersten Sitzung der Vorlesung „Hellenismus: Von Alexander bis Actium“ von Professor Michael Sommer. Zu den weiteren Portfolioleistungen erhalten Sie nähere Informationen in den ersten beiden Seminarsitzungen. Bitte kombinieren Sie dieses Seminar mit der Vorlesung 4.02.010. Literatur: Alan Astin, Cato the Censor, Oxford 1978; Michael H. Crawford, Greek Intellectuals and the Roman Aristocracy in the first century B.C., in: P. D. A. Garnsey and C. R. Whittaker, Imperialism in the Ancient World, Cambridge University Press, Cambridge 1978, 193-207; Boris Dreyer, Polybios. Leben und Werk im Banne Roms, Darmstadt 2011; Andrew Lintott, Cicero as Evidence. A Historian's Companion, Oxford 2008; Rawson, Elizabeth: Intellectual Life in the Late Roman Republic, Baltimore 1985; Peter Scholz, Den Vätern folgen. Sozialisation und Erziehung der republikanischen Senatsaristokratie, Berlin 201; Yun Lee Too (Hrsg.), Education in Greek and Roman Antiquity, Leiden 2001.

  • Uneingeschränkter Zugang 4.02.015 - Althistorische Hilfswissenschaften: Epigraphik, Numismatik, Papyrologie Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Michael Sommer

    Termine am Mittwoch, 18.05.2016 10:00 - 16:00, Donnerstag, 26.05.2016 - Freitag, 27.05.2016, Freitag, 10.06.2016 10:00 - 17:00
    Bitte kombinieren Sie dieses Seminar mit der Vorlesung 4.02.010. Althistoriker beziehen ihr Wissen aus einem breiten Spektrum an Quellen. Wichtig ist die Fähigkeit, literarische Texte lesen und deuten zu können. Doch verdanken wir den größten Wissenszuwachs materiellen Quellen: neben solchem Fundgut, das in die Domäne der Archäologien fällt, vor allem Münzen, Papyri und Inschriften. Diesen Quellengattungen widmen sich die althistorischen Hilfswissenschaften: Numismatik, Papyrologie und Epigraphik. In der Art eines Workshop soll ergründet werden, wie man mit solchen Quellen arbeitet und ihnen Informationen über die Vergangenheit entlockt. Passable Lateinkenntnisse sind unerlässlich.

  • Uneingeschränkter Zugang 4.02.016 - Herrschaftslegitimation im Hellenismus Lehrende anzeigen
    • Ann-Christine Sander, M.A.

    Donnerstag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 07.04.2016), Ort: A11 0-018, A07 0-025

    Bitte kombinieren Sie dieses Seminar mit der Vorlesung 4.02.010. Mit der Eroberung des Perserreiches durch Alexander den Großen begann die Epoche des Hellenismus, welche entscheidenden Vorbildcharakter für Entwicklungen der römischen Kaiserzeit hatte. Zu den Charakteristika der hellenistischen Epoche gehörte u.a. ein neuer Typ von Monarchie, der mit Alexander dem Großen begann und durch die verschiedenen Dynastien, die sich nach Alexanders Tod auf dem Boden seines Reiches etablierten, fortgesetzt wurde. In jedem der neu geformten Diadochenreiche verlief die monarchische Entwicklung aufgrund unterschiedlicher Traditionen in spezifischer Weise. Daraus folgten divergierende Ausprägungen von hellenistischer Herrschaft und Herrschaftslegitimation – wie z. B Verdichtungen, aber auch Erweiterungen von Traditionsgeflechten. Bedingt wurden diese Entwicklungen durch die Tatsache, dass die hellenistischen Könige in einem gewissen Sinn Usurpatoren waren, die auf verschiedenste Weise versuchten, die Ansprüche ihrer neuen Dynastien zu legitimieren. Besonders wichtiger Bestandteil der hellenistischen Herrschaftslegitimation war – neben politischen und militärischen Faktoren – der sich neu formierende Herrscherkult. Im Seminar soll der Frage nach den Ursprüngen, Funktionsweisen und Ausprägungen der Herrschaftslegitimation in den verschiedenen hellenistischen Reichen nachgegangen werden, wobei ein besonderes Augenmerk auf die unterschiedlichen Ausprägungen des Herrscherkults gelegt wird. Die Prüfungsleistung beinhaltet ein Portfolio aus zwei Kurztests und einem Essay. Weiterführende Informationen zum Portfolio erhalten Sie in der ersten Sitzung der Vorlesung „Hellenismus: Von Alexander bis Actium“ von Professor Sommer sowie im Seminar. Bitte kombinieren Sie deshalb dieses Seminar mit der Vorlesung 4.02.010.

  • Uneingeschränkter Zugang 4.02.017 - Das Zeitalter Konstantins des Großen Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Michael Sommer
    • Priv.-Doz. Dr. Ralph Hennings

    Dienstag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 05.04.2016)

    Bitte kombinieren Sie dieses Seminar mit der Vorlesung 4.02.010. Konstantin der Große war der erste christliche Kaiser Roms. Doch wie christlich war er wirklich? Darüber streiten sich seit Jahrzehnten die Gelehrten. War Konstantin ein christlicher Überzeugungstäter? Oder ein gewissenloser Opportunist, der den neuen Glauben vor den Karren seiner politischen Ambitionen spannte? Oder entzog sich der Mann, der dem Christentum in der römischen Welt ohne jeden Zweifel den Weg bahnte, ganz solchen dichotomischen Zuspitzungen? Das Seminar sucht nach Antworten. Es stützt sich auf einen Text, der bis auf den heutigen Tag unser Bild von Konstantin geprägt hat: Die Vita aus der Feder des spätantiken Kirchenhistorikers Eusebius von Caesarea, die ihr ganz eigenes Bild von Konstantin entwirft. Grundkenntnisse des Altgriechischen sind nützlich.

Hinweise zum Modul
Prüfungsleistung Modul
Vgl. die jeweils vor Beginn des Semesters veröffentlichte Übersicht zu den Prüfungsformen unter http://www.uni-oldenburg.de/geschichte/studium-und-lehre/lehre/.
Kompetenzziele
Das Fachmasterstudium baut auf den im Bachelor gelegten Grundlagen auf und erweitert folgende Kompetenzen mit Blick auf die eigenständige Entwicklung von Forschungskonzepten:
- Fundierte Kenntnis der Geschichte des antiken Mittelmeerraumes
- Fähigkeit, die Spezifika der Antike vor dem Hintergrund der historischen Entwicklung zu verstehen und zu beurteilen sowie die Prägekraft der Epoche für nachfolgende Jahrhunderte resp. für die Gegenwart zu analysieren
- Fähigkeit, historische Fachkenntnisse im interdisziplinären und internationalen Kontext zu situieren und zu diskutieren.
- Eigenständige Erschließung neuer Themenstellungen und ihre methodisch und theoretische geleitete Bearbeitung
- Fähigkeit historische (Er-)Kenntnisse adressatengerecht zu vermitteln