sla882 - Kunstgeschichte im osteuropäischen Raum (Veranstaltungsübersicht)

sla882 - Kunstgeschichte im osteuropäischen Raum (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Slavistik 15 KP
Modulteile Semesterveranstaltungen Wintersemester 2016/2017 Prüfungsleistung
Vorlesung
  • Kein Zugang 4.02.050 - Von Metropolen und Krähwinkeln: (Ost-)Europäische Stadtgeschichten in der Moderne Lehrende anzeigen
    • Kirsten Bönker

    Donnerstag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 20.10.2016)

    Seit der französischen Revolution galten Städte vielen Zeitgenossen als Kaleidoskop des Fortschritts. Die Entwicklungen waren jedoch keinesfalls einheitlich: In den Metropolen schien sich die Zeit zu beschleunigen, in verschlafenen Provinznestern schien sie still zu stehen. Symbolisierten Metropolen wie Paris, London oder St. Petersburg „die Moderne“, galten Klein- und Mittelstädte oft als Horte der Rückständigkeit. Die Vielzahl europäischer Stadttypen und städtischer Gesellschaften – Haupt- und Residenzstädte, Hafenstädte, Industrieansiedlungen, Bürger- oder Universitätsstädte, Landstädte – wirft die Frage auf, inwieweit die europäische Urbanisierungsgeschichte des langen 19. Jahrhunderts als ein Prozess der Angleichung von Lebensumständen oder eher als ein Prozess der Ausdifferenzierung geschrieben werden kann. In der Vorlesung werden zentrale Entwicklungen und Phänomene in ihrer europäischen Dimension für den Zeitraum 1800 bis in die 1920er Jahre beleuchtet: Dazu zählen unter anderem Urbanisierung, der Wandel von Verkehr und Infrastruktur, Industrialisierung, Emanzipation und Feminismus, Migration, Konsum und Medien, Hygiene- und Umweltprobleme, Kriminalität und Prostitution. Für die Analyse bieten sich verschiedene methodische Ansätze der Sozial-, Kultur-, Gender-, Politik-, Medien- oder Architekturgeschichte an, mit deren Hilfe Parallelen, Unterschiede und Transfers herausgearbeitet werden sollen.

Seminar
  • Kein Zugang 3.06.133 - Breslau/Wroclaw - Architekturgeschichte(n) einer europäischen Stadt im 20. Jahrhundert (mit einer Exkursion nach Breslau/Wroclaw) Lehrende anzeigen
    • PD Dr. Beate Stoertkuhl

    Dienstag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 18.10.2016)

    Breslau, das polnische Wrocław, ist 2016 „Kulturhauptstadt Europas“. Mit Bauten von Hans Poelzig, Ernst May oder Erich Mendelsohn spielt sie in der Topographie der Moderne eine wichtige Rolle. Der Wiederaufbau nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs erfolgte im Spannungsfeld zwischen Historizität und Neudefinition als polnische Stadt. Seit den 1990er Jahren ist das plurikulturelle Erbe der Stadt nicht nur Gegenstand der kulturhistorischen Forschung, sondern ein Standortfaktor des Tourismus. Im Seminar soll zum einen die Baugeschichte Breslaus/Wroclaws im Kontext der Architekturtendenzen des 20 Jahrhunderts untersucht werden. Zum anderen werden die Praktiken der Interpretation und Aneignung des baulichen Erbes in den unterschiedlichen politischen und gesellschaftlichen Situationen hinterfragt. Im März 2017 ist eine viertägige Exkursion nach Breslau / Wroclaw geplant. Literatur zum Einstieg: Ilkosz, Jerzy, Störtkuhl, Beate (Hg.): Hans Poelzig in Breslau. Architektur und Kunst 1900–1916. Delmenhorst 2000 Störtkuhl, Beate: Moderne Architektur in Schlesien 1900 bis 1939. Baukultur und Politik. (Schriften des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa 45) München 2013. Thum, Gregor: Die fremde Stadt. Breslau 1945. Berlin 2003.

Hinweise zum Modul
Prüfungsleistung Modul
Klausur oder Hausarbeit oder mündliche Prüfung
Kompetenzziele
Ziel des Moduls ist ein vertieftes Bewusstsein für deutsch-slavische und slavisch-slavische Kontakte und Beziehungen in ihrer kunsthistorischen Dimension und der Erwerb vertiefter Kompetenzen ihrer Analyse und Einschätzung. Dies schließt den Erwerb disziplinär neuer Argumentationswege und geeigneter Präsentationstechniken ein.