sla820 - Kontakt-u.Varietätenlinguistik (Veranstaltungsübersicht)

sla820 - Kontakt-u.Varietätenlinguistik (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Slavistik 15 KP
Modulteile Semesterveranstaltungen Wintersemester 2021/2022 Prüfungsleistung
Seminar
  • Kein Zugang 3.04.521 - Sprachkontakte an der Peripherie der nordslavischen Sprachen (mit Schwerpunkt auf Kontakte des Russischen und Polnischen) Lehrende anzeigen
    • Maxim Makartsev

    Mittwoch: 16:15 - 17:45, wöchentlich (ab 20.10.2021)

    Mit dem Fall des sogenannten „Eisernen Vorhangs“ und dem Zerfall der Sowjetunion haben sich zahlreiche (aber nicht alle) Staaten Mittel- und Osteuropas in Europarat und/oder EU integriert. Hiervon profitieren z.T. auch Klein- und Minderheitensprachen. Die Stärkung von deren Rechten wird von Minderheitenvertretern, Vertretern europäischer Institutionen und Forschern begrüßt. Daneben gibt es aber auch kritische Stimmen, die vor einer möglichen Schwächung des staatlichen und gesellschaftlichen Zusammenhalts durch einen zu umfassenden Sprachenschutz warnen. Die im europäischen Kontext wichtigste Struktur zur Unterstützung von Minderheitensprachen ist der Europarat mit der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen. Die Charta schützt die jeweiligen Sprachen durch Bestimmungen in zentralen Bereichen wie dem Bildungssystem, der Kultur oder den Massenmedien. Darüber hinaus gibt es in zahlreichen Staaten Mittel- und Osteuropas nationale Schutzbestimmungen, z.T. von der Charta inspiriert. Das Seminar zielt darauf ab, die Rolle von Sprache als Identitätsfaktor herauszuarbeiten, indem es die sprachpolitische Situation einzelner Klein- und Minderheitensprachen in Mittel- und Osteuropa vor dem jeweiligen historischen und rechtlichen Hintergrund beleuchtet. Dabei wird auch die Frage zu stellen sein, inwieweit Sprache als „weicher“ Machtfaktor von Bedeutung ist. Letzteres gilt insbesondere für Staaten, die über eine „eigene“ Sprachminderheit in einem Nachbarland verfügen, z.B. Russen in der Ukraine, Polen in Weißrussland etc. Der Erwerb eines Leistungsnachweises ist durch das Verfassen einer Hausarbeit möglich. Erwartet wird darüber hinaus eine aktive Teilnahme durch die Vorbereitung von Texten und Beteiligung an Diskussionen im Seminar.

Übung
Hinweise zum Modul
Teilnahmevoraussetzungen
Sprachwissenschaftliche Basiskenntnisse Gute Lesefähigkeit (B2) in der Zielsprache (Russisch und/oder Polnisch bzw. Ukrainisch)
Hinweise
Falls Sie das Modul im Rahmen des Fakultätsbereichs belegen und die Anmelderegeln für die Lehrveranstaltungen nicht erfüllen, melden Sie sich bitte direkt bei den Lehrenden, um eingetragen zu werden. Es besteht kein Anrecht auf einen Platz in den Lehrveranstaltungen.
Prüfungszeiten
nach Veranstaltungsende
Prüfungsleistung Modul
1 Prüfungsleistung: Klausur (135 Min.) oder Hausarbeit (25 Seiten) oder mündliche Prüfung (30 Min.)
Kompetenzziele
Ziel dieses Moduls ist es, komplexe Phänomene des Sprachkontakts und sprachlicher Stratifizierungprimär aus sprachlich-struktureller Perspektive zu erkennen , sie adäquat zu beschreiben und zu analysieren. Gegebenenfalls kann eine punktuelle Anknüpfung an aktuelle Forschungsbereiche des Faches erfolgen. Die Studierenden lernen, diese Phänomene unter Anwendung der im Bachelorstudium erworbenen Kenntnisse sowie im Bewusstsein der Relativität wissenschaftlicher Theoriebildung kritisch zu reflektieren. Ausgestattet mit diesem Urteilsvermögen über Sprachkontakte als einem Bereich des Kulturkontakts werden Studierende dazu ermutigt, sich in die Diskussion zum Kontaktphänomen in den anderen Schwerpunktbereichen des Masters einzuschalten, und befähigt, eine fundierte linguistische Perspektive zu vertreten. Studierende erhalten die Möglichkeit, gegebenenfalls empirische Analysen durchzuführen und werden mit den dafür notwendigen technischen Möglichkeiten vertraut gemacht. Didaktische und landeskundliche Kompetenzen werden integriert vermittelt. Über die fachspezifischen Belange hinaus wird mit Besuch des Moduls der Erwerb bzw. die Vertiefung folgender Schlüsselkompetenzen angestrebt: - Fähigkeit zur eigenständigen Entwicklung und Bearbeitung von Fragen zu sprachwissenschaftlich relevanten Phänomenen - Fähigkeit zum selbständigem Umgang mit linguistischen Theorien und Methoden - Fähigkeit zur eigenständigen Literaturrecherche zu einem ausgewählten Thema, zum Abwägen divergierender Positionen und der Integration der Ergebnisse in die eigene Arbeit - Verfeinerung relevanter Präsentationstechniken - Fähigkeit zur Diskussion und Reflektion wissenschaftlicher Konzepte unter Einbeziehung der aktuellen Forschungsdiskussion - Vertiefung metasprachlicher und metakommunikativer Kompetenzen - Fähigkeit zu selbstgesteuertem Lernen