kum830 - Kunst- und Mediengeschichte: Paradigmen und Interdependenzen (Veranstaltungsübersicht)

kum830 - Kunst- und Mediengeschichte: Paradigmen und Interdependenzen (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Kunst und visuelle Kultur 15 KP
Modulteile Semesterveranstaltungen Wintersemester 2017/2018 Prüfungsleistung
Vorlesung oder Seminar (2 Veranstaltungen)
(
2 Veranstaltungen: 1 SE oder 1 VL; 1 SE;
)
  • Kein Zugang 3.06.401 - Nation und Rassismus in der Kunst der Moderne und Gegenwart Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Barbara Paul

    Freitag: 10:00 - 14:00, zweiwöchentlich (ab 20.10.2017)

  • Kein Zugang 3.06.405 - Medien und Techniken des Selbst/des Anderen: Porträt und Selbstporträt in Kunst, Kunstgeschichte und Wissenschaft Lehrende anzeigen
    • Priv.-Doz. Dr. Anja Zimmermann

    Termine am Freitag, 20.10.2017 10:00 - 12:00, Freitag, 01.12.2017 09:00 - 13:00, Freitag, 01.12.2017 14:00 - 20:00, Samstag, 02.12.2017 09:00 - 13:00, Freitag, 26.01.2018 16:00 - 20:00, Samstag, 27.01.2018 09:00 - 13:00, Ort: A08 1-102 (Seminarraum), A08 1-110 (Seminarraum)
    Porträts und Selbstporträts sind scheinbar allgegenwärtig und selbstverständlich: auf Gemälden im Museum ebenso wie auf Geldscheinen, in der Zeitung oder als Teil eigener Bildproduktion, z.B. als Selfie oder ‚Profilbild’ im Netz. Ein weiteres Gebiet, im dem Porträts eine Rolle spielen, sind aber auch die Wissenschaften, die jeweils eigene Medien und Techniken des Porträts (z.B. von ‚Kranken’, ‚Verbrechern’ oder ‚Fremden’, aber auch von sich selbst) entwickelten, diskutierten und nutzten. Alle diese Orte, an denen Repräsentationen eigener oder anderer Subjektivität visualisiert werden, wurden in der Forschung erst seit jüngerer Zeit intensiver miteinander in Verbindung gebracht. Das Seminar schließt an diese Forschungsperspektiven an und will im Speziellen nach den Verknüpfungen zwischen den oben angesprochenen unterschiedlichen gesellschaftlichen Räumen im und über (Selbst-)Porträts fragen. Zugleich sollen die TeilnehmerInnen an Hand einschlägiger Beispiele aus Kunst, Wissenschaft und Alltagsbildproduktion vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart zentrale Aspekte der Entwicklung der Gattung kennenlernen. Dabei sollen besonders auch mediengeschichtliche und –theoretische Fragestellungen berücksichtigt werden. Vor allem wird es aber darum gehen, Porträt und Selbstporträt aus kulturwissenschaftlicher Perspektive zu diskutieren: als Quellen zur Rekonstruktion unterschiedlicher Vorstellungen von Individualität, Geschlecht und anderen Differenzkategorien zugespitzt auf die Frage, wer (sich) wie zu sehen geben darf. Der Ablauf des Seminars sieht vor, dass jede/r Teilnehmer/in je nach Modulanforderung ein (Kurz-)Referat zu einem Thema zur Diskussion im Seminar vorbereitet. Außerdem sollte die Bereitschaft zu kontinuierlicher Mitarbeit vorhanden sein. Einführende Literatur Preimesberger, Rudolf / Hannah Baader (Hg.): Geschichte der klassischen Bildgattungen in Quellentexten und Kommentaren, Bd. 2: Porträt, Berlin 1998 Belting, Hans: Faces. Eine Geschichte des Gesichts, München 2014 Brandes, Kertin: Visuelle Migrationen der Hottentotten-Venus – Zum Entwurf einer Forschungsperspektive, in: Annika McPherson u.a. (Hg.): Wanderungen. Migrationen und Transformationen aus geschlechterwissenschaftlichen Perspektiven, Bielefeld 2013, S. 19-34 Kat. Ich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Köln 2016, hg. v. Martina Weinhart

  • Kein Zugang 3.06.421 - Methodologie kunst- und kulturwissenschaftlicher Geschlechterforschung Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Barbara Paul

