am10.2 - Kollektivität und soziale Emergenz (Veranstaltungsübersicht)

am10.2 - Kollektivität und soziale Emergenz (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Sozialwissenschaften 6 KP
Modulteile Semesterveranstaltungen Sommersemester 2015 Prüfungsleistung
Seminar
  • Uneingeschränkter Zugang 1.07.071 - Einführung in die Systemtheorie Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Anna Alexandra Henkel

    Dienstag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 14.04.2015), Ort: A01 0-007
    Termine am Dienstag, 07.07.2015 14:00 - 16:00, Ort: A01 0-005

    Im Seminar wird grundlegend in die theoretischen Kernaspekte und methodischen Vor-gehensweisen der Systemtheorie Luhmanns eingeführt. Das Seminar ist in drei zusam-menhängenden Teilen aufgebaut: Im ersten Teil werden allgemeine Kernkonzepte der Systemtheorie diskutiert, insbeson-dere die funktionale Analyse, die Beobachtung zweiter Ordnung, das Konzept der Selbs-treferenz und die Unterscheidung der drei Systemreferenzen Interaktion, Organisation und Gesellschaft. Im zweiten Teil wird auf dieser Grundlage der Systemtyp Organisation näher in den Blick genommen und das systemtheoretische Verständnis von Organisation sowie dessen Anwendung etwa im strategischen Management vorgestellt. Im dritten Teil wird vor dem Hintergrund der systemtheoretischen Gesellschaftstheorie das Funktionssystem Wirtschaft exemplarisch behandelt. Die Seminare dieses Moduls sind inhaltlich so aufeinander abgestimmt, dass die spezifisch systemtheoretische Organisationsforschung mit der allgemeinen soziologischen Organisationsforschung parallel geführt ist und entsprechend diskutiert werden kann; dasselbe gilt für das Themenfeld der Wirtschaft.

  • Uneingeschränkter Zugang 1.07.0711 - Wirtschaft und Organisation aus soziologischer Perspektive Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Anna Alexandra Henkel

    Mittwoch: 08:00 - 10:00, wöchentlich (ab 15.04.2015), Ort: A01 0-007
    Termine am Dienstag, 05.05.2015 14:00 - 16:00, Ort: V03 0-E003

    Im Seminar wird in die soziologische Perspektive auf Wirtschaft und Organisation einge-führt: Das Seminar beginnt mit der Diskussion gemeinsamer Grundlagen von Ökonomie und Soziologie und zeigt vor diesem Hintergrund die Differenzierung der beiden disziplinären Perspektiven auf. Auf dieser Grundlage werden im zweiten Teil des Seminars die Spezifika soziologischer Organisationsforschung anhand exemplarischer Ansätze diskutiert. Das Konzept der rati-onal steuerbaren Organisation wird dabei alternativen Konzepten gegenübergestellt, etwa der Organisation als „garbage can“ oder der Organisation als selbstreferentiellem System. Es wird diskutiert, inwieweit aus unterschiedlichen Organisationskonzepten auch ver-schiedene Management- und Beratungsansätze resultieren. Im dritten Teil werden die Besonderheiten einer wirtschaftssoziologischen Perspektive diskutiert, wobei insbesondere neuere Ansätze etwa aus der Soziologie der Märkte be-handelt werden. Die Seminare dieses Moduls sind inhaltlich so aufeinander abgestimmt, dass die spezi-fisch systemtheoretische Organisationsforschung mit der allgemeinen soziologischen Organisationsforschung parallel geführt ist und entsprechend diskutiert werden kann; dasselbe gilt für das Themenfeld der Wirtschaft.

