the811 - Identitätsfragen in Kirche und Religion (Veranstaltungsübersicht)

the811 - Identitätsfragen in Kirche und Religion (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Ev. Theologie und Religionspädagogik 6 KP
Modulteile Semesterveranstaltungen Sommersemester 2023 Prüfungsleistung
Vorlesung
Seminar
  • Kein Zugang 4.02.017 - Ein spätantiker Bischof im Austausch mit Freunden, Klienten, Kollegen und Politikern - Briefe von Gregor von Nazianz Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Michael Sommer
    • Priv.-Doz. Dr. Ralph Hennings

    Dienstag: 14:15 - 15:45, wöchentlich (ab 11.04.2023)

    Gregor von Nazianz, geboren um 329 n. Chr. im kappadokischen Arianzos, ist einer der großen griechischen Kirchenväter. Er war Bischof von Sasima in Kappadokien und ein fleißiger Briefeschreiber. In den rund 200 Briefen, die er an Verwandte, Freunde und Amtsbrüder schrieb, finden theologische Kontroversen ebenso ihren Widerhall wie die Lebenswelt tief in griechischer Bildung verwurzelter Aristokraten am östlichen Rand des römischen Imperiums. Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Mentalität der Spätantike erhalten in den Briefen klare Konturen. Das Seminar führt ein in die Welt Gregors, seiner Freunde, Gegner und Standesgenossen im Kappadokien des 4. Jahrhunderts n. Chr.

  • Kein Zugang 4.02.023 - Das Kalifat der Umaiyaden und Abbasiden (661–1258) Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Almut Höfert

    Donnerstag: 14:15 - 15:45, wöchentlich (ab 13.04.2023)

    Bitte kombinieren Sie die Veranstaltung mit der Vorlesung 4.02.020. Wenn der mittelalterliche Islam im Geschichtsunterricht (und auch im Geschichtsstudium) thematisiert wird, geschieht dies meistens im Kontext der Kreuzzüge. Die mittelalterlichen Muslime erscheinen so zwangsläufig als „das religiöse Andere“ im Gegensatz zum „christlichen Abendland“. Aber dieser Blickwinkel, in dem „die Muslime“ „den Christen“ in einer grundsätzlichen Opposition gegenübergestellt werden, ist recht eingeengt. Die islamische Geschichte hat viel mehr zu bieten, sie gibt Einblicke in eine Kultur, die zwar – wie das christliche Mittelalter auch – religiös geprägt, aber insgesamt viel „weltlicher“ war, als wir uns das häufig vorstellen (beispielsweise gibt es viele Weingedichte auch von religiösen Gelehrten). In diesem Seminar gehen wir also über den europäischen Horizont hinaus und betrachten mit dem islamischen Kalifat eines der größten Weltreiche der Geschichte: Nach den beeindruckend raschen Eroberungen durch die Araber nach dem Tod des Propheten Muhammad entstand 661 das Reich der Umaiyadenkalifen mit der Hauptresidenz in Damaskus. Die Dynastie der Umaiyaden wurde 750 von den Abbasidenkalifen (vielleicht haben Sie schon einmal vom Kalifen Harun ar-Raschid gehört) abgesetzt: Bagdad, die neue Residenz der Abbasidenkalifen, soll damals eine halbe Million Einwohner*innen gezählt haben. Wir werden uns anhand von Referaten, die Sie als Ausgangslage für die Seminararbeit nutzen können, die historischen Grundlagen erarbeiten: Dabei geht es um den ereignisgeschichtlichen politischen Rahmen, den Hof der Kalifen sowie um ausgewählte soziale, kulturelle und religiöse Phänomene. In diesem Seminar werden die Seminararbeiten etwas mehr den Charakter einer historischen Darstellung haben, als es sonst in meinen Seminaren der Fall ist (gleichwohl werden Forschungsdiskussionen natürlich auch zur Sprache kommen). Möglich wären beispielsweise Seminararbeiten zu bestimmten Wesiren (oder Kalifen), den Frauen und Kalifengattinnen am Hof, ausgewählten Wissensgebieten und Gelehrten oder den frühen Sufi-Orden. In einer Sitzung werden wir anhand einer Mini-Einführung schauen, inwiefern die arabische Schrift mit dem lateinischen Alphabet verwandt ist, wie die langen arabischen Namen aufgebaut sind und wie arabische Begriffe, die Sie für die Referate und die Seminararbeit brauchen, (ungefähr) ausgesprochen werden. Zudem werden wir diskutieren, ob sich aus diesem Seminar Material erstellen lässt, mit dem Sie, falls Sie später an der Schule unterrichten, eine Unterrichtseinheit zum mittelalterlichen Islam entwerfen können, die einen anderen Blick auf die islamische Geschichte ermöglicht, als es beim Kreuzzugsthema der Fall ist. Da es wenig deutsche Forschungsliteratur zu diesem Thema gibt, sind gute Englischkenntnisse erforderlich. Zur Studienleistung gehören kurze Lektürekommentare; die Prüfungsleistung besteht für die Module ges122, ges123 und ges124 aus Referat und Hausarbeit. Literatur: Heinz Halm: Der Islam. Geschichte und Gegenwart (Reihe Beck Wissen). München 2011; Hugh Kennedy: Das Kalifat. Von Mohammeds Tod bis zum ‚Islamischen Staat‘. München 2017.