    Termine am Freitag, 27.10.2017 13:00 - 18:00, Freitag, 15.12.2017 14:30 - 20:00, Freitag, 02.02.2018 13:00 - 18:00
    Mit der Bitte um Beachtung: Aufgrund der inhaltlich-strukturellen Ausrichtung ist die Teilnahme an der Lehrveranstaltung, die sich an fortgeschrittene Master-Studierende und Doktorand*innen richtet, nur nach vorheriger Absprache mit Frau Paul möglich (bitte per mail oder in der Sprechstunde Kontakt aufnehmen). Unter der Prämisse, dass für das Verständnis von Kunst und visueller Kultur die Kategorie Geschlecht von grundlegender Bedeutung ist, beschäftigt sich die Lehrveranstaltung mit methodischen und methodologischen Fragestellungen kunst- und kulturwissenschaftlicher Geschlechterforschung. Unsere besondere Aufmerksamkeit gilt der Rolle der Kunst und visuellen Kultur bei der Herstellung von Zweigeschlechtlichkeit ebenso wie den künstlerischen, kunst- und kulturwissenschaftlichen Alternativen, die sich gegen Hierarchien, Privilegien und die Naturalisierung von Ungleichheiten wenden und herrschende Codes von Intelligibilität dekonstruieren. Da die Produktion von Bedeutung und die von Macht eng miteinander verbunden sind, ist die Kategorie Geschlecht in Verschränkung mit weiteren hegemonial wirksamen Kategorien, wie Ethnizität, Religion, Klasse, Territorium, Alter oder Befähigung, zu erörtern. Die lange Zeit vernachlässigte Kategorie Sexualität wird mittlerweile in den Queer Studies fokussiert, die sich mit allen Geschlechtern und Sexualitäten auseinandersetzen und heteronormative Regulierungsverfahren zu untergraben und umarbeiten bestrebt sind. In den einzelnen Sitzungen werden sowohl eigene Forschungsvorhaben der Teilnehmenden kritisch erörtert als auch theoretische Texte und aktuelle Forschungsliteratur gemeinsam gelesen und diskutiert. Es geht um Repräsentationskritiken, Körperdiskurse und Blickregime, um Raumpraktiken, Visualität und Geschlecht, um die Materialität, Medialität und Zeitstruktur von künstlerischen Arbeiten, um Politiken der Un/Sichtbarkeit, transkulturelle Perspektiven u.v.m.

  • Kein Zugang 3.06.422 - Bildräume und Blickregime in Kunst und Kunstgeschichte Lehrende anzeigen
    • Kerstin Brandes

    Dienstag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 17.10.2017)

    Die Zentralperspektive gilt im westlich-abendländischen Kulturraum als Paradigma eines objektiven und ‚natürlichen‘ Sehens. Die Durchsetzung dieses Paradigmas geht historisch mit der neuzeitlichen Herausbildung des autonomen – und das heißt: männlichen – Subjekts einher, welches sich als ungesehener ‚Blickbesitzer‘ in der Distanz zum Zu-Sehen-Gegebenen positioniert. Wie jedoch Erwin Panofsky für die Kunstgeschichte und Jacques Lacan für das psychoanalytische Beziehungsmodell von Bild, Blick und Subjekt gezeigt hat, produziert ein zentralperspektivisch ‚gezwungenes‘ Sehen seine eigenen Ausschlussmechanismen; das Bild als ‚Fenster zur Welt‘ ist eine Vorstellung, die ihre eigenen Voraussetzungen stillschweigend übergeht. Als „kühne Abstraktion der Wirklichkeit“ (Panofsky 1964: 101) und visuelle Konstruktion eines „rationalen, unendlichen, stetigen und homogenen Raumes“ (ebd.), prädeterminiert die Zentralperspektive ein korrekt vorgestelltes Sehen unter Leugnung ihrer eigenen Konstruiertheit. Und nicht der Betrachter ist das Zentrum, von dem aus das Dargestellte gesehen und visuell kontrolliert wird, sondern die perspektivische Zentrierung des Dargestellten auf den Sehenden setzt diesen allererst als Subjekt ein und ermöglicht so dessen imaginäres Verkennen (Lacan 1978). In der Veranstaltung werden wir uns mit Blick-Theorien, Seh-Modellen und Bild-Konstruktionen auseinandersetzen. Zur Diskussion stehen u.a. die Historizität ‚natürlichen‘ Sehens und homogener Bildräume, Interdependenzen von Sehen und Gesehenwerden, optische Apparate und ihre ideologischen Einschreibungen, pornotopische Techniken des Betrachtens, Anamorphosen, Augentäuschungen und blinde Flecken, Panoptizismus und Multiperspektivität. Empfohlen wird auch die Teilnahme an dem ergänzenden Lektüreseminar (3.06.423), das der vertiefenden Auseinandersetzung mit zentralen Texten dienen soll.

  • Kein Zugang 3.06.423 - Bildräume/Blickregime - Ausgewählte Texte, ergänzendes Lektüreseminar Lehrende anzeigen
    • Kerstin Brandes

    Mittwoch: 16:00 - 18:00, zweiwöchentlich (ab 25.10.2017)
    Termine am Mittwoch, 31.01.2018 09:00 - 12:00

    Das ergänzende Lektüreseminar zur Veranstaltung 3.06.422 dient der vertiefenden Auseinandersetzung mit zentralen Texten zum Thema, es kann aber auch unabhängig von Veranstaltung 3.06.422 besucht werden. Leistungsnachweise sind nach vorheriger Absprache möglich. Erwartet wird die Bereitschaft zu intensiver Textlektüre und -diskussion.