  • Uneingeschränkter Zugang 1.07.072 - Mensch und Technik. Handlungsträgerschaft zwischen Mensch und Technik Lehrende anzeigen
    • Christian Fritz-Hoffmann

    Dienstag: 18:00 - 20:00, wöchentlich (ab 14.04.2015)

    Lange Zeit galt es in der Soziologie als Konsens, dass nur Menschen handeln können. Viele Studien der Wissenschafts- und Technikforschung haben dagegen gezeigt, dass Technik nicht einfach nur ein Kontext menschlichens Handelns darstellt oder eine Art »verlängerten Arm« des Menschen. Technik kann nicht nur menschliche Handlungs-zusammenhänge übernehmen, sondern diesen auch als eigensinniger Agent gegenübertreten. Damit wurde die Frage aufgeworfen, ob man dann den Handlungsbegriff nicht grundsätzlich neu konzipieren müsste, so dass auch das Handeln von Technik oder das verteilte Handeln von Mensch und Technik erfasst werden kann. Das Seminar wird diese Fragestellung aufgreifen, in dem zwei Positionen in dieser Debatte rekonstruiert werden sollen: Eine Position, die Menschen und Technik vollkommen symmetrisch betrachten möchte, so als ob Technik genauso zu betrachten sei wie menschliche Akteure. Eine andere Position vertritt dagegen die These, dass Menschen sehr wohl ungleich viel anders handeln können als Technik und daher der Handlungsbegriff auch entsprechend differenziert werden muss. Im Seminar wird es zunächst darum gehen, sich einen Überblick über diese Debatte zu verschaffen. Danach soll anhand konkreter Studien nachvollzogen werden, wie man Handlung angesichts technologischer Entwicklungen anders denken kann, als es die traditionelle Soziologie mit ihrer Fokussierung auf intentionales Handeln, Rollen oder Werte erlaubt. Eine zentrale Aufgabe dieses Seminars wird es sein, einen längeren Text schreiben zu lernen. Während des Seminars werden von den Studierenden Textfragmente produziert, die als Diskussionsgrundlage dienen und später zum Ende des Seminars zu einer Hausarbeit ausgearbeitet werden sollen. In der Hausarbeit soll es darum gehen, zwei Positionen zur Diskussion um Handlungsträgerschaft und Technik darzustellen, abzuwägen und in die allgemeinere Diskussion einzuordnen.

  • Uneingeschränkter Zugang 1.07.0721 - Mensch und Technik. Zeitdiagnosen zu Kindheit und Medien Lehrende anzeigen
    • Christian Fritz-Hoffmann

    Mittwoch: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 15.04.2015)

    In diesen Seminar soll es darum gehen, verschiedene Zeitdiagnosen zum Wandel von Kindheit kennenzulernen, besonders mit Fokus auf technische Entwicklungen: Wie verändert sich Kindheit durch neue technische Entwicklungen wie Smartphones, Facebook usw.? Da es in der Soziologie noch relativ wenig Forschungen zu Kindheit und neuen Medien gibt, wird es zunächst um Perspektiven auf Kindheit gehen (Wie kann man Kindheit überhaupt begrifflich fassen? Was ist Kindheit?). Dann werden wir verschiedene Zeitdiagnosen diskutieren, vor allem mit Fokus auf die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts (mit der Ausbreitung des Fernsehens, des Computers, des Internets usw.). Schließlich werden wird einzelne Studien heranziehen, die das Thema Kindheit und Medien thematisieren und diese in der Diskussion um Wandlungstendenzen der Kindheit verorten. Im Seminar sollen die Studierenden zudem lernen, einen größeren zusammenhängenden Text zu schreiben. Dazu werden während des Seminars zu jeder Woche Texte von den Studierenden produziert und in die Diskussion mit einbezogen. Aus diesen Texten sollen dann zum Ende des Seminars Hausarbeiten entstehen. Das Seminar ist also zugleich eine Einführung in das Schreiben wissenschaftlicher Texte, die eng mit dem Inhalt des Seminars verknüpft wird. Ziel der Hausarbeit ist es, dass die Studierenden eigenständig eine These, einen Ausatz oder ein Buch zur aktuellen Medialisierung der Kindheit analysieren und in die allgemeinere Diskussion einordnen können.

