ger231 - Ältere Sprache und Literatur (Veranstaltungsübersicht)

ger231 - Ältere Sprache und Literatur (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Germanistik 6 KP
Modulteile Semesterveranstaltungen Sommersemester 2015 Prüfungsleistung
Übung
Seminar
  • Kein Zugang 3.01.061 - Entdecken und Erobern - das Andere im 'Straßburger Alexander' Lehrende anzeigen
    • Dr. Britta Bußmann

    Freitag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 08.05.2015), Ort: A01 0-004
    Termine am Samstag, 27.06.2015 10:00 - 13:00, Ort: A01 0-009

    Veranstaltungsbeginn ist am Freitag, 08. Mai 2015. Die ausgefallenen Sitzungen werden durch das Angebot von Blockterminen nachgeholt. Alexanders des Großen Pläne, sein Herrschaftsgebiet über Griechenland und Persien bis nach Indien auszudehnen, scheiterten bekanntlich im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet. Dass er sich bereits in jungen Jahren ein riesiges Reich erkämpft hatte, faszinierte in der Antike und im Mittelalter dennoch, zumal sein Indienfeldzug den Makedonenkönig bis an den Rand der damals bekannten Welt geführt hatte, also in ein Gebiet, über das noch im Mittelalter voller Geheimnisse war. In den zahlreichen literarischen Fassungen des Alexander-Stoffes wird deswegen immer auch die Auseinandersetzung mit dem weit entfernt Fremden thematisiert, etwa mit der unbekannten und feindlichen Vegetation der fernen Länder, mit Fabelmonstern und mit sagenhaften Völkern. Im Seminar soll mit dem ‚Straßburger Alexander‘ eine der früheren mittelhochdeutschen Versionen des Stoffes unter dem Aspekt analysiert werden, wie das Fremde in dem Text zur Darstellung kommt. Dies ist auch deswegen eine interessante Frage, weil sich Alexander – wie es in der romanhaften Tradition durchaus üblich ist – angesichts der ihm begegnenden Wunder und in Konfrontation mit den abweichenden Lebensentwürfen der fremden Völker sukzessive vom Eroberer zum Entdecker wandelt. Textgrundlage: Pfaffe Lambrecht: Alexanderroman. Mittelhochdeutsch/Neuhochdeutsch, hrsg., übersetzt und kommentiert von Elisabeth Lienert, Stuttgart 2007 (RUB 18508). Prüfungsart: 1 Hausarbeit oder 1 Referat mit schriftl. Ausarbeitung

  • Kein Zugang 3.01.062 - Zweisam einsam - die Bewährung des Paares in Hartmanns 'Erec' Lehrende anzeigen
    • Dr. Britta Bußmann

    Freitag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 08.05.2015), Ort: A01 0-009
    Termine am Samstag, 13.06.2015 10:00 - 13:00, Ort: A05 0-054

    Veranstaltungsbeginn ist am Freitag, 08. Mai 2015. Die ausgefallenen Sitzungen werden durch das Angebot von Blockterminen nachgeholt. Hartmanns von Aue Erec, der erste Artusroman in deutscher Sprache, zeichnet sich dadurch aus, im zweiten Teil nicht den männlichen Helden als Einzelperson, sondern in Begleitung seiner Ehefrau auf einen Bewährungsweg zu schicken. Mit dem Paar Erec und Enite verfügt der Roman demzufolge über zwei einander relativ gleichgestellte Protagonisten. Dass Enites aktive Rolle gängige Geschlechtererwartungen aushebelt und die zeittypischen Handlungsbeschränkungen weiblicher literarischer Figuren unterläuft, wurde bereits in der höfischen Literatur kommentiert und als literarische Besonderheit wahrgenommen, prägt aber selbstverständlich auch die moderne Auseinandersetzung mit dem Text. Im Seminar soll der Roman deswegen ausgehend von der Paarkonstellation interpretiert werden. Dabei ist allerdings zu beachten, dass Erec und Enite – obschon sie zu zweit auf aventiure ausziehen und sich letztlich als Paar finden müssen – über weite Strecken des zweiten Teils dennoch gleichsam als Einzelpersonen agieren: So bewähren sie sich zwar durchaus mit Blick aufeinander (im Fall von Enite wird beispielsweise ihre triuwe zu Erec geprüft), aber in je gesonderten Episoden, in denen sie (durch die Abwesenheit des Partners oder das von Erec installierte Kommunikationsverbot) allein die richtige Entscheidung treffen müssen. Textgrundlage: Hartmann von Aue: Erec. Mit einem Abdruck der neuen Wolfenbütteler und Zwettler Erec-Fragmente, hrsg. Von Albert Leitzmann und Ludwig Wolff, bearb. von Kurt Gärtner, Tübingen 2006 (Altdeutsche Textbibliothek 39). Prüfungsart: 1 Hausarbeit oder 1 Referat mit schriftl. Ausarbeitung

