ges114 - Geschichte des antiken Mittelmeerraumes (Veranstaltungsübersicht)

ges114 - Geschichte des antiken Mittelmeerraumes (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Geschichte 9 KP
Eine Übersicht der Prüfungsberechtigen finden Sie unter https://uol.de/fk4/studium-und-lehre/studiengaenge/pruefungen/pruefungsberechtigte.
Modulteile Semesterveranstaltungen Wintersemester 2020/2021 Prüfungsleistung
Vorlesung
  • Kein Zugang 4.02.010 - Zwischen Orient und Okzident: Geschichte und Kultur Palmyras Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Michael Sommer

    Dienstag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 20.10.2020)

    Die syrische Oasenstadt Palmyra wurde 2015 schlagartig bekannt, als der sogenannte Islamische Staat Teile der antiken Ruinenlandschaft verwüstete. Davor war Palmyra einer der eindrucksvollsten archäologischen Fundplätze im Mittelmeer gewesen. Die Zeugnisse dokumentieren eine mehrhundertjährige Geschichte des Austauschs der römischen Welt, deren Teil Palmyra in den ersten beiden Jahrhundert nach Christi Geburt allmählich wurde. Politisch erlangte Palmyra plötzlich große Bedeutung, nachdem der römische Kaiser Valerian 260 n. Chr. bei Edessa dem persischen König Schapur unterlegen war und die römischen Orientprovinzen den Persern praktisch schutzlos preisgegeben waren. Ein Palmyrener, Septimius Odaenathus, rettete die Situation für das römische Imperium und wurde zum Mann der Stunde. Die Vorlesung vermittelt einen Überblick über die Geschichte, Kultur und Wirtschaft Palmyras. Sie wird als reine Online-Veranstaltung ergänzend zu den Seminaren angeboten. Folgende Monographie ist zur Anschaffung dringend empfohlen: Michael Sommer, Palmyra. Biographie einer verlorenen Stadt, Darmstadt 2017.

Seminar
  • Kein Zugang 4.02.013 - Inter duo imperia? Zur kulturellen Morphologie Palmyras Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Michael Sommer

    Dienstag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 20.10.2020)

    Ein aus der griechisch-römischen Mittelmeerwelt kommender Besucher der syrischen Oasenstadt hätte im 2. oder 3. Jahrhundert n. Chr. nicht schlecht gestaunt: Die Stadt präsentierte sich vordergründig als erstaunlich "römisch". Dennoch war vieles hinter den Fassaden so ganz anders als in irgendeiner anderen Stadt des Imperiums: Tempel krönten keine Satteldächer, sondern begehbare Terrassen, Statuen und Porträtbüsten prominenter Palmyrener trugen keine individuellen Züge, Gräber sahen nicht wie Gräber aus, sondern wie Tempel, die Palmyrener verehrten fremde Götter und sprachen eine unverständliche Sprache. Die Stadt war offensichtlich weder "Ost" noch "West", sondern hatte ein eigenes Gepräge, das viel verrät über ihre Bewohner und ihre Fähigkeit, sich als Grenzgänger in unterschiedlichen Welten zurechtzufinden. Bitte kombinieren Sie dieses Seminar mit der Vorlesung 4.02.010.

  • Kein Zugang 4.02.015 - Die palmyrenische Diaspora Lehrende anzeigen
    • Dr. Antonietta Castiello

    Mittwoch: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 21.10.2020)
    Termine am Mittwoch, 10.02.2021 10:00 - 12:00

    Zur Zeit des Römischen Reiches, zwischen dem I. und III. Jahrhundert, migrierten die Bewohner der Stadt Palmyra in Richtung des europäischen Kontinents, Afrikas und anderer Länder Südostasiens. Diese Diaspora (vom griechischen „diaspeiro“, d.h. "sich zerstreuen") war jedoch, anders wie der Begriff z.B. oft für die jüdische Bevölkerung verstanden wird, keine Zwangsvertreibung, da sie nicht durch externe Einflüsse herbeigeführt wurde. Es waren die Palmyrener selbst, die sich für diese Migration entschlossen, oft aus wirtschaftlichen und/oder militärischen Gründen. In diesem Kurs werden wir eine Analyse der palmyrenischen Diaspora aus historisch-sozialer Sicht durchführen: Wir werden die soziokulturellen und wirtschaftlichen Gründe untersuchen, die die Palmyrener dazu veranlassten, ihre Heimat zu verlassen; durch die Analyse der Inschriften, die sie auf ihrem Weg hinterließen, werden wir versuchen zu verstehen, ob und wie die Palmyrener ihre Identität bewahrten oder ob sie es vorzogen, sich in die Bevölkerungen zu integrieren, von denen sie aufgenommen wurden. Bitte kombinieren Sie dieses Seminar mit der Vorlesung 4.02.010.

Hinweise zum Modul
Kapazität/Teilnehmerzahl 60 (
Um eine möglichst homogene Verteilung der Teilnehmer*innen zu gewährleisten, sind die Seminare teilnahmebeschränkt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte direkt an die jeweiligen Veranstalter*innen.
)
Prüfungsleistung Modul
Eine aus folgenden Prüfungsformen: Hausarbeit, Referat, Portfolio, Seminararbeit oder mündliche Prüfung

Konkrete Informationen zu den jeweils angebotenen Prüfungsformen werden für jedes Semester neu bei den Einzelveranstaltungen des Moduls (Rubrik “Leistungsnachweis”) hinterlegt oder spätestens zu Beginn der Veranstaltungen bekannt gegeben.
Kompetenzziele
Das Fachmasterstudium baut auf den im Bachelor gelegten Grundlagen auf und erweitert folgende Kompetenzen mit Blick auf die eigenständige Entwicklung von Forschungskonzepten:
  • Fundierte Kenntnis der Geschichte des antiken Mittelmeerraumes;
  • Fähigkeit, die Spezifika der Antike vor dem Hintergrund der historischen Entwicklung zu verstehen und zu beurteilen sowie die Prägekraft der Epoche für nachfolgende Jahrhunderte resp. für die Gegenwart zu analysieren;
  • Fähigkeit, historische Fachkenntnisse im interdisziplinären und internationalen Kontext zu situieren und zu diskutieren;
  • eigenständige Erschließung neuer Themenstellungen und ihre methodisch und theoretische geleitete Bearbeitung; Fähigkeit historische (Er-)Kenntnisse adressatengerecht zu vermitteln.