  • Kein Zugang 4.05.840 - Werkzeuge der Kulturanalyse Lehrende anzeigen
    • Dr. Andrea Querfurt
    • Dr. phil. Lüder Tietz, M.A.

    Mittwoch: 16:15 - 17:45, wöchentlich (ab 12.04.2023)

  • Kein Zugang 4.07.132 - Die christlichen Wurzeln der Menschenrechte (Gruppe 2) Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Andrea Strübind

    Donnerstag: 14:15 - 15:45, wöchentlich (ab 13.04.2023)

  • Kein Zugang 4.07.164 - Steinern, stumm und stetig? Gedenkorte als außerschulische Lernorte reflektieren Lehrende anzeigen
    • Rebecca Hedenkamp
    • Friederike Henjes

    Montag: 14:15 - 15:45, wöchentlich (ab 17.04.2023), Ort: A14 1-114, A09 0-018
    Termine am Donnerstag, 15.06.2023 10:00 - 12:00, Freitag, 23.06.2023 - Sonntag, 25.06.2023 08:00 - 20:00, Ort: ((Gedenkstätte Heil- und Pflegeanstalt Wehnen))

    „Ich bin an die Orte gefahren, allein, und habe begriffen, dass man die Dinge kombinieren muss. Man muss wissen und sehen, und man muss sehen und wissen. Das eine ist vom anderen nicht zu trennen.“ (Claude Lanzmann) Ob Gedenkstättenbesuche in den Kerncurricula verankert werden sollen, wird seit Jahren diskutiert. In Anlehnung an Claude Lanzmann zeigt sich, dass der reine Besuch eines Gedenkortes als Erinnerungsarbeit im pädagogischen Kontext nicht ausreichend ist. Es benötigt das Wissen, um Gedenkorte als Orte der tatsächlichen Erinnerung und Reflexion der Vergangenheit wahrnehmen zu können: das Wissen um den historischen Ort und Kontext, das Wissen um museumspädagogische Konzeptionen, das Wissen um (emotionale) Reaktionen, die Gedenkorte auslösen können. Um beides – Sehen und Wissen – im pädagogischen Kontext miteinander verbinden zu können, ist es Aufgabe der Lehrer*innenbildung, (angehende) Lehrkräfte zur Auseinandersetzung mit und Reflexion über Gedenkorte anzuregen. Aus diesem Grunde möchten wir im Zuge unseres Seminars sowohl ausgewiesene als auch inoffizielle Gedenkorte in Niedersachsen besuchen. Dabei steht die Frage nach der (religions-)pädagogischen Einbindung dieser im Fokus. Darüber hinaus soll aber auch über den gesamtgesellschaftlichen Umgang mit Gedenkorten als Teil von Erinnerungskultur in Deutschland diskutiert und die Frage nach der Relevanz von Besuchen jener Orte reflektiert werden. Das Seminar ist auch studiengangsübergreifend für Interessierte geöffnet.

Hinweise zum Modul
Hinweise
Siehe Veranstaltungsbeschreibungen in Stud.IP
Prüfungszeiten
n. V.
Prüfungsleistung Modul
1 Prüfung aus den Prüfungsformen: Klausur, Hausarbeit, Referat mit schriftlicher Ausarbeitung, mündliche Prüfung, Portfolio mit max. 5 Teilleistungen
Kompetenzziele
Die Studierenden
- realisieren die Vielschichtigkeit des Identitätsbegriffs in seinen philosophischen, soziologischen, religionspsychologischen und theologischen Dimensionen und Kontexten.
- nehmen die komplexe Bedeutung von Identitätsfragen (Geschlecht, Sexualität, "Rasse") in Kirche, Religion und Gesellschaft eigenständig wahr und sind in der Lage, diese Fragen in theologisch-religionspädagogischer Perspektive zu analysieren.
- reflektieren die Relevanz identitätsbezogener Forschungsthemen für die biblische, historische, systematische und praktische Theologie.