  • Kein Zugang 3.06.425 - Selbstorganisiertes studentisches Lektüreseminar (nach Absprache mit einer der Modulverantwortlichen) Lehrende anzeigen
    • Kerstin Brandes

    Die Zeiten der Veranstaltung stehen nicht fest.
  • Kein Zugang 3.06.532 - Das Unheimliche - Mediale Geistermaschinen Lehrende anzeigen
    • Dr. Claudia Reiche

    Donnerstag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 19.10.2017)

    Dr. Claudia Reiche Das Unheimliche - Mediale Geistermaschinen In seinem berühmten Aufsatz von 1919 „Das Unheimliche“ schreibt Sigmund Freud: „Unheimlich ist irgendwie eine Art von heimlich.“ Mit so knapp vorgetragenen Bemerkung kann tatsächlich der psychoanalytische Grundgedanke mitgeteilt werden. In der Weise, wie der Aufsatz eine vermeintlich sichere Grenze zwischen Gegensätzlichem in Frage stellt, schafft er im grundlegenden Gegensatzpaar Innen und Außen – in diesem Fall Vertrautem oder Unbekanntem – eine neue Relation: „Extimität“ (Jaques Lacan, Mladen Dolar). Was Belebtes, was Unbelebtes sei, was Psyche, was Medium, geht in dieser Denkbewegung ebenfalls eine gleitende Platzvertauschung ein. „Medialität“ hat insofern einen technologischen ebenso wie spiritistischen Klang und lässt sich auf Geister(seher) beziehen, auch dies eine „extime“ Relation. Das Seminar wird an Beispielen probieren, die Denkbewegung des Freud’schen Aufsatzes auf Kulturtechniken des Aufzeichnens von Unsichtbarem und des Belebens von Maschinen zu beziehen – von Geisterphotographie, Stummfilmen und paranormalen Tonbandstimmen über wissenschaftliche Photographie des 19. Jahrhunderts und dem Einsatz heutiger bildgebenden Verfahren bis hin zur aktuellen Entwicklung der Artificial Intelligence oder Artificial Life Forschung, die bekanntlich der Entwicklung künstlichen ‚Geistes’ und ‚Lebens’ nachgehen. ******************************

Tutorium (oder Lektüreseminar)
(
1 TU oder 1 Lektüreseminar
)
Hinweise zum Modul
Hinweise
kum830 | 15 KP | 1 S/V ; 1 S; 1 T |1. Semester oder 2. Semester oder 3. Semester; Pflicht | Paul

Falls Sie das Modul im Rahmen des Fakultätsbereichs belegen und die Anmelderegeln für die Lehrveranstaltungen nicht erfüllen, melden Sie sich bitte direkt bei den Lehrenden, um in die Lehrveranstaltungen eingetragen zu werden. Es besteht kein Anrecht auf einen Platz in den Lehrveranstaltungen.
Prüfungsleistung Modul
2 Teilprüfungsleistungen (je 50 %): 1 Referat mit schriftlicher Ausarbeitung oder 1 Hausarbeit oder 1 Klausur oder 1 Portfolio
Kompetenzziele
Kunst- und Mediengeschichte/-wissenschaft haben sich aus unterschiedlichen historischen und disziplinären Kontexten heraus als eigenständige Disziplinen institutionalisiert. Die Fragestellungen und die Paradigmen sind entsprechend unterschiedlich, gleichwohl gibt es immer wieder Berührungspunkte, insbesondere dort, wo die Vertreter_innen der beiden Disziplinen ihre Forschungen kulturhistorisch bzw. -wissenschaftlich perspektivieren. Die möglichen Überschneidungen sind ebenso Thema wie auch die Beziehungen von Forschungsthemen, -konzepten und -methoden zur konkreten Mediengeschichte (etwa Fotografie, Diapositive, Computer). Wie sich Gegenstandsfelder und methodische Zugriffe sowohl voneinander unterscheiden als auch produktiv verknüpfen lassen, ist eine übergreifende Frage, der in diesem Modul nachgegangen wird.

Somit sind die Ziele:
- Vertiefung der Kenntnisse methodischer Konzepte der kunst- und medienwissenschaftlichen Forschung und ihre Historisierung;
- Fähigkeit zur Reflexion, Erprobung und Integration verschiedener vorliegender Methoden (Form- und Strukturanalyse, Ikonografie/Ikonologie, Sozialgeschichte, Semiologie, Diskursanalyse u.a.m.);
- Einsichten in historische Kontext- und Standortgebundenheit kunst- und medienwissenschaftlicher Forschung, deren Reichweite und Grenzen;
- Befähigung zur selbstständigen kritischen Forschungspraxis.