Course or seminar (Studierende stellen sich selbst ein Modul aus dem Lehrangebot des Fachs zusammen (2 Veranstaltungen))
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3.06.301 - Lachen und Kunst, queer-feministisch
Thursday: 16:15 - 17:45, weekly (from 20/10/22)
Lachen und seine Wirkung beruhen in der Regel auf einem denormalisierenden Impuls; dabei werden oftmals Autoritäten und Ordnungen in Frage gestellt. Diese Perspektive nutzen Künstler*innen, die sich mit feministischen und queer(end)en Fragestellungen auseinandersetzen, für ästhetisch-mediale Argumentationen und die Kritik an Normativitäten und Herrschaftsverhältnissen. Wer lacht eigentlich und warum? Welche Rolle spielen dabei Körperlichkeiten und Affekte? Inwiefern kann ein widerständiges und subversives Potenzial zur Diskussion gestellt werden? Welche politisch-zivilgesellschaftlichen Einmischungen sind eventuell möglich? Und welche Paradoxien, aber auch neuen, geschlechterspezifischen Imaginationen werden kreiert?
Anhand ausgewählter künstlerischer Arbeiten vor allem aus dem 20. und 21. Jahrhundert (H. Höch, M. Oppenheim, Y. Ono, M. Lassnig, R. Trockel, K. Walker, A. Baehr u.a.) sind diese und weitere Fragen zu erörtern. Da das Nachdenken über Lachen, den Funktionen und (möglichen) Effekten, seit langem in kulturtheoretischen, auch psychoanalytischen Texten verhandelt wird, werden wir uns im Seminar auch gemeinsam mit ausgewählten Positionen beschäftigen (etwa von Ch. Baudelaire, H. Bergson, S. Freud, M. Bachtin, H. Cixous und M. Schuller).
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3.06.302 - Avantgarden. Theorien und Praktiken
Tuesday: 18:15 - 19:45, weekly (from 18/10/22)
Das Seminar widmet sich bildkünstlerischen Theorien und Praktiken der Avantgarde und möchte verschiedenen Vorstellungen des damit eng verbundenen künstlerischen Fortschritts einerseits in einschlägigen kunsthistorischen Texten, andererseits in Malerei, Grafik, Skulptur und Installation der letzten 200 Jahre diskutieren und kontextualisieren. Anschauungs- und Analysematerial bilden demnach nicht nur Texte, Begriffe und Theorien, sondern auch Werke aus ganz unterschiedlichen künstlerischen Gattungen von der französischen Malerei des 19. Jahrhunderts über die „historische Avantgarde“ (Peter Bürger) des frühen 20. Jahrhunderts bis zur „Neoavantgarde“ (ebenfalls Bürger) nach dem Zweiten Weltkrieg. Ebenso ist die nachfolgende Kunst von den 1960er Jahren bis in die jüngste Gegenwart (Stichwort: Post-internet Art) Gegenstand des Seminars. Klärungsbedarf besteht vor allem bezüglich der Frage, inwiefern sich dieses als eurozentristisch kritisierte Fortschrittsmodell „Avantgarde“ auch in den künstlerischen Produktionen anderer Kulturen wiederfindet. Ein Workshop im Dezember mit Expert:innen zum Themas begleitete das Seminar.
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3.06.303 - Medientheorie und -geschichte: visuelle Medien: Wasser, Feuer, Erde, Luft – Elemente einer Ökologie visueller Medien
Thursday: 12:15 - 13:45, weekly (from 20/10/22)
Ausgehend von Gernot und Hartmut Böhmes „Kulturgeschichte der Elemente“ wird das Semi-nar den Einfluss der antiken Naturphilosophie, die alles Existierende als eine Kombination der vier Elemente Wasser, Feuer, Erde, Luft verstand, auf das ökologische Denken der Gegenwart untersuchen. Dabei wird die Lektüre medientheoretischer Texte, die ökologische Perspektiven auf visuelle Medien entwickeln, mit der Sichtung und Analyse von Filmen, Fotografien und Ausstellungen verbunden, die auf je eigene Weise zu einer Ökologie visueller Medien beitragen. Das Seminar vermittelt sowohl theoretisches als auch analytisches Rüstzeug zum Verständnis der drängenden ökologischen Krisen der Gegenwart sowie deren ökonomische Ursachen und soziale Auswirkungen, die gegenwärtig unter dem Begriff ‚Anthropozän‘ hinsichtlich des men-schengemachten Klimawandels in den Natur- und Geisteswissenschaften diskutiert werden. Die Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Texte wird vorausgesetzt.
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3.06.310 - An Artistic Practice: Ways of Sensing (Koop. Edit-Russ-Haus (LA )
Dates on Friday, 28.10.2022 13:00 - 18:00, Saturday, 29.10.2022 09:00 - 16:00, Friday, 04.11.2022 13:00 - 18:00, Saturday, 05.11.2022 09:00 - 16:00
Dozentin: Hira Nabi
This seminar looks at various texts and reading materials connected to damaged landscapes and ecological collapse. It also thinks through practices of decoloniality, modernity, and ethics. We will look at land and seascapes across South Asia, and think with and through colonial histories, imperial formations and precarious presents. I will be sharing my own work, and some works in progress, and the research that ties these works together with you. I am also interested in making small workshops with you on listening practices and orality. This is open to anyone interested in cinema, media arts, colonial theory, decolonial practices, and an aesthetic of ethics.
