spo840 - Kultur- und sozialwissenschaftliche Vertiefung (Veranstaltungsübersicht)

spo840 - Kultur- und sozialwissenschaftliche Vertiefung (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Sportwissenschaft 15 KP
Modulteile Semesterveranstaltungen Sommersemester 2018 Prüfungsleistung
Seminar
  • Kein Zugang 4.05.841 - Werkzeuge der Kulturanalyse Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Thomas Alkemeyer
    • Prof. Dr. Barbara Paul

    Donnerstag: 14:00 - 18:00, zweiwöchentlich (ab 05.04.2018)

  • Kein Zugang 4.05.842 - Wissen des Körpers – Wissen vom Körper: Zum Konstitutionsverhältnis von Körper und Wissen Lehrende anzeigen
    • Dr. Andrea Querfurt

    Montag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 09.04.2018)

    Seit einigen Jahrzehnten beschäftigen sich verschiedene wissenschaftliche Disziplinen und insbesondere die Soziologie verstärkt mit einem von den Sozialwissenschaften vorher weitgehend vernachlässigten Gegenstand, dem Körper. Diese Aufwertung lässt sich als richtungsweisender „body turn“ (Gugutzer 2006) wie auch als trendhafter „Körperboom“ (Meuser 2004) beschreiben. Aus der Kritik eines biologistischen Körperverständnisses, wie es in den Naturwissenschaften vorherrscht, und einer theoretischen Fokusverschiebung auf „die Körperlichkeit sozialen Handelns“ (Böhle & Weihrich 2010) haben sich neue Forschungsfelder und -themen entwickelt. Dazu zählen insbesondere Bewegungs- und Sportpraktiken sowie die körperlichen Aspekte didaktischer Wissensvermittlung. Einen Forschungsschwerpunkt bildet in diesem Zusammenhang die Frage der Genese von Körperwissen in seiner Doppelbedeutung als Wissen vom Körper und Wissen des Körpers. Es geht hier zum einen um die Entstehung gesellschaftlicher und individueller expliziter Wissensbestände über den Körper und wie diese als handlungsweisende und strukturierende Elemente soziale Ordnungen, Interaktionen und Körper formen und beeinflussen. Themen sind u.a. die Aushandlungen gesellschaftlicher Erwartungen an Körper sowie die Effekte und Konsequenzen der Etablierung spezifischer Körpernormen für den sozialen Alltag und die gesellschaftliche Organisation. Zum anderen wird untersucht, wie Wissen im praktischen körperlichen Vollzug erlernt und performt wird und wie dadurch Körper und Wissen wechselseitig hervorgebracht werden. Im Fokus steht hier implizites körperliches Wissen, das nicht diskursiv zur Verfügung steht, sondern sich performativ in der Praxis zeigt. Themen sind u.a. das körperlich/leibliche Spüren als reflexives Selbstverhältnis sowie die Ausbildung praktischer Befähigungen zur Teilnahme an sozialen Praktiken und gesellschaftlichen Vollzugszusammenhängen. Das Seminar beschäftigt sich anhand theoretischer Grundlagen und praxeologischer empirischer Studien damit, wie sich das Verhältnis von Körper und Wissen sozialwissenschaftlich beschreiben lässt und wie Körper und Wissen sich in Praktiken wechselseitig konstituieren. Empfohlene Literatur: Alkemeyer, Thomas (2015): Verkörperte Soziologie – Soziologie der Verkörperung. Ordnungsbildung als Körper-Praxis. Soziologische Revue 38(4): 470–502. Böhle, Fritz & Weihrich, Margit (2010): Die Körperlichkeit sozialen Handelns. Soziale Ordnung jenseits von Normen und Institutionen. Bielefeld: transcript. Featherstone, Mike & Turner, Bryan S. (1995): Body & Society: An Introduction. In Body & Society (1): 1-12, doi:10.1177/1357034X95001001001 Gugutzer, Robert (2015): Soziologie des Körpers. Bielefeld: transkript (5. vollst. überarb. Aufl.). Gugutzer, Robert (2006): Body turn. Perspektiven der Soziologie des Körpers und des Sports. Bielefeld: transkript. Keller, Reiner & Meuser, Michael (Hg.) (2011): Körperwissen. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. Meuser, Michael (2004): Zwischen „Leibvergessenheit“ und „Körperboom“. Die Soziologie und der Körper. Sport und Gesellschaft – Sport and Society 1(3): 197-218.

  • Kein Zugang 4.05.843 - Nationalismus und Sport in der Moderne Lehrende anzeigen
    • Dr.phil. Nikolaus Buschmann

    Termine am Montag, 11.06.2018 18:00 - 20:00, Mittwoch, 12.09.2018 - Donnerstag, 13.09.2018 09:00 - 18:00, Ort: S 1-122 (Besprechungsraum Institut), A01 0-005
    Nationalismus und Sport sind beides Phänomene der Moderne, deren Entstehung, gesellschaftliche Etablierung und Wandel bis in die Gegenwart eng miteinander verwoben sind. Die Lehrveranstaltung nimmt die Aufführungen des Sports im 19. und 20. Jahrhundert als Orte kultureller Nationsbildung in den Blick: Sie schlägt einen Bogen von der frühen Turnbewegung über die Olympische Bewegung bis hin zu den Fußballevents der Gegenwart und fragt nach den verschiedenen Formen nationaler Verkörperung. Untersucht werden an diesen Beispielen zum einen die Inszenierungen, Strategien und Methoden der Körperpolitik, die Individuen zu nationalen Subjekten bzw. zu Körpern der Nation machten, zum anderen die Aufführungen von Bildern und Mythen des Nationalen im Medium der Körperlichkeit. Die Vorbesprechung findet am 11.06.2018 im S1 - 122 von 18:00 - 20:00 Uhr statt!

Tutorium
Hinweise zum Modul
Hinweise
15 KP | 2 S+T | 2. FS | Alkemeyer
Prüfungszeiten
Der Prüfungszeitraum wird mit Beginn der Anmeldung zu den Prüfungen bekannt gegeben.
Prüfungsleistung Modul
1 Hausarbeit in einem der beiden Seminare und eine unbenotete Prüfungsleistung in dem anderen Seminar:
1 Referat mit Handout oder 1 Protokoll oder 1 Excerpt zu einem wissenschaftlichen Text

Bei schriftlichen Ausarbeitungen sind die Richtlinien zur Manuskriptgestaltung zu beachten: http://www.uni-oldenburg.de/sport/studium-und-lehre/infomaterial-downloads/
Kompetenzziele
Die Studierenden vertiefen ihr sozial- und kulturwissenschaftliches Instrumentarium zur Erforschung des Sports und anderer Bewegungspraktiken. Sie lernen multiperspektivisch strukturierte Zusammenhänge zwischen Lebenslagen, Lebensführungsstilen, gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen (etwa der Gesundheitspolitik) und dem Sportengagement innerhalb und außerhalb der Sportorganisationen und vergleichbarer Einrichtungen zu erfassen, die diversen Phänomene des Sports und der Bewegungskultur mit zentralen kulturanalytischen (wie Repräsentation, Performativität und Gender) sowie organisationstheoretischen Konzepten zu analysieren und aus der Zusammenführung der Perspektiven Konsequenzen für die Konzeption zielgruppenbezogener Sportangebote in unterschiedlichen organisatorischen Zusammenhängen des Sports zu ziehen.