  • Uneingeschränkter Zugang 1.07.073 - Exemplarische Analyse soziologischer Theorien: Michel Foucaults "Überwachen und Strafen" Lehrende anzeigen
    • Dr. Jonas Barth

    Dienstag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 14.04.2015)

    Exemplarische Analyse soziologischer Theorien: Michel Foucaults „Überwachen und Strafen“ Mittlerweile erfreut sich das gesamte Werk Michel Foucaults (1926-1984) einer regen Rezeption in den Sozial- und Geisteswissenschaften. Insbesondere finden derzeit posthum veröffentlichte Texte und Vorlesungsmitschriften einige Aufmerksamkeit und fordern gegenwartsdiagnostische Ambitionen heraus (Bröckling et al 2000). Den eigentlichen Dammbruch erreichte Foucault in den deutsch- und englischsprachigen Sozialwissenschaften aber mit der Veröffentlichung der zwei Bücher „Überwachen und Strafen“ (1975) und „Der Wille zum Wissen“ (1976), die auf Deutsch 1976 bzw. 1983 erschienen. Dabei wurde „Überwachen und Strafen“ keineswegs kritiklos aufgenommen. Als historisch orientierte Studie über die Entstehung und gesellschaftliche Bedeutung des Gefängnisses und der modernen Strafpraxis konnte das Buch gerade bei HistorikerInnen nicht überzeugen (Wehler 1998). Als gesellschaftstheoretischer Entwurf, der dem Begriff der Macht eine analytische Vorrangrolle einräumte, konnte er bei den etablierten Vertretern kritischer Theorie Frankfurter Provenienz zunächst nicht reüssieren (Habermas 1985, Honneth 1989). Mittlerweile wird jedoch das Konzept der Genealogie, das u.a. in diesem Buch angewandt bzw. entwickelt wurde als eigenständige Form von Kritik aufgefasst (Honneth/Saar 2003, Honneth 2007, Saar 2007) und auch in den historischen Wissenschaften hat sich eine positive Rezeption etabliert (Landwehr 2008, Sarasin 2003). „Überwachen und Strafen“ kann vielleicht trotz und aufgrund der Kritik mit Gewinn in vielzählige Richtungen gelesen werden. Es lässt sich z.B. als Beitrag zu der von Marx (1867) und Weber (1904/1905) vorgezeichneten Frage nach der Genese des Personals moderner Gesellschaften lesen. Es hat wichtige Impulse für die Neuformulierung einer marxistischen Staatstheorie geliefert (Poulantzas 1978). Es liefert ein genaueres Verständnis totaler Institutionen (Goffman 1973). Es fordert Gegenwartsdiagnosen zur Kontrollgesellschaft heraus (Deleuze 1993, Lindemann 2014). Es liefert Anregungen für die sozialwissenschaftliche Methodendebatte (Bührmann/Schneider 2008). Und schließlich liefert es viel Gesprächsstoff für die sozialtheoretische Situierung und Konturierung der Begriffe Körper und Macht. Der Schwerpunkt im Seminar soll in der gemeinsamen Lektüre des Buches liegen. Darüber hinaus soll das Seminar Gelegenheit zur punktuell vertiefenden Diskussion über analytische Begriffe Foucaults, über Kritik an ihn oder aber zur gegenwartsdiagnostischen Kraft dieses Buches bieten. Studierende sollten die Bereitschaft zur Lektüre mitunter längerer Texte und Diskussionsbereitschaft mitbringen. Vorkenntnisse zu Foucault werden nicht erwartet. Zur persönlichen Anschaffung zwingend erforderlich: Foucault, Michel (1994): Überwachen und Strafen, Frankfurt am Main: Suhrkamp. Auflage egal. Kostenpunkt: 15 € Zitierte Literatur Bührmann, Andrea/ Schneider, Werner (2008): Vom Diskurs zum Dispositiv: Eine Einführung in die Dispositivanalyse, Bielefeld: transcript. Bröckling et al. (2000): Gouvernementalität der Gegenwart, Frankfurt am Main: Suhrkamp. Deleuze, Gilles (1993/2014): Postskriptum über die Kontrollgesellschaften, in: Ders.: Unterhandlungen 1972-1990, Frankfurt am Main: Suhrkamp, S. 254-262. Goffman, Erving (1973/2014): Asyle. Über die soziale Situation psychiatrischer Patienten und anderer Insassen, Frankfurt am Main: Suhrkamp. Habermas, Jürgen (1985): Der philosophische Diskurs der Moderne, Frankfurt am Main: Suhrkamp, Kap. 9 und 10. Honneth, Axel (1989): Kritik der Macht, Frankfurt am Main: Suhrkamp. Honneth, Axel (2007): Rekonstruktive Gesellschaftskritik unter genealogischem Vorbehalt. Zur Idee der »Kritik« in der Frankfurter Schule, in: Ders.: Pathologien der Vernunft, Frankfurt am Main: Suhrkamp, S. 57-69. Honneth, Axel/ Saar, Martin (2003): Michel Foucault. Zwischenbilanz einer Rezeption, Frankfurt am Main: Suhrkamp. Landwehr, Achim (2008): Historische Diskursanalyse, Frankfurt am Main: Campus. Lindemann, Gesa (2014): In der Matrix der digitalen Raumzeit, in: Kursbuch 177, Hamburg: Murmann. Marx, Karl (1867/1989): Die sogenannte ursprüngliche Akkumulation. In: Marx, K. (Hrsg.): Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Marx-Engels-Gesamtausgabe (MEGA), Abteilung 2, Bd. 8. Berlin: Dietz Verlag. 667-713. Poulantzas, Nicos (1978/2002): Staatstheorie, Hamburg: VSA. Saar, Martin (2003): Genealogie als Kritik, Frankfurt am Main: Campus. Sarasin, Philipp (2003): Geschichtswissenschaft und Diskursanalyse, Frankfurt am Main: Suhrkamp. Weber, Max (1904-1905/1972): Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus. In:Ders.: Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie, Tübingen: J.C.B. Mohr. Wehler, Hans-Ulrich (1998): Michel Foucault. Die „Disziplinargesellschaft“ als Geschöpf der Diskurse, der Machttechniken und der „Biopolitik“, in: Ders.: Dier Herausforderung der Kulturgeschichte, München: C.H. Beck, S. 45-95.