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3.06.315 - Medienanalyse: visuelle Medien: Einführung in die Medienanalyse
Wednesday: 18:15 - 19:45, weekly (from 19/10/22)
Das Seminar geht von einem grundlegenden Medienbegriff aus, der technische Medien wie Film, Radio oder Schreibmaschine nicht isoliert voneinander betrachtet, sondern als konvergierende Medienverbünde oder Gefüge, die sich in Wechselwirkung mit Menschen und anderen Handelnden herausbilden und technologisch verändern. Dabei sollen neben grundlegenden medientheoretischen Texten vor allem aktuelle Ansätze der Medienwissenschaft berücksichtigt werden, die Medien als materielle und informative Infrastrukturen, digitale Netzwerke oder sensorische Environments verstehen. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen an verschiedenen Beispielen von Medienpraxisanalysen erprobt werden. Die Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Texte wird vorausgesetzt.
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3.06.401 - Bild und Text im Spiel
Thursday: 14:15 - 15:45, weekly (from 20/10/22)
Die Verschränkungen zwischen Bild und Text und damit auch Kunstwerk und Schrift sind äußerst vielfältig: Von der projizierten Schrift als Installation zum Künster:innen-Statement Beschreibung eines Werks bis zur, von der gemalten Signatur bis zum Wandetikett im Ausstellungraum, von der Zeitungscollage bis Konkreten Poesie. Unterschiedlich sind dabei nicht nur die Erscheinungsformen, sondern auch die Produktions- und Rezeptionsweisen. Das Seminar möchte Texte in Werken und Texte als Werke von 1900 bis heute schlaglichtartig beleuchten. Dabei soll der experimentelle Charakter hervortreten, den das Wechselspiel zwischen Literarischem und Bildkünstlerischen von Fall zu Fall eingeht und den das Seminar selbst im Schreiben über Kunst schließlich erproben möchte. Die Betrachtung und Analyse von Werken, die – entweder selbst oder durch ihre Veröffentlichung und Diskursivierung – Schrift zur Sprache bringen, stehen im Zentrum des Erkenntnisinteresses. Gleichsam vermag sich anhand von verschiedenen Bild-Text-Verhältnissen ein signifikanter Einblick in die gesamte Kunstgeschichte zu eröffnen. Neben dem Schwerpunkt auf dem 20. und 21. Jahrhundert helfen Rückblicke auf vormoderne Zeiten hierbei historische wie gattungsbezogene Grenzen stärker zu konturieren oder gar infrage zu stellen, da Texte, Worte und Buchtstaben schon immer in enger Beziehung zu den Bildkünsten standen.
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3.06.402 - Transkulturelle Erinnerungskulturen – Beispiele der Kunst und Kunstvermittlung
Tuesday: 14:15 - 15:45, weekly (from 18/10/22)
Die Frage, wie die Erinnerung an Geschichte(n) in transkultureller Perspektive oder multiperspektivisch vermittelt werden könnte, wird aktuell in verschiedenen Disziplinen kontrovers diskutiert (auch im Hinblick auf schulische und außerschulische Bildungseinrichtungen in Einwanderungsgesellschaften oder auf ein ‚globales‘ Kunstfeld). Das Seminar führt in diese Debatte ein und diskutiert sie anhand von Beispielen aus der bildenden Kunst und der Kunstvermittlung. In den Blick genommen werden dabei insbesondere auch die spezifischen medialen Eigenschaften der zu diskutierenden Projekte.
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3.06.421 - queer*ing: Queer Theory, Kunst und Kunstwissenschaft
Friday: 10:15 - 13:45, fortnightly (from 21/10/22) Dates on Friday, 20.01.2023, Friday, 03.02.2023 10:15 - 13:45
“What is queer today is not queer tomorrow“ – so lautete der Titel einer Ausstellung, die 2014 in der neuen Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK) in Berlin stattfand. Dieser Titel verdeutlicht gut die Prozesshaftigkeit von Konzepten und Phantasien, von Erfahrungen und Utopien – und dies gilt gleichermaßen für den Begriff „queer*ing“ (insbesondere auch im Vergleich zum Adjektiv „queer“). In diesem wissenschaftshistorischen und -politischen Seminar beschäftigen wir uns mit der inzwischen über 30jährigen Geschichte der kunstwissenschaftlichen Queer Studies. Dabei geht es um eine kritische, inter- und transdisziplinär fundierte Befragung von „queer*ing“ als Aushandlungsprozesse, die sich mit ästhetischen Konfigurationen und machtpolitischen Konstellationen rund um Geschlecht, Sexualität und Begehren auseinandersetzen zusammen mit intersektionalen Perspektivierungen wie race, Klasse, Religion u.a.m. Eine besondere Bedeutung kommt der performativen Dimensionen von Kunst im 20. und 21. Jahrhundert zu und deren ästhetisch-medialen, oft subversiven Praktiken und Imaginationen, die binäre Oppositionen untergraben und Normativitäten kritisieren. Als Themenschwerpunkte sind unter anderem Wissensdiskurse und Bewegung/en, Repräsentations¬kritik und Un_Sichtbarkeit, Affekt und Verkörperung, Zeitlichkeit und Infrastruktur vorgesehen.
Für das Seminar ist die gemeinsame Lektüre und Diskussion kunstwissenschaftlicher detusch- und englischsprachiger (Quellen-)Texte zentral. Bitte bringen Sie dafür Interesse und Zeit mit. Eine Lektüreliste wird zu Beginn des Semesters in Vorschlag gebracht und zur Verfügung gestellt.
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