spo840 - Kultur- und sozialwissenschaftliche Vertiefung (Veranstaltungsübersicht)

spo840 - Kultur- und sozialwissenschaftliche Vertiefung (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Sportwissenschaft 15 KP
Modulteile Semesterveranstaltungen Wintersemester 2022/2023 Prüfungsleistung
Seminar
  • Kein Zugang 4.02.045 - Geschichte des Dopings Lehrende anzeigen
    • Dr.phil. Nikolaus Buschmann

    Dienstag: 16:15 - 17:45, wöchentlich (ab 18.10.2022)

    Die Anwendung pharmazeutischer Substanzen zur Steigerung körperlicher Leistungsfähigkeit begann nicht erst mit dem modernen Sport. Bereits in früheren Zeiten wurden leistungsfördernde Ernährungspraktiken eingesetzt und im Zweifelsfall als gesundheitsschädlich abgelehnt. Die Verfolgung als illegitimes „Doping“ ist gleichwohl ein Phänomen jüngeren Datums. Mit der Etablierung einer umfassenden Überwachungspraxis seit den 1960er Jahren sind Doping und Anti-Doping aus dem Leistungssport nicht mehr wegzudenken. Die Lehrveranstaltung beleuchtet den historischen Hintergrund dieser Entwicklung und analysiert anhand von Fallbeispielen, wie Doping als deviantes Verhalten im Leistungssport entstanden ist.

  • Kein Zugang 4.05.840 - Soziologie der Talentdiagnostik Lehrende anzeigen
    • Dr. Andrea Querfurt

    Mittwoch: 10:15 - 11:45, wöchentlich (ab 19.10.2022)

    Unter den Maximen der Potenzialorientierung und eines „war for talents“ wird seit den 1990er Jahren in allen möglichen gesellschaftlichen Feldern gefordert, Talente zu entdecken, um sie gezielt zu fördern. Die sportwissenschaftliche Talentforschung konzentriert sich bisher in erster Linie auf die Fragen, aus welchen Merkmalen sich Talent zusammensetzt, mit Hilfe welcher Methoden diese Merkmalsausprägungen überprüft und durch welche Rahmenbedingungen Talente gefördert werden können. Um solche Fragen soll es in diesem Seminar nicht gehen. Ziel ist es vielmehr, dass Sie sich – aus einer praxeologisch-subjektivierungstheoretischen Perspektive – anhand theoretischer Texte und empirischen Materials kritisch mit dem im Feld des Sports besonders prominenten, aber inzwischen auch weit darüber hinaus verbreiteten Talentdiskurs und den Praktiken der Talentdiagnostik auseinandersetzen: Wie werden Menschen zu „Talenten“ gemacht? Wie und anhand welcher Kriterien werden – insbesondere körperliche – Merkmale und Verhaltensweisen als Anzeichen für das (Nicht-)Vorliegen von Talent bedeutsam gemacht? Welches Wissen, welche Vorstellungen und Idealbilder werden in sprachlichen wie stummen Praktiken der Talentauswahl mobilisiert? Welche expliziten Wissensordnungen und welches implizite, verkörperte Erfahrungswissen kommen im Diagnostizieren von Talent zum Tragen; welche Konflikte und Spannungen treten dabei möglicherweise auf? Welche charakteristischen Veränderungen im Welt- und Selbstverhältnis zeigen sich, wenn Menschen als Talente ‚angerufen‘ werden oder wenn ihnen ein solches abgesprochen wird?

Tutorium
Hinweise zum Modul
Hinweise
15 KP | 2 S+T | 2. FS | Alkemeyer
Prüfungszeiten
Der Prüfungszeitraum wird mit Beginn der Anmeldung zu den Prüfungen bekannt gegeben.
Prüfungsleistung Modul
1 Hausarbeit in einem der beiden Seminare und eine unbenotete Prüfungsleistung in dem anderen Seminar:
1 Referat mit Handout oder 1 Protokoll oder 1 Excerpt zu einem wissenschaftlichen Text

Bei schriftlichen Ausarbeitungen sind die Richtlinien zur Manuskriptgestaltung zu beachten: http://www.uni-oldenburg.de/sport/studium-und-lehre/infomaterial-downloads/
Kompetenzziele
Die Studierenden vertiefen ihr sozial- und kulturwissenschaftliches Instrumentarium zur Erforschung des Sports und anderer Bewegungspraktiken. Sie lernen multiperspektivisch strukturierte Zusammenhänge zwischen Lebenslagen, Lebensführungsstilen, gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen (etwa der Gesundheitspolitik) und dem Sportengagement innerhalb und außerhalb der Sportorganisationen und vergleichbarer Einrichtungen zu erfassen, die diversen Phänomene des Sports und der Bewegungskultur mit zentralen kulturanalytischen (wie Repräsentation, Performativität und Gender) sowie organisationstheoretischen Konzepten zu analysieren und aus der Zusammenführung der Perspektiven Konsequenzen für die Konzeption zielgruppenbezogener Sportangebote in unterschiedlichen organisatorischen Zusammenhängen des Sports zu ziehen.