  • Kein Zugang 3.01.064 - Tagelied und hoher Minnesang Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Albrecht Hausmann

    Montag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 13.04.2015)

    Was ist die "richtige" Liebe und wie soll man darüber sprechen und singen? Im sogenannten 'hohen' Minnesang wird um 1200 das Ideal einer zwar stets unerfüllten, aber edlen Liebe entwickelt, die den Liebenden auszeichnet und ihm die Möglichkeit der Bewährung liefert. In der Gattung Tagelied dagegen, die etwa gleichzeitig auftaucht, wird von heimlicher Sexualität erzählt, am Morgen muss sich der Mann allerdings schleunigst verabschieden, sonst droht Ungemach. Im Seminar sollen die Liebeskonzepte, die hinter diesen Ausprägungen des Minnesangs stehen, herausgearbeitet und aufeinander bezogen werden. Dabei lernen die Studierenden nicht nur die Gattung Minnesang kennen, sondern werden auch mit Methoden der Analyse und Interpretation mittelalterlicher Lyrik vertraut gemacht. Der Vergleich mit aktuellen Konzepten von 'Liebe' in Chanson und Pop-Musik soll zumindest am Rande einbezogen werden. Textgrundlage (zur Anschaffung): Tagelieder des deutschen Mittelalters. Mittelhochdeutsch/Neuhochdeutsch. Ausgewählt, übersetzt und kommentiert von Martina Backes. Stuttgart 1992 (RUB 8831). - Weitere Texte werden in Kopie zugänglich gemacht. Zur Einführung: Günther Schweikle: Minnesang, 2., korrigierte Auflage, Stuttgart/Weimar 1995 (Sammlung Metzler; Band 244). Prüfungsart: Hausarbeit oder 1 Referat mit schriftl. Ausarbeitung

  • Kein Zugang 3.01.091 - Ältere Sprachstufen des Niederdeutschen: Altsächsisch Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Jörg Peters

    Dienstag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 14.04.2015)

    Das Seminar gehört zu der Übung 3.01.092 (Peters). Das Seminar ist auch für die Mediävistik (ger231) anrechenbar. Es darf jedoch nur entweder als ger261 oder als ger291 oder als Seminar des ger231 belegt werden, ist also NICHT für 2 Module gleichzeitig anrechenbar. Das Altsächsische stellt die älteste Sprachstufe des Niederdeutschen dar. Die überlieferten Texte aus dem 9.-12. Jahrhundert geben uns einen interessanten Einblick in die frühe Welt der Sachsen zur Zeit der christlichen Missionierung. Zugleich gibt uns die altsächsische Sprache, die viele Gemeinsamkeiten mit dem Altenglischen aufweist und auch hochdeutsche Einflüsse erkennen lässt, wichtige Einblicke in die frühe deutsche Sprachgeschichte. In dem Seminar sollen anhand von Textbeispielen die wichtigsten Quellen des Altsächsischen erschlossen werden. Literatur zur Einführung: Willy Sanders: Sachsensprache, Hansesprache, Plattdeutsch. Sprachgeschichtliche Grundzüge des Niederdeutschen. Göttingen 1982, Kap. 5. Prüfungsart: Präsentation mit schriftl. Ausarbeitung

Hinweise zum Modul
Teilnahmevoraussetzungen
siehe Fachspezifische Anlage Germanistik (Anlage 9) der BPO, Punkt 7 unter dem jeweiligen Schwerpunkt
Hinweise
Die Übung (Ü) vermittelt die sprachhistorischen Kompetenzen für die erfolgreiche Teilnahme am Seminar (S) und wird deshalb regelmäßig vor dem Seminar absolviert.
Prüfungszeiten
semesterbegleitend
Prüfungsleistung Modul
Hausarbeit oder Klausur
Kompetenzziele
Grundlagenkenntnisse der älteren Sprachstufen des Deutschen, die zur Übersetzung älterer (v. a. mittelhochdeutscher) Texte in die Gegenwartssprache befähigen (Ü); Fähigkeit zur Analyse älterer Literatur: Erfassen der Textkonstitution, Erkennen der sprachlichen, formalen und poetologischen Elemente, Einordnung in literarische und (kultur)historische Zusammenhänge (S)