  • Uneingeschränkter Zugang 1.07.0731 - Exemplarische Analysen soziologischer Theorien Lehrende anzeigen
    • Richard Georg Paluch

    Montag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 13.04.2015)

  • Kein Zugang 1.07.074 - Internet und Gesellschaft Lehrende anzeigen
    • Dr. David Schünemann

    Dienstag: 08:00 - 10:00, wöchentlich (ab 14.04.2015)

  • Kein Zugang 1.07.0741 - Internet und Gesellschaft Lehrende anzeigen
    • Dr. David Schünemann

    Freitag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 17.04.2015)

  • Kein Zugang 1.07.075 - Systemtheorie und Empirie Lehrende anzeigen
    • Dr. David Schünemann

    Mittwoch: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 15.04.2015)

  • Kein Zugang 1.07.0751 - Systemtheorie und Empirie Lehrende anzeigen
    • in Bearbeitung

    Die Zeiten der Veranstaltung stehen nicht fest.
  • Kein Zugang 1.07.076 - Gewalt und Ordnungsbildung Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Gesa Lindemann

    Montag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 13.04.2015), Ort: A14 0-031, A04 4-407

  • Kein Zugang 1.07.0761 - Gewalt und Ordnungsbildung Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Gesa Lindemann

    Montag: 18:00 - 20:00, wöchentlich (ab 13.04.2015), Ort: A14 0-031, A04 4-407

Arbeitsgruppe
Hinweise zum Modul
Hinweise
12 KP | Folgende Tandems können belegt werden: 2 S: 071+0711 oder 072+0721 oder 073+0731 | 4. FS | Gesa Lindemann
Prüfungsleistung Modul
Die Lehrenden geben zu Beginn des Semesters bekannt, welche der folgenden Prüfungsleistungen erbracht werden muss:
Referat und Ausarbeitung oder
Hausarbeit oder
Portfolio
a) bestehend aus 6 Lesenotizen
oder
b) bestehend aus zwei Teilleistungen (Ausarbeitung der theoretischen Annahmen und der Fragestellung, schriftliche Bearbeitung der Fragestellung, Textumfang max. 10-15 Seiten)
Kompetenzziele
Im Modul werden grundlegende Fragen des Zusammenhangs von Theorie, Methode und empirischer Forschung behandelt. Dabei geht es vor allem um die Frage, welche Bedeutung Sozialtheorien für die empirische Forschung (Datenerhebung und Datenauswertung) zukommt. Dies wird beispielhaft an theoretischen und methodischen Orientierungen und sozialen Feldern behandelt.